Welcher Job ist der richtige? Oder welche Selbstständigkeit? Wenn du überlegst, welcher Job zu dir passt, dann fragst du dich vielleicht auch, was passiert, wenn du die falsche Entscheidung triffst. Die Suche nach dem einen, einzig richtigen Job macht Druck.
In dieser Podcast-Episode erkläre ich dir eine viel bessere Methode, um dich einerseits nicht zu verzetteln und dir andererseits Optionen offen zu halten.
Herkömmliche Berufsbilder schränken uns ein und setzen uns unter Entscheidungsdruck. Es gibt nur eine bestimmte Auswahl an bekannten Möglichkeiten – und gleichzeitig unendlich viele – und da musst du irgendwie fündig werden.
Das EINE richtige zu finden, gleicht der Suche einer Stecknadel im Heuhaufen. Und oft ist es gerade in einer Karriere-Transition, in einem Umbruch also, so, dass dir alles, was dir dazu einfällt bzw. jedes Jobangebot, das in Frage käme, total unattraktiv erscheint. Es ist einfach nichts dabei, was dich anspricht.
Das macht Angst und setzt unter Druck. Manchmal hat man das Gefühl, dass man für den Arbeitsmarkt nicht mehr kompatibel ist. Aber was dann?
Statt dich zu fragen, welcher Job zu dir passt, frage dich, wer du bist
Warum du dich das fragen solltest?
Voraussetzung für eine erfüllende Arbeit ist, dass sie Spaß macht, dass du Dinge tust, die du gut kannst, Dinge, mit denen du dich gerne beschäftigst. Dinge und Themen, mit denen du zum Teil auch deine Freizeit verbringst.
Mit anderen Worten heißt das, dass du Sachen machst, die dir entsprechen – und das eben in einem Format, das anderen nützt. So verdient man Geld. ☺
Daher solltest du wissen, was dir entspricht.
Genau deshalb ist das der erste Schritt in all meinen Beratungen und Coachings: Wer bist du eigentlich? Was magst du? Was interessiert dich? Was machst du gerne? Was kannst du gut? Und mit wem umgibst du dich am liebsten?
Wir machen also einen Schritt zurück und suchen nicht sofort und ganz direkt nach dem richtigen Job oder der Geschäftsidee. Keine Suche im außen, sondern erst einmal der Blick nach innen.
Das ist nicht ganz einfach, das gebe ich zu. Es fühlt sich vielleicht wie ein umständlicher Umweg an. Aber du kommst auf viel passendere und viel mehr Ideen. Und vor allem auf neue, die du sonst niemals hättest.
Folge 126 als Video anschauen:
Wie du herausfindest, welcher Job zu dir passt
Wenn du dich derzeit in deinem Job nicht mehr wohl fühlst, wenn du dich nicht erfüllt oder wirksam fühlst, wenn du keinen Sinn in deiner Arbeit siehst, dann entspricht der Job nicht dir. Dann berücksichtigt er zu wenig, wer du bist. Er passt nicht (mehr) zu dir.
Die Frage ist, was passt denn dann? Und diese Frage kannst du vielleicht nicht ohne weiteres beantworten, weil du dir vermutlich nie Gedanken darüber gemacht hast, wer du bist und warum es da einen Zusammenhang zu deiner Arbeit gibt.
Ich erkläre dir jetzt eine hilfreiche Übung, mit der du dich selbst analysieren kannst. Wir schauen uns deine Lebensgeschichte an.
So findest du deinen roten Faden – die Grundlage für den Job, der zu dir passt
Gehe in deinem Leben zurück und schreibe mindestens 20 Ereignisse und Situationen auf, in denen du dich gut gefühlt hast, im Flow warst, es wie von selbst lief. Was hast du als Kind gerne gemacht, worüber hast du gerne gelesen, geredet, geträumt? Stelle dir Situationen vor, in denen du dich richtig gut gefühlt hast und schreibe auf, wo das Ereignis jeweils stattgefunden hat und wer sonst noch dabei war.
Das können übrigens ganz kleine Momente sein. Je konkreter und abgegrenzter sie sind, desto leichter kommst du deinen Mustern auf die Spur. Selbst in Phasen, die insgesamt nicht toll waren, z.B. Ausbildungen oder Jobs, gab es solche lichten Momente.
Nach den Ereignissen schreibe bitte mindestens 20 Dinge auf, die dich interessieren. Hinweise findest du zum Beispiel in den Websiten, auf denen du dich gerne aufhältst, in den Läden, in denen du stundenlang stöbern könntest, in den Dingen, für die du am meisten Geld ausgibst, den Themen, über die du gerne diskutierst, den Büchern, die du liest, den Menschen, die du bewunderst, in Lieblingsländern oder -plätzen und vielem mehr.
