Berufliche Neuorientierung mit Design Thinking statt Hamsterrad

Berufliche Neuorientierung mit Design Thinking – Karriereumbruch kannst du nicht lösen wie eine Matheaufgabe


Wenn Menschen über eine berufliche Neuorientierung sprechen, denken viele sofort an Bewerbungen, Lebensläufe und den nächsten Arbeitgeber. Doch wer an einem Punkt steht, an dem es wirklich um einen Bruch mit dem bisherigen Weg geht, um ein neues Kapitel und nicht nur einen Jobwechsel, der kommt mit herkömmlicher Jobsuche nicht weiter. Berufliche Neuorientierung mit Design Thinking hingegen, bietet einen völlig anderen Zugang: eine Denkweise, die auf Neugier, Experimentieren und Aktiv werden setzt, statt auf den „großen Wurf“ und den perfekten Plan im Kopf. 

Höre die Podcast-Episode hier:

 

 

Mehr als Methoden: Design Thinking ist ein Mindset

Design Thinking ist ursprünglich als Methode in der Produkt- und Serviceentwicklung entstanden. Bekannt ist es durch bunte Post-its, kreative Workshops und Ideenfindung. Doch im Grunde ist es viel mehr: Es ist eine Haltung, wie man Probleme betrachtet und löst.
Und genau hier liegt die Parallele: Ein beruflicher Umbruch ist nicht weniger komplex als die Entwicklung eines neuen Produkts. Und er erfordert völlig neue Perspektiven. Warum also nicht die Prinzipien des Design Thinking nutzen?

Designer wissen: Der erste Entwurf ist nie perfekt. Man nähert sich Schritt für Schritt an, probiert, verwirft, lernt dazu. Genau so funktioniert auch berufliche Neuorientierung mit Design Thinking.

 

Warum Kopfentscheidungen scheitern

Viele Menschen versuchen ihre Zukunft wie eine Rechenaufgabe zu lösen. Sie wollen die eine richtige Idee, den perfekten Plan, die sichere Lösung und am besten schnell. Doch so funktioniert wirkliche Neuorientierung nicht.

Die Zukunft ist nicht berechenbar. Du musst dich ein Stück weit darauf einlassen, dass sie anders wird und du nicht weißt, wie. Woher auch, wenn dein künftiger Weg etwas anderes sein soll als bisher? Deshalb: Wer glaubt, erst alles wissen und entscheiden zu müssen, bevor er ins Handeln kommt, bleibt stecken.

Der entscheidende Unterschied im Design Thinking: Du darfst neugierig bleiben, kleine Schritte gehen, Hypothesen testen und im Tun lernen. Nichts muss vorher klar sein – es reicht, wenn es Dinge gibt, auf die du neugierig bist.

Hier kannst du die Folge als Video anschauen:

Berufliche Neuorientierung mit Design Thinking: Die Wahrheit für Ü50

 

Die drei zentralen Mindsets in der beruflichen Neuorientierung mit Design Thinking

1. Neugier statt Perfektionismus

Wir alle sind zur Rationalität und zum Realismus erzogen. Verrückte Ideen, Umwege oder scheinbar „unsinnige“ Experimente passen nicht in dieses Raster. Überflüssige Zeitverschwendung und nicht zielorientiert, richtig?

Das Gegenteil ist der Fall – genau hier liegt der Schlüssel.
Berufliche Neuorientierung mit Design Thinking bedeutet vor allem Neugier kultivieren:

  • Offene Fragen zu stellen, anstatt sofort Antworten haben zu wollen.
  • Energiequellen im eigenen Leben zu erkennen, Themen, die dich immer wieder anziehen zu beachten.
  • Inspiration bei Menschen zu suchen, die schon dort sind, wo du hinmöchtest.

So entstehen neue Impulse, neue Ansätze, neue Perspektiven, neue Ideen, die du im Kopf nie entwickelt hättest. Weil dein Verstand nur weiß, was er schon kennt.

2. Das richtige Problem erkennen

Viele, die unzufrieden sind, arbeiten am falschen Problem. Ein Beispiel: Du bist vielleicht unglücklich in deinem Unternehmen. Was ist also das Problem? Das Unternehmen! Also gehst du woanders hin – und landest am Ende vielleicht wieder im selben Dilemma. Kann passieren. Weil das Unternehmen gar nicht das Problem ist. Vielleicht hat es mit dem Inhalt oder Thema deiner Arbeit zu tun, mit einer Veränderung deiner Prioritäten oder vielleicht hast du dir etwas von der neuen Firma erhofft, das nun auch dort nicht in Erfüllung geht.

Die Frage, die du dir stellen solltest: Was ist tatsächlich das Problem? Arbeitest du am richtigen oder am falschen?

