Innerer Kampf Blog

Der innere Kampf mit dir selbst – schwierige Situationen lösen


Bleiben oder kündigen? Neuer Job oder selbstständig? Sich trennen oder um die Beziehung kämpfen? Noch eine Ausbildung machen oder nicht? Kennst du das, wenn ein regelrechter innerer Kampf in dir tobt? Besonders solch schwerwiegende Entscheidungen können leicht zu inneren Konflikten führen. Wie du einen inneren Konflikt lösen kannst, erkläre ich in dieser Podcast-Episode.

 

Einen inneren Kampf erleben wir immer dann, wenn wir uns zwischen zwei oder mehr Optionen entscheiden müssen – und jede Möglichkeit irgendwie ihre Berechtigung hat.

Und je größer, wichtiger und weitreichender die Entscheidung ist, desto schwieriger wird es. Meine Kunden haben es mit mindestens einer solchen Entscheidung zu tun, wenn sie in meine Beratung kommen. Denn „Managers in Transition“ spüren, dass sie nicht weitermachen können wie bisher, haben aber oft keine Ahnung, was sie stattdessen tun können. Dieser massive Umbruch im Leben verursacht große Zweifel, Risiken und Ängste.

Doch das ist noch nicht alles.

Zu Beginn lassen sich neue Ideen und Optionen noch ganz gut nebenbei handeln, solange sie frisch und unkonkret sind. Man nimmt sie nicht allzu ernst. Sie spielen keine große Rolle, weil es zunächst nur Gedankenspiele sind.

Sobald sich neue Möglichkeiten jedoch konkretisieren, lassen sie sich nicht mehr in eine Nebenrolle verweisen, sondern werden immer stärker und wollen immer mehr Aufmerksamkeit.

 

Mehrere Stimmen in dir – so kommt es zum inneren Kampf

Und damit kommt es zum Konflikt. Mehrere Stimmen in uns, die alle etwas anderes wissen, und die oft völlig entgegengesetzte Meinungen vertreten und uns regelrecht kirre machen können.

Wie soll man sich da richtig entscheiden?

Folge als Video anschauen:

Innerer Kampf

 

 

Eine Pro- und Kontra-Liste hilft hier wenig. Denn selbst wenn das Ergebnis vielleicht rechnerisch eindeutig ist, meldet sich garantiert eine Stimme, die die Entscheidung so nicht stehen lassen kann.

Kaum hast du dich also endlich entschieden kommen direkt wieder die Zweifel, ob das nun tatsächlich so richtig ist.

Eine unangenehme Situation, die innere Unruhe, Zerrissenheit oder sogar schlaflose Nächte verursacht. Und das unsägliche Gefühl, festzustecken und Zeit zu verlieren.

 

In dir steckt nicht nur eine Persönlichkeit, sondern viele

Ein innerer Kampf oder Konflikt kommt zustande, weil wir nicht nur eine Persönlichkeit haben, sondern im Grunde viele. Schulz von Thun sprach von Persönlichkeitsanteilen und vom inneren Team.

Die Herausforderung ist nicht, dass wir mehrere Anteile haben. Das Problem ist vielmehr, dass wir unsere Anteile nicht kennen, weder wir ihnen zuhören noch diese Anteile miteinander reden.

 

Eine Diskussion verschiedener Persönlichkeitsanteile zum Thema „Kündigen oder bleiben“

So könnte das zum Beispiel ablaufen:

Der frustrierte Anteil ist ungeduldig: „Ich halte es in dieser Firma wirklich nicht mehr aus. Wie lange soll ich das noch mitmachen?“

Der eher Bequeme will lieber nichts ändern: „Na ja, vielleicht wird’s ja wieder besser, wenn das neue Projekt endlich gestartet ist. Außerdem gehe ich auf keinen Fall freiwillig.“

Der Vernünftige will nichts überstürzen: „Ja, lass uns mal schauen. Vielleicht klappt es mit der Beförderung. Das würde sich dann noch mal finanziell lohnen.“

Der Ehrgeizige will nicht aufgeben: „Außerdem will ich’s denen noch mal so richtig zeigen. Jetzt bin ich hier so weit gekommen, den nächsten Schritt auf der Karriereleiter will ich noch machen.“

Der Abenteuerliche schimpft: „Alles Feiglinge. Das sind doch faule Ausreden. Jetzt mach doch endlich einen Schritt.“

