Sich selbst neu erfinden

Sich selbst neu erfinden – Let’s talk about… Interview mit Katja von Glinowiecki


Sich selbst neu erfinden, das Leben sich entwickeln lassen und flexibel bleiben – das ist ein roter Faden, der sich durch Katja von Glinowieckis Leben hindurchzieht und was für sie das Leben interessant macht.

HÖRE DIE PODCAST-EPISODE HIER:

Durch ihren Lebenslauf hat sie gelernt, sich immer wieder zu verändern und neu zu erfinden und die Erfahrung gemacht, dass jede Entwicklung ein Prozess ist.

Dieses Gespräch war mehr als ein Interview. Es war ein tiefer fachlicher und persönlicher Austausch über mega spannende Themen, die einen (auch uns beide, stellvertretend sozusagen) im Lauf einer persönlichen Entwicklung begleiten – nicht nur aber auch bei der Karriereentwicklung.

Nur ein paar Stichpunkte: Die Relevanz von Vorbildern, Grübelphasen, Zweifel, Werte und deren Veränderung, Flexibilität und persönliche Lernkurven.

Zusätzlich noch angereichert durch eine große Portion Internationalität und Interkulturalität, was den Themen noch mal eine andere Dimension und einen anderen Blickwinkel verleiht.

Katja ist seit drei Jahren zurück in Deutschland, nachdem sie viele Jahre in China und Indien gelebt hat. Sie hat drei Kinder und zwei Businesses. Aber der Reihe nach…

Wenn Katja über ihre berufliche Vergangenheit spricht, dann kommen viele Umzüge und ein paar Geburten zur Sprache.;-) Weil genau diese Veränderungen viel zu ihrem Werdegang beigetragen haben. Sie sind die Gründe, warum sie sich immer wieder neu erfand. Neu erfinden musste. Durfte. Denn für sie ist das ein Gewinn.

 

Sich selbst neu zu erfinden hat meistens den Ursprung in einem äußeren Ereignis

Katja ist seit 14 Jahren selbstständig, die letzten 8 davon als Coach.

Davor hat sie in Management und HR verschiedener großer internationaler Unternehmen gearbeitet.

Ausschlaggebend, den Schritt in die Selbstständigkeit zu machen – und sich auch später noch ein zweites Mal ganz bewusst dafür zu entscheiden – waren ihre Kinder.

Ihre letzte Angestelltenposition hatte sie bei der Auslandshandelskammer in Shanghai. Danach zog sie mit ihrem Mann zurück nach Deutschland. Der Plan war, wieder eine Führungsposition einzunehmen, doch als sie sich auf verschiedene Stellen bewarb, musste sie feststellen, dass das gar nicht so einfach war. Sie war zu der Zeit hochschwanger und „mit dem dicken Bauch“ wollte sie niemand einstellen.

Da brachte sie zunächst einmal ihr erstes Kind zur Welt und merkte schnell, dass sie wieder arbeiten und ihr Wissen und ihre Erfahrung einbringen wollte. Doch wie? In dieser Zeit verfiel sie in eine Grübelphase, bis sie sich fragte, was sie eigentlich richtig gerne machte und wie sie dies einsetzen konnte.

Schließlich startete sie als Trainerin durch. Was jetzt nach Raketenstart klingt waren in Wirklichkeit viele, viele kleine Schritte, immer begleitet von den Fragen: Bin ich gut genug und kann ich das überhaupt?

Hier kannst du das Interview als Video sehen:

Sich selbst neu erfinden

Sich selbst neu erfinden bedeutet hartnäckig sein und um Hilfe bitten

Heute sagt sie: „In diesen ersten Jahren erlebte ich eine krasse Lernkurve in meinem Verhalten.“ Oh ja, das kann ich absolut nachvollziehen!

Sie arbeitete sich von Auftrag zu Auftrag, überwand immer wieder eigene Hürden, ob es Themen bei der Durchführung der Trainings oder bei der Kundenakquise waren, einfach ein Anruf manchmal, von dem sie vorher dachte, sie könne das nicht.

Hartnäckigkeit nennt sie als ihren Erfolgsschlüssel.

Und sich nicht zu scheuen, um Hilfe zu bitten.

Von Deutschland ging’s nach Indien und dort hatte sie keine Arbeitserlaubnis. Mit Trainings also nichts zu machen. Sie wäre nicht Katja, wenn sie sich damit zufrieden gegeben hätte. Stattdessen suchte sie Unterstützung bei einem Coach, um die Frage zu klären, wie ihre berufliche Zukunft aussehen konnte. Dabei stellte sich heraus, dass sie gerne selbst Coach wäre.

Also fing sie mit Online-Coachings an.

Von Indien ging es wieder nach China und anschließend zurück nach Deutschland.

 

Sich selbst neu erfinden heißt flexibel zu bleiben

Sie hatte keine Wahl, und sie folgte ihrem Bauchgefühl. Bei jedem Umzug musste sie sich neu erfinden und jedes Mal hat sich ihre Selbstständigkeit damit verändert. Nicht nur in der Bezeichnung, sondern auch im Berufsfeld und in der Umsetzung.

Es war eine Entwicklung, bei der sie am Anfang nicht wusste, was daraus wird. Und genau das findet Katja so spannend.

 

Steh dir nicht mit deinen Plänen im Weg, wenn du dich selbst neu erfinden willst

Viele wollen auf Jahre hinaus alles planen. Und dadurch stehen sie sich selbst im Weg, überhaupt erst mal den ersten Schritt zu wagen.

Wir müssen nicht alles im Voraus wissen wollen. Das ist übrigens etwas sehr Deutsches, berichtet Katja vor dem Hintergrund ihrer internationalen Erfahrung.

Zweifeln ist schlimmer als Fehler machen. Denn Zweifeln bedeutet stehen zu bleiben und dann passiert einfach gar nichts.

Natürlich ist auch Katja gegen Zweifel nicht immun. Die kommen immer wieder. Und nein, es lief nicht immer alles glatt. Aber sie passt sich an. Da ist zum Beispiel die Geschichte, dass sie jahrelang mit Kunden aus anderen Zeitzonen arbeitete – oft frühmorgens oder spätabends – um tagsüber für die Kinder da sein zu können.

Seit zwei Jahren hat sie nun auch noch ein Herzensprojekt umgesetzt: Sie coacht junge Menschen, die nach dem Abi berufliche Orientierung suchen. Damit hat sie sich noch einmal ein Stück neu erfunden, den Prozess des Businessaufbaus noch mal neu gestartet.

 

Welche Rolle spielen Werte im Prozess, sich selbst neu zu erfinden?

Was treibt einen an und welche Werte sind wichtig? Durch ihre Arbeit mit unterschiedlichen Generationen sieht Katja eine ganz deutliche Veränderung in den Werten. Mit 20 steht die Frage nach dem Ziel im Vordergrund, mit 40 oder 50 viel mehr die nach dem Sinn. Diese Erfahrung kann ich absolut bestätigen. Sinngebung ist mit der häufigste Grund, weshalb sich ältere Menschen selbstständig machen.

Katjas größte Errungenschaft der Selbstständigkeit: Sie beschäftigt sich viel mehr mit sich selbst. Und macht das, was ihr Spaß macht!

Also, sagen wir:

Geh‘ den ersten, wenn auch noch so kleinen Schritt!

Als Selbstständige(r) hast du es selbst in der Hand, womit du dich beschäftigst und dass dir das, was du tust, Spaß macht.

 

Katjas Websites findest du hier:

https://von.coach

https://orientierungs-coaching.de

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