Endlich Freitag. Endlich Wochenende. Oder: Nur noch morgen – und dann hab‘ ich Urlaub. Gott sei Dank! Kennst du diese Gedanken? Dieses Gefühl, dass du nur noch auf dem Zahnfleisch gehst, dich, erschöpft vom Job, nur noch bis zur nächsten Pause schleppst? Dass du irgendwie gerade noch so durchhältst, auf den letzten Metern, bis die ersehnte Erholung kommt?
Viele Menschen kennen das. Vor allem die, die absolute Profis im Funktionieren sind. Erfolgreiche Führungskräfte, die ihren Job im Griff haben. Die ihren Kalender ausbuchen, Projekte liefern, Erwartungen erfüllen. Und die dann, wenn sie es bis zum Urlaub geschafft haben, nur noch sagen: „Jetzt bin ich froh, dass es vorbei ist. Erst mal.“
Nicht: Ich freue mich auf den Urlaub!
Sondern: Ich will einfach nur raus. Abschalten. Abstand.
Das ist ein feiner, aber entscheidender Unterschied. Und es lohnt sich, diesen Unterschied ernst zu nehmen. Denn diese tiefe Sehnsucht nach Pause ist nicht immer nur ein Zeichen von vorübergehender Müdigkeit. Sie kann auch ein Alarmsignal sein.
Pausen reichen nicht – wenn du dauerhaft erschöpft vom Job bist
Pausen verschaffen kurzfristig Luft. Sie ermöglichen es, sich für einen Moment zu erholen, durchzuatmen. Du kommst mal raus. Du schläfst dich aus.
Aber sie lösen nichts an der strukturellen Belastung, die darunter liegt. Wer nach wenigen Urlaubstagen schon wieder in Gedanken an den Job versinkt und mit Druck auf der Brust zurückkehrt, der hat nicht zu wenig Pause gemacht. Sondern ein anderes Problem.
Viele berichten nach dem Urlaub:
„Ich hatte gehofft, es würde mir danach besser gehen. Batterien wieder voll. Aber ich fühl mich schon wieder genauso wie vorher. Vielleicht sogar noch leerer.“
Wenn Erholung nicht mehr erfrischt, sondern entmutigt, dann ist das kein Energiemangel mehr. Sondern ein Symptom. Ein Zeichen dafür, dass du nicht zu wenig Zeit zur Erholung hattest, sondern dass das, wovon du dich erholen musst, schlicht zu viel oder zu falsch für dich ist.
Dauerhaft von Pause zu Pause zu leben, ist keine Lösung. Es ist eine Verschwendung der Zeit dazwischen und der Energie, die du dafür aufbringen musst.
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Denkfallen, die dich vom echten Problem ablenken
Natürlich suchst du nach Gründen und nach Lösungen. Vielleicht versuchst du es mit besserer Organisation, mentaler Stärke oder noch mehr Disziplin. Oder du redest dir ein: „Das ist nur eine Phase.“
Doch Achtung: Typische Denkfehler können dich davon abhalten, das eigentliche Problem zu erkennen:
- Es liegt an mir.
Ich bin zu empfindlich geworden. Früher hab‘ ich das doch auch geschafft. - Das war nur eine Phase.
Nur dieses eine Projekt. Nur Übergangszeit. Nur dies oder das. - Ich hab‘ doch keinen Grund zu klagen.
Mein Job ist sicher. Das Gehalt stimmt. Was will ich eigentlich mehr?
Solche Gedanken machen es schwer, das eigene Unwohlsein ernst zu nehmen. Sie verschleiern, dass du längst über deine Grenzen gehst und dich dabei vielleicht selbst verlierst.
Denn wenn du dauerhaft gegen deine Werte arbeitest, dich selbst verleugnest und trotzdem immer weiter funktionierst, dann ist das kein vorübergehendes Erschöpfungstief. Dann fehlt der Kontakt zu dir selbst, und den holst du nicht im Urlaub zurück.
Was steckt wirklich hinter der Sehnsucht nach Pause?
Es lohnt sich, genauer hinzuschauen. Denn „urlaubsreif“ kann vieles heißen.