Der Ängstliche sieht nur die Risiken: „Was, wenn ich keinen neuen Job mehr bekomme. Ich hab‘ meine finanziellen Verpflichtungen. Und meine Frau wäre sicher auch nicht begeistert.“

Der Pflichtbewusste fühlt sich verantwortlich: „Ich kann mein Team nicht einfach hängen lassen. Das bin ich denen schuldig.“

Der Revoluzzer macht Druck: „So wie du rum machst, bist du in 5 Jahren immer noch nicht weiter. Denk dran: Du bist nicht mehr der Jüngste.“

Und so weiter…

 

Recht haben wollen hilft nicht, wenn du einen inneren Konflikt lösen willst

Es lässt sich leicht nachvollziehen, dass solche inneren Diskussionen nicht gerade helfen, einer Entscheidung näher zu kommen. Jeder Teil hat seine Berechtigung und an einer Einigung sind sie nicht interessiert.

Das führt nicht nur nicht zur Entscheidung, sondern kostet außerdem Energie und deine Kraft erodiert. Außerdem wird dein Vertrauen in dich selbst immer geringer. Das wiederum spüren auch andere und fangen an, dir ebenfalls weniger zu vertrauen.

Deshalb möchte ich dir heute eine Methodik von Nicholas Lore, einem amerikanischen Karriere-Guru vorstellen, die dir hilft, einen inneren Konflikt zu lösen.

Jeder von uns hat viele Seiten – mutige, vorsichtige, vorlaute, zurückhaltende, spielerische, pflichtbewusste, zielorientierte, visionäre, experimentierfreudige, rebellische und konservative.

Wenn du dir bewusst bist, dass in dir vieles steckt, ist es einfacher zu verstehen, dass du es nicht immer leicht mit dir hast.

Das Problem ist nicht, dass du all diese Seiten hast. Das Problem ist, dass die sich nicht kennen und nicht miteinander reden.

Immer wenn du in dir einen Konflikt hast, hin- und hergerissen bist, dann kämpfen deine Persönlichkeitsanteile gegeneinander. Doch dein Leben funktioniert am besten, wenn sie alle am gleichen Strang ziehen.

Deshalb macht es viel Sinn, sie an einem Tisch zu versammeln und einmal miteinander reden zu lassen – mit der Übung „A parts party“.

 

Eine inneren Kampf auflösen mit „A parts party“

So geht’s:

Schritt #1:

Wähle das Thema, das deinen inneren Konflikt auslöst, z.B. Sicherheit der Anstellung vs. Risiko einer Selbstständigkeit.

Schritt #2:

Finde heraus, wer zu diesem Thema was zu sagen haben will und gib jedem Persönlichkeitsanteil einen selbsterklärenden Namen, z.B. Frau Übervorsichtig oder die Träumerin oder der Rebell oder der Coach-Potato.

Schritt #3:

Lasse der Reihe nach jeden Persönlichkeitsanteil seine Meinung äußern und seine Argumente vorbringen. Schreibe auf, was sie sagen.

Überlege jetzt, welche Kompromisse einzelne Anteile miteinander eingehen könnten. Wer hat die am konträrste Ansicht. Und warum? Braucht vielleicht ein sehr veränderungsresistenter Teil einfach mehr Sicherheit? Würde es ihm schon helfen, wenn du dein Vorhaben in kleineren Schritten angehst. Ist die Ursache der Ungeduld eines anderen Teils vielleicht Angst, dass sich nie etwas ändern wird? Vielleicht ist er schon zufrieden, wenn du eine klare Planung machst?

Das Geniale an dieser Übung ist, dass sie tatsächlich bei der Entscheidung hilft, aber vor allem, dass sie dazu führt, dass du deine Gedanken und Gefühle sortierst und damit viel besser einschätzen und verstehen kannst.

 

Dies ist nur eine der vielen Übungen, die wir gemeinsam im Klein-Gruppen-Coaching „Managers in Transition“ machen – für Menschen, die zwischen Bleiben und Gehen feststecken.

Wenn dich das interessiert, informiere dich gerne hier auf der Website: https://sabinevotteler.com/managers-in-transition

 

Und wenn du dich nun fragst, wie du deine Selbstständigkeit planen und umsetzen kannst oder andere Fragen zum Thema berufliche Neuorientierung oder Selbstständigkeit hast, dann vereinbare gerne ein kostenloses Strategie-Gespräch mit mir.

Kostenloses Strategiegespräch Sabine Votteler

 

 

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