Quereinstieg mit über 50 Beruflicher Neuanfang in der Lebensmitte Erfahrungen Interview

So gelingt der Quereinstieg – auch mit 50 plus. Oder: Alles auf Neustart


Schon in der Kurzvorstellung wird klar: Meine heutige Gesprächspartnerin Bettina Sturm ist vielseitig. Sie mag die verschiedenen Facetten des Lebens und hat sich im Lauf der Jahre mehrfach verändert – auch in Sachen Job. Wenn jemand was von Quereinstieg versteht, dann ist sie es. Konsequent ist sie immer dem gefolgt, was sie wollte. Bis sie 55 war…

Höre hier die Podcast-Episode hier:

 

Quereinsteigerin in Serie nennt Bettina sich selbst. Veränderung ist für sie ein natürlicher Prozess und hat immer ihr Leben geprägt.

Getreu dem Motto „Love it, change it or leave it” ging sie immer dann, wenn ein Job ihr nicht mehr gefiel, systematisch den Ursachen auf den Grund und überlegte, was sie stattdessen wollte. Und das war ihr immer schnell klar.

Schon mit 16 wusste sie, was sie beruflich machen wollte. Doch erstaunlicherweise mit 55 das erste Mal im Leben nicht mehr.

 

Damit ein Quereinstieg klappt braucht es zuerst Klarheit

Bettina braucht Klarheit und die schafft sie sich. Die Fragen, die sie sich dazu schon immer stellte, lauten:

Was kann ich gut? Was ist mir wichtig? Was will ich?

Sobald sie das beantwortet hat, verfolgt sie konsequent ihr Ziel. „Wenn ich weiß, was ich will, kann ich eine ungeheure Energie entwickeln“, sagt sie.

Das begann schon, als sie nach dem Abi eine Ausbildung zur Hotelfachfrau machte. Sie konnte Sprachen, sie liebte Sprachen, sie wollte ins Ausland und sie wollte nicht studieren. Also ging sie ins Hotel. Klarheit!

Nach ein paar Jahren dann fand sie doch noch Gefallen am Studieren. Sie genoss das lockere Leben, bis sie beschloss, es sei Zeit, jetzt mal richtig Geld zu verdienen.

Mit diesem klaren Entschluss zog sie das Studium in kürzester Zeit durch und fing danach bei einer Bank an.

 

Doch wieder etwas ganz anderes… sie wollte ja schließlich ins Ausland

Der Job war zwar toll, aber irgendwann lockte das Ausland wieder. Sie ging zu einer international aufgestellte Personalberatung und für diese schließlich ein Jahr nach Kanada. Nachdem ihr Visum auslief, kehrte sie zurück mit der Vision, das Thema Personalentwicklung in Deutschland zu revolutionieren. ☺️

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Sie landete dann im HR-Bereich eines Dotcom-Unternehmens und wurde dort HR-Direktorin.

Danach folgte eine Auszeit. Ihr Mann ging beruflich für zwei Jahre nach Spanien, sie begleitete ihn, und zum ersten Mal war Bettina ohne Job.

Das war eine merkwürdige Zeit. Keine Visitenkarte auf den Tisch legen zu können, wenn jemand fragte, was sie beruflich machte. Eine ganz neue Erfahrung, die den Selbstwert sehr auf die Probe stellte.

Noch während ihres Spanienaufenthalts überlegte sie wieder einmal, was sie eigentlich wollte. Sie war schwanger, aber klar war, dass sie wieder einen Job wollte. Und so beschloss sie, sich selbstständig zu machen.

 

Quereinstieg oder Karriere-Umbruch? Die Selbstständigkeit

Und wieder die Fragen: Was kann ich gut und was will ich? Heraus kam das Thema „Berufliche Neuorientierung“, das sie von allen Seiten des Tisches kannte: Als Headhunterin, als HR-Chefin und auch als Betroffene, die sich selbst immer wieder veränderte. Die perfekte Kombination also, und damit übrigens auch ein gutes Beispiel für die Methode, die ich anwende, wenn ich mit meinen Kundinnen und Kunden ein persönliches Geschäftsmodell entwickle. Es ist die Kombination der besonderen Fähigkeiten und gelebten Erfahrungen der Gründerin bzw. des Gründers.

Bettina ist überzeugt, dass jeder eine Superpower hat, die in der Kombination seiner Werte und Fähigkeiten liegt. Es lag ihr am Herzen, dass Menschen diese Power entdeckten und nutzten. So wurde sie Coach für berufliche Neuorientierung. 

Nach 10 Jahren dann mochte sie nicht mehr mit ihrer Zielgruppe – Fach- und Führungskräften – arbeiten. Es frustrierte sie zunehmend, dass diese so oft die Verantwortung für ihre Situation im Außen suchten und so wenig bereit waren, sich selbst zu bewegen, um beruflich zufrieden zu sein.