„Falsche“ Probleme sind übrigens auch solche, die du nicht verändern KANNST.
Manche Dinge sind einfach Fakten: Dein Alter zum Beispiel kannst du nicht ändern. Bestimmte Berufe erfordern eine lange Ausbildung. Auch das lässt sich nicht wegdiskutieren. Wenn du einen solchen Beruf ergreifen willst gleichzeitig aber sagst, du willst nicht mehr so viel Zeit für eine Ausbildung opfern – dann ist das eine unlösbare Tatsache. Das ist kein Problem.

Was du in diesem Fall tun könntest, ist die Rahmenbedingungen zu reframen (dann drücke ich eben doch nochmal die Schulbank), andere Wege einzuschlagen (es gibt eine ähnliche Tätigkeit, für die du kein Studium brauchst) ubnd akzeptieren, was nicht in deiner Hand liegt.

3. Ins Handeln kommen

Der wichtigste Punkt: Kein Plan überlebt den ersten Kontakt mit der Realität. Ein Satz aus dem Design Thinking.


Darum gilt: Probieren statt nur planen. Kleine Experimente bringen dich weiter als monatelanges Grübeln. Statt zehn Bücher über Gründung zu lesen, teste ein Miniprojekt. Statt endlos über Selbstständigkeit nachzudenken, halte einen Workshop zu dem Thema, das dir vorschwebt. Nur im Tun spürst du, was wirklich passt.

 

Konkrete Methoden für deine berufliche Neuorientierung

Die Mindsets sind das Fundament. Aber ohne Umsetzung bleibt alles Theorie. Deshalb kommen hier drei Methoden aus dem Design Thinking in der beruflichen Neuorientierung, die dir helfen, Klarheit zu gewinnen und ins Handeln zu kommen:

Methode 1: Innere Klarheit entwickeln

Ein Karriereumbruch hat häufig mit Sinnsuche zu tun. Viele Menschen suchen allerdings Sinn im Außen. Sie fragen sich, welcher Job, welches Thema, welche Branche, welches Unternehmen könnte mir mehr Sinn geben? Das ist jedoch noch ein Teil der Sinnsuche. Sinn entsteht erst, wenn Arbeit und Leben zusammenpassen.


Deshalb beginnt beruflichen Neuorientierung mit Design Thinking im Inneren. Frage dich:

  • Was bedeutet Arbeit für mich?
  • Welche Werte sind mir wichtig?
  • Welche Rahmenbedingungen brauche ich, damit mein Leben stimmig ist?

Ohne diese Klarheit bleibt jede Jobsuche ein Zusammenstückeln von Ideen, was richtig sein könnte. Mit dieser Klarheit wird es möglich, Neuorientierung strategisch anzugehen.

Methode 2: Drei Zukunftsentwürfe schreiben

Ein zentraler Ansatz stammt von Bill Burnett und Dave Evans (Stanford): Erstelle drei alternative Entwürfe deines Lebens in den nächsten fünf Jahren.

  1. Fortsetzung des jetzigen Lebens: Optimiere, was du hast, und ergänze dein heutiges Leben noch mit weiteren Wünschen.
  2. Alles bricht weg: Stell dir vor, dein aktueller Job existiert nicht mehr. Was würdest du dann machen?
  3. Der Joker-Plan: Geld spielt keine Rolle, niemand lacht dich aus. Was würdest du dann tun?

Alle drei Pläne sind gültig. Schon beim Aufschreiben merkst du: Es gibt nicht nur einen richtigen Weg. Und du erkennst Ideen, die sich kombinieren lassen.

Beispiel: Ein Geschäftsführer schrieb drei Pläne – vom optimierten Alltag (1.) über Beratung von Start-ups (2.) bis hin zu Coaching auf einem Segelboot (3.). Allein diese Übung brachte neue Energie und Perspektiven.

Ich beschreibe die Übung genauer in der Episode. Hör oder schau rein.

Methode 3: Prototyping – Ideen testen, bevor du sie tatsächlich lebst

Im Design Thinking wird eine Idee nicht sofort umgesetzt. Zuerst werden Prototypen gebaut. Übertragen auf die Neuorientierung heißt das: Teste deine Ideen im Kleinen, bevor du große Entscheidungen triffst.

  • Sprich mit Menschen, die bereits in deinem Wunschfeld arbeiten.
  • Begleite jemanden für einen Tag.
  • Starte ein Miniprojekt oder Praktikum.
  • Gehe zu einem Seminar, Workshop oder Meetup.

So merkst du, ob eine Idee wirklich zu dir passt oder du vielleicht nur eine Illusion aufgesessen bist.

