Ich habe immer wieder Menschen in meinen Kennenlerngesprächen, die mir sagen, dass sie sich überhaupt nicht vorstellen können, wie sie sich als Führungskraft selbstständig machen könnten. Das Argument ist: Ich kann ja nichts so richtig.
Weshalb das ganz normal ist und wie du diesem Gedanken begegnest und vor allem, warum du dich natürlich trotzdem selbstständig machen kannst, erfährst du in dieser Episode.
Als ich in der Situation war, dass ich überlegte, mich selbstständig zu machen, da bekam ich es auch mit der Angst zu tun, sobald ich begann, mir das wirklich konkret vorzustellen. Denn an jeder Geschäftsidee, die ich in Erwägung zog, gab es einen Haken.
Auch ich ging zunächst einmal von meiner beruflichen Erfahrung der letzten Jahre aus, in denen ich immer in Führungspositionen im Marketing war. Was ich da tat, war Strategien entwickeln, managen und führen.
Es erschien mir naheliegend, dass ich mich im Bereich Marketing selbstständig machen sollte. Denn da kannte ich mich aus. Doch sobald ich anfing, das zu konkretisieren, stellte ich fest, dass ich keinen Bereich im Marketing wirklich gut konnte. Natürlich wusste ich grundsätzlich, wie Branding funktionierte, worauf es beim Dialogmarketing ankam, wie Online-Marketing ging, aber ich hatte viele Jahre nicht mehr selbst diese Dinge umgesetzt. Online-Marketing sogar noch nie.
Das ist einfach so, vor allem wenn du in einem sich schnell entwickelnden Bereich tätig bist und deine operativen Erfahrungen weit zurück liegen, verlierst du operativ den Anschluss. Du hast für alle Aufgaben deine Mitarbeiter oder Dienstleister, die für die Umsetzung und Implementierung zuständig sind.
Ich fühlte mich sehr unsicher auf diesem Terrain. Ich wollte nicht der strategische Berater sein, wenn ich tatsächlich in der Umsetzung wenig oder gar keine Ahnung hatte. Dabei fühlte ich mich sehr unwohl und irgendwie wie eine Mogelpackung.
Es gibt drei grundsätzliche Wege, wie du mit dieser Herausforderung umgehen kannst.
1. Hinterfrage, was du gern und gut machst und finde die übertragbaren Fähigkeiten darin.
Wenn du zum Beispiel gerne und gut Teams führst, dann überlege dir, welche Fähigkeiten dahinterstecken. Was genau daran macht dir Spaß? Was befähigt dich dazu, gut darin zu sein? Welche Eigenschaften unterstützen dich dabei? Wie hast du sie dir angeeignet?
Das könnten in diesem Beispiel Empathie und Menschenkenntnis gepaart mit der Freude, Menschen in ihren Stärken zu fördern und wachsen zu sehen sein.
Wenn du diesen ersten Hinweis gefunden hast, gehe tiefer. Wobei hilft dir deine Menschenkenntnis noch? Was genau ist für dich Menschenkenntnis? In welchen Situationen kommt dir das besonders zugute? Warum siehst du andere gerne wachsen? Was gibt dir das persönlich und wo empfindest du dies besonders stark?
Durch diese und ähnliche Fragen kommst du deinen Fähigkeiten auf die Spur. Und dann hast du in der Regel mehrere Möglichkeiten, diese in einer Selbstständigkeit einzubringen.
Entweder die unmittelbare Fähigkeit selbst: Du kannst anderen das Führen beibringen, weil du weißt, was dabei eine Rolle spielt.
Oder die darunterliegenden Fähigkeiten und Erfahrungen: In welchen Situationen können diese ebenfalls ein Problem lösen? Das könnte z.B. im Kontext von Eltern und Kindern sein, oder bei Menschen, die Schwierigkeiten haben, über sich hinauszuwachsen. Und dir werden noch zahlreiche weitere Ideen einfallen.
