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Wie Glaubenssätze dein Leben beeinflussen und wie du sie änderst


In dieser Episode geht es um Glaubenssätze und warum man sich gerade in Veränderungsphasen und Umbrüchen damit beschäftigen sollte. Mir war das Thema damals, als ich in der Situation war, leider ziemlich suspekt. Ich fand dazu keinen Zugang – es hätte auf jeden Fall geholfen, Dinge anders zu sehen und gelassener mit ihnen umzugehen.

Höre hier die Podcast-Episode:

 

Was sind Glaubenssätze?

Was ist das überhaupt – ein Glaubenssatz?

Eigentlich ganz einfach und genau, was das Wort sagt: Ein Satz, den wir glauben. Und da kommt schon der Haken: Wir glauben diesen Satz, den wir uns unbewusst immer wieder sagen, was aber nicht bedeutet, dass der auch stimmt!

Und so gehen wir unseren eigenen Überzeugungen auf den Leim. Glaubenssätze sind so tiefe Überzeugungen, die für uns so logisch, so unverrückbar sind, dass wir sie überhaupt nicht in Frage stellen. Ja, noch nicht einmal bewusst wissen, dass wir sie haben.

Glaubenssätze bestimmen deine Haltung, deine Einstellung, dein Denken, dein Fühlen, dein Handeln und dein Weltbild. Du siehst die Welt mit anderen Augen als ich.

Das hängt damit zusammen, dass du anders aufgewachsen bist als ich. In einem anderen Umfeld, einer anderen Familie und unter anderen Umständen. Und das hat uns geprägt.

Es gibt positive und negative Glaubenssätze. Die positiven Überzeugungen über dich selbst und die Welt unterstützen dich. Sie machen das Leben leichter. Und auch Veränderung. Wenn du beispielsweise verinnerlicht hast, dass es auch in negativen Situationen immer eine Lösung gibt, kannst du mit Problemen besser umgehen als jemand, der glaubt: Bei mir geht einfach alles schief.

Diese negativen Glaubenssätze, von denen jeder von uns zuhauf hat, machen uns zu schaffen.

Glaubenssätze über dich, wie
„Ich bin nicht gut genug.“
„Ich bin nicht wichtig.“
„Ich muss alles allein schaffen.“

Oder allgemeine Glaubenssätze, wie:
„Man lacht nicht laut.“
„Ohne Fleiß kein Preis.“
„Wer selbstständig ist muss hart arbeiten.“
„Leute mit viel Geld sind Betrüger.“
„Geld macht nicht glücklich.“

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Woher kommen Glaubenssätze?

Glaubenssätze entstehen vor allem in der frühen Kindheit. Man sagt bis zum Alter von etwa 6 Jahren.

Wir kommen als kleine hilflose Wesen zur Welt und unsere wichtigsten Bezugspersonen sind die Eltern. Wir wollen (wir müssen) ihnen gefallen, denn ohne sie können wir nicht überleben. Was sie sagen, ist für uns die Wahrheit.

Und wenn du als Kind etwas „falsch“ machst und deine Eltern dir das zu verstehen geben, dann glaubst du natürlich, dass DU falsch bist.

Wenn deine Eltern dir immer wieder sagen: „Sei nicht so vorlaut“, verstehst du, dass vorlaut sein ein Fehler ist. Du bist verkehrt.

Weil du geliebt werden willst, entwickelst du eine Gegenstrategie.
So kann es sein, dass du versuchst, still zu sein und sehr zurückhaltend wirst.
Das bleibst du dann auch als Erwachsener, und das boykottiert möglicherweise deinen Erfolg, weil du nie den Mund aufmachst.

Oder, du ziehst deine eigenen Schlüsse. In diesem Fall bekommst du noch nicht einmal einen Satz gesagt, sondern entwickelst ihn selbst.

Wenn deine Eltern etwa sehr beschäftigt sind und keine Zeit für dich haben, schlussfolgerst du als Kind daraus vielleicht: „Ich bin nicht wichtig.“

Du willst aber natürlich für deine Eltern wichtig sein und entwickelst eine Gegenstrategie. Vielleicht versuchst du alles richtig zu machen, keine Fehler zu machen, ein sehr braves, pflegeleichtes Kind zu sein, damit deine Eltern dich lieben. Vielleicht wird aus dir ein Perfektionist, der keine Fehler machen darf. Aus „Ich bin nicht wichtig“ wird „Ich muss alles richtig machen.“

Wenn im Erwachsenenalter das Gefühl kommt: Ich bin nicht wichtig, dann springt diese Schutzstrategie an. Dann fängst du an wie der Teufel zu arbeiten und zu zeigen, dass du alles kannst und alles richtig machst. Weil du denkst, dann bekommst du Lob und bist wichtig.

 

Was bewirken Glaubenssätze?

Als Kind war es eine Überlebensstrategie, diese Sätze zu glauben und eine Schutzstrategie zu entwickeln. Und in gewisser Weise halfen sie, denn waren wir brav oder machten keine Fehler, dann bekamen wir keinen Ärger oder sogar Lob und Liebe.

Aber im Erwachsenenalter sind sie nicht dienlich, sondern stehen uns im Weg.

Zum Beispiel bei der beruflichen Neuorientierung.
Hast du den Glaubenssatz „Ich kann nichts besonders gut“, wird der sich erheblich auf dein Selbstbewusstsein auswirken. Du wirst womöglich daran zweifeln, überhaupt wieder einen Job zu finden und dir einreden, du müsstest froh sein, dass du einen hast.

Oder „Ich muss zufrieden sein.“ Das wird dich immer zurückhalten, mehr zu wollen.

Diese Gedanken laufen unbewusst ab. Und so ist es sehr wahrscheinlich, dass sie uns in ähnlichen Situationen immer wieder ausbremsen, ohne dass wir verstehen, was da eigentlich abläuft. Es ist daher wichtig, Glaubenssätzen auf die Spur zu kommen.

 

Glaubenssätze erkennen und auflösen in drei Schritten

Ich finde, die größte Herausforderung ist, Glaubenssätze zu erkennen. Und das ist auch der erste von drei Schritten.

 

1.Glaubenssätze erkennen

Hör mal rein in den Podcast. Da nenne ich eine ganze Menge von typischen Glaubenssätzen. Oder google danach. Da werden dir bestimmt schon einige bekannt vorkommen, und du kannst identifizieren, welche dich besonders behindern.

Um direkt den größten Blockaden auf die Spur zu kommen, überlege, welchen Situationen du immer wieder ausweichst. Wovor drückst du dich?

Frage dich, warum du etwas nicht machst. Was daran dir so unangenehm ist. Wovor du vielleicht sogar Angst hast.

Im Podcast erzähle ich dir von einem meiner heftigsten Glaubenssätze, der mich bis vor wenigen Jahren daran gehindert hat, mit Unbekannten Kontakt aufzunehmen. Nicht gerade förderlich, wenn du dich selbstständig machen willst. 🙄​

 

2. Glaubenssätze hinterfragen

Im zweiten Schritt entlarvst du den Glaubenssatz als das, was er ist: Eine alte Mär.

Frage dich:

  • Stimmt dieser Satz, diese Aussage wirklich? „Ich kann nichts besonders gut.“ Oder „Ich muss zufrieden sein.“ Ist das wirklich so?
  • Kannst du das mit Sicherheit sagen?
  • Gibt es nicht auch Gegenbeweise?
  • Und dann: Woher kommt dieser Satz eigentlich? Wer hat ihn geprägt und in welchem Zusammenhang?
  • Stimmt der heute auch noch?

So wirst du herausfinden, dass der Kontext damals ein anderer war, es sich dabei um die Meinung eines anderen handelte und dass das aus heutiger Sicht nicht mehr stimmt.

 

3. Glaubenssätze auflösen

Fühl mal rein in deinen Satz. Was macht er mit dir? Welche Emotionen löst er aus?
Stelle dir anschließend vor, er wäre einfach weg. Du würdest ihn nicht mehr denken. Wie fühlt sich das an?

Mit ziemlicher Sicherheit stellen sich ein Gefühl unglaublicher Erleichterung und einige weitere positive Emotionen ein.

Du spürst den Unterschied zwischen vorher und jetzt. Noch während du dieses enormen Unterschieds bewusst bist, formuliere nun deinen negativen Glaubenssatz positiv um.

Das ist meistens nicht einfach die grammatikalische Umkehrung ins Positive wie: „Ich muss zufrieden sein“ wird zu „ich muss nicht zufrieden sein“.

Die positive Formulierung wirkt nur, wenn du sie annehmen kannst, wenn du sie auch glauben kannst. Wenn du dein halbes Leben lang geglaubt hast, du müsstest zufrieden sein, kannst du nicht plötzlich das Gegenteil glauben. Das fühlt sich an wie Fake.

Aber vielleicht funktioniert es besser mit
Ich muss nicht mit allem zufrieden sein.
Meine Ansprüche sind nicht übertrieben.
Ich darf erst zufrieden sein, wenn es mir gut geht.
Nur ich selbst kann beurteilen, was Zufriedenheit für mich bedeutet.

Formuliere so lange, bis du etwas gefunden hast, das sich gut anfühlt. Dieser Satz ist deine Geheimwaffe. Sobald der alte Satz sich meldet, hältst du mit der positiven Formulierung dagegen. Nach und nach wird der alte verschwinden.

Noch wirksamer ist es, wenn du deinen neuen Satz direkt in kleinen Schritten probst. Im Beispiel: Sei gleich mal nicht zufrieden, mit einer Kleinigkeit. Die du eigentlich gerne anders hättest, die du vorher aber einfach hingenommen hast. Und schau mal, was passiert, wenn du dich nicht zufrieden gibst.

Ist dein Gegenüber vielleicht sogar gerne bereit, deinem Wunsch nachzukommen? Sammle positive Erfahrungen, die deinen neuen Satz bestärken.

 

Glaubenssätze in der beruflichen Neuorientierung

Besonders stark kommen Glaubenssätze zutage, wenn wir Neuland betreten, also eben auch in Veränderungsprozessen, wie einer Career Transition bzw. einem Karriereumbruch. Warum ist das so? Weil diese Phase von hoher Unsicherheit geprägt ist und da haben auch Sätze, die uns vorher nicht belasteten, leichtes Spiel.

In dieser völlig neuen Situation, kommen ganz neue Dinge, die vorher einfach nicht getriggert wurden. Frage nicht, was alles „hoch“ kommt, wenn du dich selbstständig machst. 😂​​​

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