Vielleicht willst du gar nicht nur Pause.
Vielleicht willst du Klarheit. Oder Selbstbestimmung.
Vielleicht brauchst du nicht mehr Pausen, sondern einen anderen Blick auf dein Leben.
Der „normale“ Wunsch nach Pause ist gesellschaftlich akzeptiert. „Ich bin urlaubsreif“ darf man sagen. Aber „Ich kann nicht mehr und ich will nicht mehr“, das ist schon schwieriger. Das klingt unbequem. Unvernünftig. Aber genau hier wird es spannend.
Denn manchmal steckt hinter dem Wunsch nach Ruhe der tiefere Wunsch: auszusteigen. Nicht nur eine Woche. Sondern dauerhaft. Etwas anderes zu machen. Anders zu leben.
Und genau diesen Gedanken schieben viele schnell wieder weg. Zu komplex. Zu unsicher. Zu riskant. Angst einflößend. Aber wenn du ihn immer wieder wegschiebst, dann lohnt sich gerade dort das Hinschauen.
Woran du erkennst, dass du mehr brauchst als eine Pause
Es gibt typische Anzeichen dafür, dass du nicht nur müde bist, sondern dass dein aktueller Weg nicht mehr der richtige ist:
- Du freust dich nicht aufs Zurückkommen. Kein Funke Neugier, kein positiver Gedanke, nur ein dumpfes „Ich muss da wieder hin“.
- Du planst die nächste Pause, schon bevor du zurück bist. Noch im Urlaub überlegst du, wann du das nächste Mal weg kannst.
- Du bist nicht erschöpft, du bist abgestumpft. Keine echte Erholung, keine Motivation, nur Leere.
- Du weißt, dass du etwas ändern müsstest, aber du hast keine Ahnung, wo du anfangen sollst. Also machst du weiter wie bisher.
Wenn dir das bekannt vorkommt, ist es Zeit, den Gedanken an Veränderung nicht länger wegzuschieben.
Sechs Fragen für den ersten echten Schritt
Veränderung beginnt nicht mit einem perfekten Plan. Sondern mit einem ehrlichen Blick auf die eigene Situation. Diese sechs Fragen helfen dir, Klarheit zu gewinnen:
- Was kostet es mich, so weiterzumachen wie bisher?
Energie, Lebensfreude, Gesundheit, Beziehungen, Zeit? - Was müsste passieren, damit ich sagen kann: Ich bin wirklich zufrieden?
Mehr Gestaltungsspielraum, ein wertschätzendes Umfeld, echte Verantwortung? - Welchen Wunsch schiebe ich seit Jahren vor mir her?
Mehr Sinn, mehr Kreativität, weniger Konzern, mehr Freiheit? - Was halte ich für alternativlos , obwohl es das vielleicht gar nicht ist?
Sicherheiten, Altersgrenzen, Branchenzwänge, Glaubenssätze? - Wen könnte ich mal anrufen, um eine neue Perspektive zu hören?
Menschen, die selbst mutig waren. Oder jemanden, der beruflich genau das tut, was dich interessiert? - Womit könnte ich beginnen, ohne gleich alles hinschmeißen zu müssen?
Ein Gespräch. Ein Workshop. Etwas Neues lernen. Ein Praktikum. Ein erster Schritt.
Fazit: Wenn du erschöpft vom Job bist, brauchst du mehr als Erholung
Wenn du ehrlich zu dir bist: Wie lange geht das schon so? Und wie oft hast du gehofft, dass sich „nach der Pause“ etwas bessert?
Vielleicht ist es an der Zeit, das Thema wirklich anzugehen.
Wenn du das Gefühl hast: „Ja, genau das trifft auf mich zu“, dann nimm dieses Gefühl ernst.
Und wenn du diesen Weg nicht allein gehen willst, dann melde dich gern bei mir.
Ich unterstütze Menschen wie dich dabei, in der Lebensmitte beruflich neu zu denken und mutig in die Umsetzung zu gehen.
Hier kommst du zu meinem Terminkalender, in dem du dir gerne eine kostenlose Erstberatung vereinbaren darfst.