Kennst du sie auch, diese Angst vor Veränderung, die sich meldet sobald du bekanntes Terrain verlässt? Die Zweifel und die Unsicherheit, die sich einschleichen, sobald du an die Grenzen des für dich Gewohnten und Bekannten gerätst? Und statt Komfortzone verlassen fällt die Wahl dann eher auf Verkrümeln in die Wohlfühlzone. Ach nee lass mal, lieber doch nicht…
Dabei hattest du doch eben noch so viel Energie und so eine unbändige Lust auf diese neue Idee! Hast dir noch in den schönsten Farben ausgemalt, wie du sie realisieren könntest, die ersten Pläne geschmiedet und dich vor deinem inneren Auge bereits am Ziel gesehen. Erfolgreich. Glücklich. Bewundert. Geliebt.
Das was du da spürst, das bist wirklich du. Das ist dein Potenzial, das in dir schlummert und das raus und seinen Ausdruck finden will.
Aber zack wird aus den schillernden Farben ein finsteres, eintöniges Grau. Du spürst es im Bauch und in der Kehle. Dich verlässt der Mut. Du lässt dich einschüchtern von deinen Ängsten. Enttäuschung macht sich breit. Resignation.
Besonders extrem sind diese Ängste häufig, wenn es um eine wirklich grundlegende Karriereänderung geht. Z.B. um den Ausstieg aus Corporate und eine Existenzgründung. Und besonders schmerzhaft, wenn man den Sprung einfach nicht schafft.
Ängste, die nicht deine sind hindern dich, die Komfortzone zu verlassen
Ängste sind häufig stärker als Leidenschaft. Das Dramatische ist: Sie „gehören“ nicht mal dir.
Ängste lähmen und hindern uns daran, in die Umsetzung zu kommen. Zur Tat zu schreiten.
Umsetzung ist aber extrem wichtig, um tatsächlich z.B. eine berufliche Änderung in die Richtung zu bewirken, die du dir vorstellst.
Vielleicht empfindest du subjektiv aber auch gar keine Angst, leidest aber unter dem Phänomen, dass du bestimmte Dinge aufschiebst und einfach nicht umsetzt und bist dir dabei gar nicht bewusst, warum das so ist.
Außer Angst kann auch Bequemlichkeit dahinter stecken. Oder Undiszipliniertheit.
Aber genau wie bei der Angst ist der Knackpunkt auch hier:
Du musst deine Komfortzone verlassen, um etwas Neues zu tun
Wenn du dir also dringend eine Veränderung wünschst, aber selbst nichts änderst, dann wird nichts passieren. In diesem Fall hoffe ich – mit voller, aber guter Absicht -, dass der Leidensdruck für dich richtig hoch wird. Leider brauchen wir manchmal die harte Tour…
Es ist nicht deine Schuld, es liegt in unseren Genen: In deiner Komfortzone kennst du dich aus, da ist es schön kuschelig und bequem, da weißt du, wie alles läuft. Außerhalb der Komfortzone warten unbekannte Dinge auf dich. Und das ist es, was dich verunsichert.
Unser Bewusstsein besteht zu einem ganz großen Teil aus dem sogenannten impliziten Bewusstsein. Das ist der Autopilot. Dieser steuert zu einem hohen Maß ganz automatisch unser Verhalten. Und zwar nach einem Programm, was sich im Laufe der Evolution bewährt hat. Um zu verstehen, sind ein paar Zahlen aufschlussreich.
Modell Mensch Version 1.0
Die Erde ist 4,5 Milliarden Jahre alt.
Vor 65 Millionen Jahren sind die Saurier ausgestorben.
Vor 5,5 Millionen Jahren tauchte der erste Mensch auf.
Und erst seit 100.000 Jahren sprechen wir vom modernen, bewussten Menschen.
Immerhin 100.000 Jahre, aber in den Dimensionen der Evolution sind das Peanuts.
Aber damit gibt es den modernen Menschen erst 0,001% der Evolutionszeit!
Wesentliche, auch für Erfolg relevante Programme laufen im limbischen System ab und sind seit 30.000 Jahren unverändert.
Aus dieser Perspektive sind wir also noch in der Version 1.0 unterwegs und unser Verhalten wird von alten, teilweise überholten Mustern bestimmt. Unbewusst und schwer zu kontrollieren. Angst ist ein solches Programm, geschaffen, um dein Leben zu schützen. Wann immer dein Unterbewusstsein Gefahr wittert, schickt es die Angst.
Angst ist Erfahrungssache
An welchem Punkt das passiert, hängt von deiner Wahrnehmung ab. Wir leben alle mit bestimmten Bildern von der Realität, die beeinflusst sind durch Werte, Glaubenssätze und Erfahrungen, auf die unser Gehirn in der Betrachtung der Realität zurückgreift. Diese Erfahrungen sind natürlich ganz individuell und beeinflussen daher UNSERE EIGENE Perspektive einer an sich neutralen Realität.
Die Welt ist für uns alle dieselbe, aber wir haben unterschiedliche Sichtweisen. Denn wir interpretieren die Dinge je nach Vorgeschichte individuell unterschiedlich.
Hinterfrage deine persönliche Bewertung genau, wenn du deine Komfortzone verlassen willst
Das ist die Krux: Deine persönliche Bewertung entsteht aus den Meinungen, Realitäten und Wahrheiten anderer!
Alles, was wir wissen, haben wir gelesen, gehört, gelernt. Die Grundlagen, auf deren Basis wir unsere Entscheidungen treffen, sind demnach nicht allein UNSERE eigene Wahrheit. Wir haben sie übernommen. Damit sind deine Ängste, die dich hindern, meistens nicht die deinen.
Deshalb frage dich das nächste Mal, wenn Angst deine Unternehmungslust und Energie ausbremst: „Ist das wirklich MEINE Angst?“ Oder wem gehört sie eigentlich? Vielleicht einem sorgenden Elternteil, vielleicht einer strengen Lehrerin, vielleicht einem Freund, der schlechte Erfahrungen gemacht hat, vielleicht jemandem, der ebenfalls selbst nie die Erfahrung gemacht, sondern die Angst von einem Dritten übernommen hat!
Wenn die Angst nicht dir gehört, dann kannst du dich distanzieren.
Du hast die Wahl. Du kannst diese Stimme im Kopf ignorieren, weil du erkennst, dass es nicht deine ist. Aber stelle dir vor, dass du ihr nachgibst: In diesem Fall hörst du auf andere. Und ganz ehrlich: Sind die alle glücklich, erfolgreich, zufrieden…? Wissen die tatsächlich besser, wie’s geht?
Du hast einen Verstand, aber du bist nicht dein Verstand
Dein Verstand wurde entwickelt, um zu überleben – vor zigtausenden von Jahren. Er wurde damals nicht gemacht, um glücklich oder erfolgreich zu sein. Seine Hauptfunktion ist Schutz!
Er schaut sich immer nach Risiken um. Er ist sozusagen dein Sicherheitsbeauftragter. Aber er ist nicht der Chef! Das bist du!
3 Faktoren, die dich zurück halten, deine Komfortzone zu verlassen
- Alte Programme, die dein Leben schützen wollen
- reagieren auf Realitäten, die du durch die Brille anderer siehst.
Das bedeutet, dich jagt die Stimme eines Anderen in deinem Kopf ins Boxhorn.
Und dann kommt noch ein weiterer Prozess hinzu: - Du bist, was du denkst.
Wenn du nur damit beschäftigt bist, Probleme zu lösen, dann hast du in der Realität nur Probleme. Dass du sie hast, bestätigt wiederum deine Sicht, dass es tatsächlich wahr ist, dass du immer Probleme hast und das befriedigt deinen Verstand, denn er erfährt das positive Gefühl, recht zu haben. Leider ist das ein Teufelskreis, weil du durch diese Problembestätigung nicht aus der Problemspirale herauskommst.
Wenn du jedoch anfängst, deine persönliche Geschichte zu verändern (z.B. weg von Angst und Problemen, heraus aus der Komfortzone), dann veränderst du deine subjektiven Erfahrungen und damit nach und nach dein Selbstbild.
Komfortzone verlassen ist Übungssache
Siehst du, wie wichtig es ist, dich aus der Komfortzone heraus zu bewegen und immer wieder etwas anders zu machen? Wenn du drin bleibst, vermindert das deine Motivation zur Veränderung. Damit wächst du nicht und schlimmstenfalls kannst du deine Träume nicht leben.
Wenn du hingegen deine Komfortzone immer wieder verlässt, dehnst du diese mit der Zeit aus und du wirst dich persönlich enorm weiter entwickeln.
Persönliche Grenzen ausdehnen – so geht’s
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Kontrolliere deine Gedanken und wähle deine eigenen aus!!!
Glaube der Stimme in deinem Kopf nicht. Sie ist die Realität anderer und sie kommt aus der Vergangenheit!
Dein Verstand ist nur ein Teil von dir und seine Programmierung stammt aus der Steinzeit.
Mein Tipp:
- Sobald ein einschränkender Gedanke oder die Angst kommt, lass sie zu.
- Werde dir bewusst: Ah, das ist wieder der „Sicherheitsbeauftragte“.
- Überlege: Wovor will mich mein „Sicherheitsbeauftragter“ warnen?
- Frage dich: Nützt mir dieser Gedanke auf dem Weg zum Ziel?
- Wenn ja, dann passe deine Strategie an. Wenn nein, sage: Ok, danke, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast. Aber ICH bin der Chef und ich weiß, was ich tue.
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Treffe eine Entscheidung
Die Entscheidung, dass du dich entwickeln willst. Dass du etwas erreichen willst. Dass du einer Leidenschaft nachgehen willst.
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Tue! Das ist die Abkürzung, um deine Komfortzone zu verlassen
Mit jedem Mal tun wird es einfacher. Verlasse bewusst und regelmäßig deine Komfortzone. Sag auch mal spontan etwas zu, ohne zu wissen, wie du es machen wirst. Das wird sich finden. Du kannst alles auf Google recherchieren… 😉
Solange es sich unbequem anfühlt, wächst du. Das ist wie beim Yoga! 😉 Genieße den Schmerz.
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Beurteile Risiken vernünftig
Überlege: Was ist der Worst Case, was ist der Best Case? Und was ist der wahrscheinlichste Fall?
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Mache dir eine Liste mit den Dingen,
die du gerne tun würdest und die außerhalb deiner Komfortzone liegen. Plane vernünftig mit Deadlines und mit machbaren Zwischenschritten.
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Kommuniziere dein Vorhaben
Erzähle anderen davon. Mache ein Projekt daraus. Tue es gemeinsam mit anderen. Lasse dich von ihnen challengen und überprüfen.
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Umgib dich mit Leuten, die schon ihre Komfortzone verlassen haben
Das wird unweigerlich Einfluss auf dich haben, denn du brauchst Orientierung.
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Frage! Du musst nicht alles alleine können und selber wissen.
Frage andere um Hilfe. Hole dir Unterstützung und profitiere von der Erfahrung anderer.
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Sehe Fehler als Gewinn
Ändere deine Einstellung zu Fehlern. Sehe sie als etwas Natürliches, Selbstverständliches und Nützliches. Lerne aus deinen Fehlern. Mache sie nicht zwei Mal.
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Sei ehrlich mit dir. Gestehe dir ein, wenn du Angst hast.
Gönne der Angst kein Deckmäntelchen… Nenne sie nicht Unlust oder Desinteresse sondern bei ihrem wahren Namen. Nur dann kannst du diese Angst anschauen. Und mit deinem „Sicherheitsbeauftragten“ ein Wörtchen reden.
Die Komfortzone existiert nur in deinem Kopf. Mache dich auf den Weg: Aus dem Denken und Fühlen ins Tun, und erlebe es selbst.
In der Theorie klar, die Umsetzung ist jedoch schwer? Ja, das kenne ich! Für ein kostenloses Power-Gespräch melde dich gerne bei mir unter: sabinevotteler.youcanbook.me
Häufig gestellte Fragen
Woher kommt die Angst vor Veränderungen?
Veränderungen verursachen Unbehagen und Unsicherheit vor dem Neuen. Das ist eine natürliche Reaktion, die ihren Ursprung im limbischen System hat und durchaus ihren Sinn hat. Das Gehirn will damit vor Gefahren warnen. Das Resultat ist Flucht, Kampf oder Starre. Das Problem ist, dass unsere Angst häufig übertrieben ist und nicht auf den Tatsachen gründet, sondern eher auf früheren Mustern und Erfahrungen oder Vermutungen und Befürchtungen dessen, was in der Zukunft eintreten könnte. Angst vor Veränderung geht häufig auch einher mit Angst vor dem Scheitern oder vor Ablehnung.
Wie kann ich meine Angst vor Veränderung überwinden und meine Komfortzone verlassen?
- Frage dich, wie real deine Angst tatsächlich ist und ob es wirklich deine Angst ist oder vielmehr eine Angst, die dir z.B. deine Eltern eingeredet haben.
- Überlege dir, was dir schlimmstenfalls passieren könnte. Wahrscheinlich wird es kein Weltuntergang sein. 🙂
- Treffe die Entscheidung, gehe die Veränderung langsam und in kleinen Schritten an. Wenn du dir zu viel zumutest, kann deine Motivation auch in Frust umschlagen.
Was ist die Komfortzone?
Die Komfortzone ist der Bereich, in dem wir uns sicher und wohl fühlen. Dort kennen wir uns aus, dort müssen wir uns nicht außerordentlich anstrengen, dort erwartet uns nicht viel Neues und dort haben wir kein Risiko. Sobald wir an den Rand dieses Bereichs kommen, spüren wir Unbehagen und Angst. Angst vor dem Unbekannten, vor dem, was wir noch nie getan haben.
Warum sollte ich die Komfortzone verlassen?
Wenn du immer dasselbe tust, wirst du auch immer dasselbe bekommen. Der einzige Weg zu lernen, ist etwas Neues zu tun. Wenn du dich also verändern möchtest – und das solltest du allein schon deshalb tun, damit du mit der sich verändernden Welt Schritt halten kannst – dann musst du dich stretchen und neuen Herausforderungen stellen. Das bedeutet nicht, dass du dich wirklichen Gefahren aussetzen musst. Du solltest nicht in Panik geraten, denn das schließt Lernen aus. Doch wenn du stets in deiner Komfortzone bleibst, läufst du Gefahr, geistig und körperlich träge zu werden.