Ist meine Unzufriedenheit überhaupt berechtigt? Darf ich das? Sollte ich nicht meine Ansprüche herunterschrauben? Und einfach mal zufrieden sein im Job?
HÖRE HIER DIE PODCAST-EPISODE:
Denn im Grunde müsste ich doch dankbar sein. Von außen betrachtet habe ich eine tolle Position mit interessanten Aufgaben und ansehnlichem Gehalt.
Eigentlich klage ich auf einem ziemlich hohen Niveau.
Kennst du diese Gedanken? Führst du auch manchmal solche Selbstgespräche? Es ist als würden wir davon ausgehen, dass Unzufriedenheit normal ist und wir keinen Anspruch auf Zufriedenheit haben. Zufrieden sein im Job – das sollten wir!
Weswegen haben wir eigentlich dieses schlechte Gewissen? Wer sagt, dass wir nicht noch mehr haben können, selbst wenn schon viel da ist? Wer spricht denn da?
Nimmst du damit jemandem etwas weg? Hat ein anderer einen Nachteil daraus, wenn du dafür sorgst, dass du zufrieden bist? Ein wirklich super Thema zum Reflektieren.
Doch in dieser Podcast-Episode geht es um etwas anderes:
Zufrieden sein im Job – eine Rechtfertigung, nichts verändern zu müssen
Diese Gedanken führen dazu, dass wir uns zurücknehmen. Und uns ständig im Hin und Her zwischen „Ich will das nicht mehr“ und „So schlimm ist es auch wieder nicht“ befinden. So wird dieses Auf und Ab nie aufhören.
Denn der erste Gedanke wird sich immer wieder melden. Den zweiten hingegen hast du als Rechtfertigung dafür, alles beim Alten zu lassen und dich deinen Ängsten und Zweifeln nicht stellen zu müssen.
Und woher kommen diese Ängste und Zweifel?
Sie stammen aus Annahmen, die auf Dingen beruhen, die du gesehen, gehört oder erlebt hast. Unser Unterbewusstsein bedient sich nur ZU gern dieser Glaubensmuster, um uns vor Veränderung zu „bewahren“. Könnte ja gefährlich sein…
Genau an dieser Stelle sitzen wir vielen Irrtümern auf. Drei davon bespreche ich in dieser Podcast-Episode.
Drei verbreitete Irrtümer von Manager:innen, die ihre Karriere satt haben
Nummer 1:
„Ich kann doch nicht alles wegwerfen, was ich mir bisher erarbeitet habe.“
Wenn du beruflich neu anfängst, ist das Gegenteil der Fall: Du bist offen für Veränderung, öffnest die Türen für etwas Neues. Und du hast die Chance auf all dem aufzubauen, was du bisher erreicht hast und viel mehr Facetten deiner Selbst zu leben. Damit machst du keinen Rückschritt sondern entwickelst dich weiter, wo du andernfalls stehen bleiben würdest.
Nummer 2:
„Ich setze alles aufs Spiel, wenn ich jetzt die falsche Entscheidung treffe.“
Menschen fällt es schwer, Entscheidungen zu treffen. Sich entscheiden bedeutet, sich von Möglichkeiten zu trennen. Wir denken meistens darüber nach, was wir dann NICHT mehr haben und haben oft das Gefühl, damit ein Risiko einzugehen.
Doch eine Entscheidung ist positiv, denn JEDE Entscheidung bringt dich weiter und führt zu Veränderungen. Diese eröffnen dir wieder ganz neue Möglichkeiten und damit auch immer wieder die Chance, neu zu entscheiden. Eine Entscheidung führt dementsprechend zu MEHR Möglichkeiten. Nicht zu entscheiden bremst dich aus.
Nummer 3:
„Meine Angst ist ein Signal für Gefahr und Risiko – da heißt es aufzupassen.“
Angst basiert auf Annahmen und Fantasien, die nicht real sind, auch wenn sie sehr real aussehen und sich auch so anfühlen. Dein Gehirn kann nicht unterscheiden zwischen Realität und Vorstellung.
Deshalb erschaffe lieber Realitäten statt sie dir in der Vorstellung zu erdenken. Das Ergebnis ist das gleiche. Und schau dann was tatsächlich passiert. Meistens ist das gar nicht so schlimm. Übrigens auch noch immer früh genug, im Zweifelsfall dann begründet Angst zu haben.
Was wir denken ist in großen Teilen falsch.
Ein weiterer Irrtum ist, dass wir nur dann etwas erreichen können, wenn wir uns anstrengen. Nein, du darfst es dir leicht machen.
Und du darfst Hilfe holen und dich unterstützen lassen.
Vergiss bitte, dass du etwa egoistisch oder undankbar bist, wenn du deinen guten Job an den Nagel hängen willst. Zufrieden sein im Job – das ist kein Luxus.
Wie lange schon tust du das, was andere von dir erwarten? Wahrscheinlich um Anerkennung von anderen zu bekommen. Viel wichtiger ist doch, dass DU dich anerkennst und auf deine Bedürfnisse achtest. Und, dass du es dir wert bist, das zu nutzen, was du an Potenzial zur Verfügung hast.