2. Lerne dich ganz grundsätzlich erst einmal kennen, wenn du dich als Führungskraft selbstständig machen willst
Finde heraus, was du willst, was du kannst und vor allem, was du gerne machst bzw. was dich interessiert.
Gehe dabei in deinem Leben weiter zurück als nur bis zu deinen letzten Führungspositionen. Sogar bis in die Kindheit.
Erinnere dich an frühere Begebenheiten und Ereignisse und überlege, welche deiner Fähigkeiten und Eigenschaften damals eine Rolle gespielt haben. Wenn du das gründlich machst, dann kommst du zu einem viel größeren und vollständigerem Bild.
Auch wenn du dir jetzt vermutlich überhaupt nicht vorstellen kannst, was es bringen soll, in Kindheitserlebnissen herumzukramen… Ich WEIß aus Erfahrung, dass du so auf noch viel mehr Ideen für eine Selbstständigkeit kommst.
Es sind genau diese übertragbaren Fähigkeiten, die dabei rauskommen, aus denen Geschäftsideen entstehen können. Für dieses Vorgehen ist es notwendig, dass du dich auf diesen Analyse- und Entdeckungsprozess einlässt und darauf vertraust, dass die Lösung allmählich zum Vorschein kommt.
3. Wähle eine Zielgruppe, die in der Entwicklung nicht so weit ist wie du.
Wer sagt denn, dass du Unternehmen beraten musst, die sich in der gleichen Größenordnung und in einem ähnlichen Entwicklungsstadium befinden, wie das Unternehmen, bei dem du bisher angestellt warst. Bei denen die Problemstellungen genau so komplex sind, wie du sie kennst.
Wenn es dir gelingt, dein Know-how auf ein „kleineres“ Level anzupassen, dann kannst du hier ein wertvoller Ansprechpartner sein, einfach indem du deine Erfahrung weitergibst.
Als Führungskraft selbstständig machen – auch fachlich darfst du dazulernen
Erwarte nicht, dass du schon alles können musst und rechne damit, dass du noch viel lernen darfst. Was glaubst du, wie viel ich gelernt habe?!
Ich habe mich mit der 2. Methode für mein Geschäftsmodell entschieden – Führungskräften und ManagerInnen beim Ausstieg aus der Karriere und dem Aufbau ihrer Selbstständigkeit zu helfen.
MEINE Schlüsselfrage war: Was machst du am liebsten? Und das war: Unternehmen aufbauen. Nachdem ich ein paar weitere Dinge definiert hatte, war klar, dass meine Zielgruppe Führungskräfte und ManagerInnen sein sollten.
Nun hatte ich zwar schon Unternehmen aufgebaut, aber das lag bereits 5 Jahre zurück UND auch damals hatte ich meine Mitarbeiter. Ich hatte es noch nie alleine gemacht.
Und ich hatte noch nie Menschen darin gecoacht und beraten, sich selbstständig zu machen. Ich habe im ersten Jahr meiner Selbstständigkeit mehr gelernt als in den 25 Jahren davor.
Und dann konnte ich auch alles, was man können muss, wenn man anderen Selbstständigen Marketing erklären will. Dann wusste ich, wie man Facebook- oder Google-Anzeigen schaltet, wie man eine WordPress-Website erstellt und welche praktischen und günstigen online Tools es gibt, die in der Corporate Welt nicht einmal bekannt sind.
Nach meiner Erfahrung ist der beste, sicherste und nachhaltigste der drei Wege der mittlere: Die umfassende Analyse deiner Person und deiner Erfahrung und anschließend die ideale Kombination, die den größten Mehrwert für eine für dich ideale Kundengruppe liefert (welche natürlich ebenfalls zu definieren ist).
Wenn du jetzt mehr zum Prozess der Geschäftsidee-Entwicklung erfahren willst, dann melde dich zu meiner kostenlosen Masterclass „Die maßgeschneiderte Geschäftsidee“ an (klick hier!), die am 04.07.23 stattfindet.