Wenn du genug gesammelt hast, lege die Liste zur Seite und schaue sie dir erst ein paar Tage später, mit Abstand, wieder an. Und zwar in der Rolle eines objektiven Betrachters. Finde heraus, was der rote Faden in deinen Notizen ist.
Welche Muster kannst du erkennen? Welche Dinge wiederholen sich? Gibt es Aktivitäten, die häufiger vorkommen? Ist eine bestimmte Art von Menschen immer wieder dabei? Gibt es bestimmte Ziele, die du immer wieder anstrebst mit dem, was du tust?
Vielleicht geht es bei dir immer wieder darum, Menschen zusammenzubringen.
Oder du bemerkst, dass du Abwechslung und Facettenreichtum brauchst.
Ich zum Beispiel habe erkannt, dass es mir schon immer wichtig war, Dinge besonders und vollkommen zu machen – zur Freude von anderen.
Das konnte ich in meiner Kindheit und auch in meinem Berufsleben mehrfach leben. Z.B. damals mit meiner Event-Agentur. Oder in meiner Hotelfach-Ausbildung, obwohl die insgesamt nicht besonders erfreulich war. Aber ich erinnere mich an Ereignisse, wo ich dieses Bedürfnis ausleben konnte.
Heute mache ich das mit meiner Beratung, in dem ich das Potenzial, das Besondere, die besondere Kombination aus Menschen herauskitzele und etwas Vollkommenes daraus entstehen lasse – in Form eines neuen, genau passenden beruflichen Wegs oder eines eigenen Business‘.
Doch wäre es das auch in anderen Berufen möglich – als Architektin etwa – durchaus auch eines meiner Interessensgebiete.
Warnung vor dem logisch Naheliegenden: Es ist in der Realität oft nicht, was du willst
Wir tendieren dazu, das logisch Naheliegende zu tun. Ganz unbewusst verfallen wir in das zu Beginn schon geschilderte Muster, nach herkömmlichen Berufsbildern zu suchen. Kaum haben wir erforscht, wer wir sind, springen wir sofort wieder ins Außen.
Angenommen, jemand mag Kochen und Backen und gleichzeitig die Gesellschaft von Menschen, dann wäre das Naheliegende zum Beispiel ein Cateringunternehmen für Veranstaltungen zu eröffnen.
Ich bin mir jedoch ziemlich sicher, dass sich diese Person in der Rolle des Caterers nicht wohlfühlen würde, weil sie ihre Leidenschaften nicht so verbinden könnte, wie sie es sich wünschte.
Oder wenn sich jemand für Persönlichkeitsentwicklung interessiert, könnte das logisch Naheliegende sein, dass er Coach wird.
Doch die roten Fäden deuten in den seltensten Fällen auf konkrete, „fertige“, herkömmliche Jobs hin. Sie können in verschiedensten Tätigkeiten ihren Ausdruck finden.
Persönlichkeitsentwicklung könnte sich auch auf Human Ressources, Schulen, Gesundheitswesen, Karriereentwicklung, Finanzen etc. erstrecken. Und wenn wir dann überlegen, in welcher Form man das Thema in diesen Bereichen einbringen könnte, dann wird es erst richtig spannend…
Es geht um Konzepte, nicht um reale Jobs
Wenn du nun Ideen entwickelst, lass dich bitte nicht verunsichern, weil diese Ideen vielleicht zu unrealistisch scheinen. Viele schreckt das direkt ab. Doch das ist ok. Es geht an dieser Stelle gar nicht um Realität, sondern um Ideen und Konzepte. Und sie sind nur nützlich, wenn sie dich inspirieren und wenn du das Gefühl hast, dass sie dich weiterbringen.
Wenn nicht, überlege weiter. Vielleicht musst du bei deinem sich durchziehenden roten Faden konkreter werden. Was bedeutet Persönlichkeitsentwicklung für dich? Was daran kommt immer wieder?
Schau: Du bist geboren, um du selbst zu sein. Das, was du tust, sollte ein guter Weg oder ein gutes Format sein, mit dem du du sein kannst. Und das ist nicht nur DER EINE richtige Job oder DIE EINE richtige Geschäftsidee. Es gibt viel mehr Möglichkeiten für dich.
Somit brauchst du auch keine Angst zu haben, dass du das einzig richtige finden musst. Du darfst verschiedene Dinge ausprobieren und herausfinden, was dir am meisten entspricht. Und weil wir uns im Lauf des Lebens auch verändern, kann sich auch die Art und Weise, wie du deinen roten Faden lebst, verändern.
Wer bist du und auf welche verschiedenen Weisen könntest du dich ausdrücken? Und womit kannst du Geld verdienen?
Viel Spaß beim Aufstöbern deines roten Fadens.
Da ich weiß, dass es nicht ganz einfach ist, sich selbst objektiv zu betrachten, darfst du dich gerne an mich wenden, wenn du Hilfe bei der Umsetzung brauchst. Hier: