Über Herausforderungen, Krisen und Probleme im Leben, die mitunter das Beste sein können, was dir passieren kann, diskutiere ich in dieser Episode mit Luk Smeyers.
HÖRE DIE PODCAST-EPISODE HIER:
Schmerzen können helfen und beschleunigen, etwas zu tun, was wir sonst nicht gemacht hätten und zu jemandem zu werden, der wir sonst nicht geworden wären. Beides kann äußerst positiv sein.
Menschen wollen normalerweise Schmerzen vermeiden. Körperliche Schmerzen aber auch psychische und mentale Schmerzen. Wir wollen es am liebsten schmerzfrei, kuschelig und bequem. Vor Schmerzen haben wir Angst.
Schmerzen und Herausforderungen im Leben verändern
Gleichzeitig rütteln Schmerzen uns auch wach. Dinge, die wir vorher einfach übersehen oder weggeschoben haben, lassen sich nicht mehr negieren, wenn der Schmerz zu groß wird. Körperliche Schmerzen zeigen, dass etwas nicht in Ordnung ist, was vielleicht schon lange schwelt, wir bis dahin aber vielleicht gar nicht bemerkt haben.
Erst die Schmerzen bringen uns ins Handeln.
Bei mentalen Schmerzen ist es dasselbe. Ich meine damit Verletzungen, Enttäuschungen, Herausforderungen. Ja, und natürlich auch mentale Erkrankungen – wie etwa Burnout oder Depression.
Schmerzen zwingen uns, eine Entscheidung zu treffen oder mit einer Entscheidung umzugehen, die getroffen wurde. Wir werden vom Partner verlassen und sind am Boden zerstört. Dabei wussten wir schon lange, dass etwas nicht stimmt.
Uns wird der Job gekündigt, dabei wollten wir selbst schon seit Jahren dort weg.
Wir rasseln in ein Burnout, obwohl wir die Anzeichen sehen hätten können, sie aber lieber ignoriert haben.
Nach einer Trennung, einer Kündigung, einem Burnout lässt es sich nicht mehr ignorieren, dass sich die Situation verändert hat. Und du hast keine andere Wahl als damit umzugehen. Jetzt MUSST du einfach.
Schmerzen können ein Katalysator für eine längst fällige Veränderung sein
Luk und ich sind uns einig, dass Schmerzen ein Katalysator sein und wirklich Positives bewirken können.
Wir haben das beide z.B. mit unseren Burnouts erlebt.
Luk sagt, dass ihn das definitiv zu einem anderen Menschen gemacht hat. Er ließ sich damals von einem Psychotherapeuten begleiten und hat gelernt, mit Stress umzugehen. Er erzählt, dass er nachher Situationen bewältigen musste, in denen er viel mehr unter Druck stand und ihm das relativ einfach gelang.
Natürlich gibt es auch Menschen, die „hängen bleiben“. Die dann vielleicht immer burnout-gefährdet bleiben.
Positive Konsequenzen von Herausforderungen und Schmerzen
Mein Burnout hatte gleich drei positive Konsequenzen:
- Ohne hätte ich mich nie aus der Anstellung heraus getraut. Ich hätte vermutlich bis zur Rente ertragen, was mich schon lange unzufrieden gemacht hatte.
- Und ich hatte überhaupt nicht auf dem Radar, dass ich mich selbstständig machen könnte. Nur durch dieses Ereignis und weil ich nicht direkt wieder den Traumjob fand, probierte ich mich in der Selbstständigkeit aus. Und siehe da… Es gefiel mir viel besser als ein neuer Job.
- Der Burnout hat mich außerdem zum Thema Persönlichkeitsentwicklung gebracht. Davon hatte ich vorher nie gehört und mich auch nicht dafür interessiert. In der Not las ich Selbsthilfebücher und besuchte Seminare. Heute kann ich mir mein Leben und Arbeiten ohne dieses wichtige Thema überhaupt nicht mehr vorstellen.
Und da sind wir auch bei einem wichtigen Punkt, der entscheidend ist, ob Probleme und Schmerzen dich weiterbringen oder ob du darin stecken bleibst.
Entscheidend ist die Haltung zu Problemen
Deine Persönlichkeit, deine Haltung zu Ereignissen, deine Perspektive, dein Mindset sind entscheidend.
Luk erzählt, was er diesbezüglich von seinem Vater gelernt hat. Er meint, durch ihn hatte er schon von vorneherein einen Vorteil.
Auch ich wurde so erzogen, dass Jammern nichts hilft und es darum geht, Probleme anzugehen. Probleme und Herausforderungen sind auch Chancen.
Eine wichtige Frage, die du dir stellen solltest – selbst wenn es gerade so dramatisch ist, dass sie fast wie Hohn klingen mag: Was ist das Gute daran? Was will mir das Leben zeigen? Und was kann ich hier lernen?
Herausforderungen im Leben meistern
Lass es am besten nicht so weit kommen, dass du wirklich in eine Krise schlitterst. Wenn es doch passiert – das ist menschlich – vertrau darauf, dass das Leben dir damit etwas zeigen will und dass du dadurch zu einer reiferen und „besseren“ Person wirst.
Luk hat gelernt, jede Herausforderung als Chance zum Lernen zu sehen und geht sie mit der Gewissheit an: „Jetzt ändert sich was!“
Vielleicht ist die Haltung „Jetzt ändert sich was“ auch für dich ein Tipp.