 

How-To: Berufliche Neuorientierung mit Design Thinking Schritt für Schritt

  1. Starte mit Neugier
    Notiere Themen, die dich faszinieren – auch jenseits deines Jobs. Achte auf Energiequellen und wiederkehrende Interessen.
  2. Finde das richtige Problem
    Frage dich: Liegt meine Unzufriedenheit wirklich am Job, oder steckt etwas Tieferes dahinter – Werte, Inhalte, Prioritäten?
  3. Entwickle drei Zukunftsentwürfe
    Skizziere drei Szenarien für die nächsten fünf Jahre:

    • Fortsetzung und Optimierung des jetzigen Lebens
    • Radikale Alternative, falls dein Job wegfällt
    • Joker-Plan, in dem Geld keine Rolle spielt
  4. Baue Prototypen
    Teste deine Ideen im Kleinen: Gespräche führen, jemanden begleiten, ein Miniprojekt starten, an einem Seminar teilnehmen.
  5. Lerne aus jedem Schritt
    Reflektiere, was sich stimmig anfühlt und was nicht. Passe deine Entwürfe an und entwickle Stück für Stück dein nächstes Kapitel.

 

Fazit: Dein nächstes Kapitel ist ein Designprozess

Berufliche Neuorientierung ist keine lineare Aufgabe, sondern ein Gestaltungsprozess. Du entwirfst, testest, verfeinerst. Genau so, wie Designer Produkte entwickeln.

Die Prinzipien sind klar:

  • Sei neugierig.
  • Reframe deine Probleme.
  • Komm ins Handeln.

So entsteht Klarheit, nicht durch Denken, sondern im Tun. Berufliche Neuorientierung mit Design Thinking bringt dich auf Wege und Ideen, die du allein im stillen Kämmerlein nie gefunden hättest. Und: Es nimmt den Druck, sofort die perfekte Lösung haben zu müssen.

 

FAQ: Berufliche Neuorientierung mit Design Thinking

Was bedeutet berufliche Neuorientierung mit Design Thinking?
Es heißt, die Prinzipien des Design Thinking auf die Entwicklung des eigenen Karrierewegs zu übertragen. Anstatt nach der einen perfekten Lösung zu suchen, entwickelst du mehrere Optionen und testest sie Schritt für Schritt.

Warum ist berufliche Neuorientierung mit Design Thinking sinnvoll?
Weil ein Karriereumbruch komplex ist und selten nach Plan verläuft. Mit Design Thinking kannst du Unsicherheit akzeptieren, Hypothesen ausprobieren und so im Tun lernen, was wirklich zu dir passt.

Welche Vorteile hat berufliche Neuorientierung mit Design Thinking gegenüber klassischer Jobsuche?
Während klassische Jobsuche auf Bewerbungen und lineare Planung setzt, eröffnet Design Thinking neue Perspektiven: Du erkennst, welches Problem wirklich gelöst werden muss, und entwickelst durch Experimente Klarheit über deine nächsten Schritte.

Für wen eignet sich berufliche Neuorientierung mit Design Thinking?
Für alle, die nicht nur den Arbeitgeber wechseln wollen, sondern ihr Arbeitsleben neu denken möchten. Besonders Führungskräfte in der Lebensmitte profitieren davon, weil sie auf Erfahrung aufbauen und gleichzeitig neue Wege gestalten können.

Wie lange dauert berufliche Neuorientierung mit Design Thinking?
Das ist individuell verschieden. Erste Klarheit kann schon nach wenigen Wochen durch kleine Prototypen entstehen. Ein kompletter Übergang kann jedoch Monate dauern – entscheidend ist, dass du kontinuierlich ins Handeln kommst.

Kann ich mich mit 50+ noch beruflich neu orientieren – und hilft Design Thinking dabei?
Ja, gerade in der Lebensmitte eröffnet berufliche Neuorientierung mit Design Thinking neue Perspektiven. Anstatt nur auf das Alter zu schauen, geht es darum, deine Erfahrung, Werte und Interessen in neue Kontexte zu bringen.

Wie reduziert Design Thinking die Angst vor falschen Entscheidungen?
Design Thinking arbeitet mit Prototypen: kleine Tests, die dir Sicherheit geben, bevor du große Schritte gehst. So vermeidest du Stillstand und kommst ins Handeln, ohne sofort alles riskieren zu müssen.

Was unterscheidet berufliche Neuorientierung mit Design Thinking von klassischer Karriereberatung?
Klassische Beratung sucht oft nach der einen richtigen Lösung. Design Thinking öffnet dagegen mehrere Optionen, macht Experimente und gibt dir die Freiheit, im Prozess zu lernen und zu justieren.

Ich arbeite mit meinen Kunden, die sich im Karriereumbruch befinden mit Methoden aus dem Design Thinking. Die Ergebnisse sind herausragend. Wenn dich das interessiert, vereinbare gerne ein kostenloses Strategie-Gespräch mit mir, in dem wir herausfinden, ob ich auch dir helfen kann – hier:

Kostenloses Strategiegespräch Sabine Votteler

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