 

Von den Führungskräften zu den Quereinsteigern

In der Zeit erinnerte sie sich an ihre beruflichen Anfänge. Die Gastronomie reizte sie immer noch. Die Macher-Mentalität in der Branche kam ihr entgegen. Sie hatte bereits seit einigen Jahren immer wieder Gastronomen und vor allem Quereinsteiger interviewt – einfach aus Interesse.

So entwickelte sich aus diesen Interviews die Idee, Quereinsteiger in die Gastronomie zu beraten. Und einmal mehr kam der bewährte Prozess zum Tragen: Die Frage nach den Fähigkeiten und Interessen. So wurde „Respekt Herr Specht“ geboren, dem sie 8 Jahre lang treu blieb.

Im Jahr 2022 dann überschlugen sich die Ereignisse. Bettinas Eltern wurden beide innerhalb kürzester Zeit pflegebedürftig, ihr Vater starb. Sie war viel bei den Eltern, mehr als 600 Kilometer von zuhause entfernt.

Mit Einsetzen des Ukraine-Kriegs wurden gleichzeitig ihre Kunden immer zurückhaltender. Die Gastronomie hatte es schwierig – auch nach den Corona-Jahren. Und ja, auch Online-Business im Allgemeinen veränderte sich, wurde schwieriger.

 

Das eigene Business „einfach“ aufgeben?

Das alles führte dazu, dass sie sich im Herbst 2022 die Frage stellte, was wäre, wenn sie den Specht zumachen würde. Anfangs war die Vorstellung schmerzhaft, doch wenn sie ehrlich war: Sie wollte dieses Business nicht die nächsten 10 Jahre weiter machen. Sie erlebte eine schwierige Karriere-Transformation. Ähnlich wie andere, die aus einer langjährigen Karriere aussteigen. Ihr Umfeld verstand sie nicht, wollte sie von der Entscheidung abbringen.

Und dann machte sie erst einmal eine berufliche Pause. Die privaten Umstände hielten sie gut beschäftigt. Äußerlich wie innerlich. Und in diesem Zusammenhang kamen viele Fragen auf. Pflegebedürftigkeit der Eltern, das eigene Altern, berufliche Neuorientierung Ü50, Altersvorsorge und Finanzen… Insgesamt stellte sie sich 12 Lebensfragen und zu diesen Fragen startete sie einen Podcast. Denn in Gesprächen stellte sie fest: Diese Fragen haben andere auch!

Was sich daraus entwickeln wird? Noch gibt es kein Geschäftsmodell. Manchmal muss man auch auf den Zufall vertrauen. Coaching oder Beratung wird es nicht – so viel steht fest. Ein Buch mit Sicherheit und eine Community, in der sich Frauen über diese Fragen austauschen können.

Der Podcast ist bereits „on air“. Die Community startet im Herbst.

Und wenn du Bettina folgst, dann bist du eine/r der ersten, die eingeladen werden. 😉​​​

 

Bettinas Tipp für alle, die nicht wissen, was sie wollen:

Beschäftige dich unbedingt mit dir selbst, und fang an, parallel zu deinem derzeitigen Job Dinge auszuprobieren, die dich interessieren. Sprich auch viel mit anderen Menschen darüber, denn daraus ergeben sich die besten Möglichkeiten.

Und wisse: Du bist nie zu alt, um etwas Neues zu schaffen. Auch nicht für einen Quereinstieg.

Wenn du mehr über Bettina erfahren willst, findest du sie hier:

 

Warum „Let’s talk about“?

Ich habe diese Reihe ins Leben gerufen, weil ich weiß, dass es eine ordentliche Portion Mut erfordert, aus der Angestelltenrolle in die Selbstständigkeit zu gehen. Und weil ich außerdem weiß, dass Vorbilder und Gleichgesinnte ein ganz wichtiger Schlüssel zum Erfolg sind.

Sie zeigen eben, dass es funktioniert. Dass nicht immer alles glattläuft. Dass der Erfolg nicht über Nacht kommt, dass jeder Hürden überwinden muss, dass es nicht nur Mut, sondern auch Durchhaltevermögen braucht.

Und sie erzählen, wie SIE es gemacht haben. Sie berichten über ihre ganz persönliche Geschichte, sprechen offen über ihre Ängste und auch über Misserfolge. Und natürlich über ihre eigenen Erfolgsrezepte.

WENN SIE ES GESCHAFFT HABEN, DANN SCHAFFST DU ES AUCH!

Wenn du in der Situation bist, dich beruflich zu verändern und dich darüber austauschen willst, wie du deine Neuorientierung angehen kannst, dann buche gerne ein kostenloses Strategie-Gespräch mit mir.

Kostenloses Strategiegespräch Sabine Votteler
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