Versagensangst überwinden

Versagensangst – 5 Strategien sie zu überwinden


Versagensangst kennt wahrscheinlich jeder in dem ein oder anderen Lebensbereich. Als Eltern, als Partnerin oder Partner, im Sport, im Beruf… Wenn wir uns aus unserem bekannten Terrain heraus bewegen müssen, dann kommen Ängste hoch. Und wenn es um etwas Wichtiges geht. Und natürlich ist auch eine große berufliche Veränderung, ein Neuanfang eine solch prädestinierte Situation. 

HÖRE DIE PODCAST-EPISODE ÜBER VERSAGENSANGST HIER:

 

Was steckt hinter Versagensangst?

Versagensangst ist die Angst, Fehler zu machen. Die Angst, nicht gut genug zu sein, die erwarteten Leistungen nicht zu erbringen und deshalb abgelehnt zu werden.

Die zahlreichen und schnellen Veränderungen unserer Lebensumstände und der Arbeitswelt wirken zusätzlich als Verstärker. Manch einer fragt sich: Kann ich da überhaupt noch mithalten?

Versagensangst ist nicht angeboren. Kleine Kinder haben das nicht. Im Gegenteil: Sie nehmen an, dass das was sie machen gelingt. Sie probieren einfach alles aus. Kleine Kinder gehen davon aus, geliebt zu werden. Sie wägen auch nicht ab, wie ihr Verhalten ankommt. Sie sind einfach so wie sie sind.

Versagensängste entstehen also erst später, wenn wir anfangen, bestimmten Erwartungen entsprechen zu wollen. Zum Beispiel denen unserer Eltern. 

Man hat Angst, gewissen Vorstellungen nicht zu entsprechen, bestimmten Anforderungen nicht zu genügen.

Interessanterweise sind es im Erwachsenenalter oft die eigenen Ansprüche, die uns die meiste Angst machen. Denn die sind häufig viel höher als die anderer.

 

Ursachen von Versagensangst

1.Erziehung

Die Angst zu versagen entsteht in der Kindheit, häufig durch hohe Ansprüche an schulische oder zum Beispiel auch sportliche Leistungen. Werden die Erwartungen erfüllt, wird dies mit Anerkennung belohnt. So entsteht die Verknüpfung von Liebe und Leistung.

2. Kultur und Gesellschaft

Fehler und Misserfolg werden bei uns extrem negativ bewertet. Fehler sind ein Makel. Eine Insolvenz – eine Blamage. In den USA hingegen ein Schritt auf dem Weg zu unternehmerischem Erfolg.

3. Persönliche Definition von Erfolg 

Versagensangst wird auch beeinflusst durch deine persönliche Definition von Erfolg. Wie hart bist du zu dir selbst und wie leicht oder schwer verzeihst du dir Fehler?

Übrigens kannst du hierzu auch das YouTube-Video auf meinem Kanal ansehen (abonnieren, nicht vergessen ;-)):

YouTube-Video: Versagensangst erfolgreich überwinden

Wie Versagensangst verhindert, dass man das Beste aus seinem Job und seinem Leben herausholt

Versagensängste bremsen, denn mit Angst können wir nicht unser volles Potenzial abrufen. Die Angst, Fehler zu machen, führt entweder dazu, dass man sehr vorsichtig und perfektionistisch wird oder sich zurückzieht.

Im ersten Fall wirst du für bestimmte Entscheidungen und Handlungen unverhältnismäßig lange brauchen, weil du erst mehrfach abwägen, absichern und kontrollieren musst, bevor du eine Entscheidung treffen oder etwas umsetzen kannst. Dies führt auch dazu, dass man bestimmte Ideen komplett verwirft, weil man nicht 100%-ig weiß, ob sie funktionieren werden. Dadurch wird die Palette der eigenen Möglichkeiten enorm eingeschränkt.

Dieses viele Hinterfragen führt in eine Spirale der Unsicherheit und man traut sich immer weniger zu.

Das hat natürlich Auswirkungen auf die eigene Energie, darauf, wie wir mit Druck und Stress umgehen können, wie gut wir uns konzentrieren können, wie leistungsfähig wir sind und auch wie wir auf andere wirken.

So gehemmt und gedrosselt führen die Dinge, die wir tun dann tatsächlich oft nicht zu den besten Ergebnissen und die Angst wird bestätigt. „War ja klar, dass ich das nicht schaffe!“

Im zweiten Fall beginnst du, bestimmte Situationen komplett zu vermeiden. Und ziehst dich immer mehr zurück.

Und wenn du dann mal in diesem Strudel gefangen bist, dann können Versagensängste das ganze Leben einschränken.

 

Was man aus Versagensangst lernen kann

Wichtig ist, zu verstehen, dass wir nicht unsere Ergebnisse sind. Wir HABEN Ergebnisse.

Die sagen aber nichts über unseren Wert aus. Die sagen maximal etwas aus, über das was wir getan haben, das zu diesen Ergebnissen geführt hat. Einfach, ob es mehr oder weniger geeignet war.

Und das Ergebnis ist in gewisser Weise ein Kontrollinstrument, an dem wir ablesen können, wie zielführend unser Tun war.

Das heißt, durch diese Fehler lernen wir dazu!

 

5 Strategien, Versagensangst zu überwinden

 

1.Angst und Fehler neu bewerten

Angst ist nicht per se schlecht. Ein gewisses Maß an Angst kann helfen, um Aufgaben zu bewältigen. „Uns ist evolutionär mitgegeben, bestimmte Risiken zu vermeiden“, sagt der Berliner Risikoforscher Gerd Gigerenzer vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. „Im Job sind vor allem die Menschen erfolgreich, die ein wenig Angst haben“ – ohne eine gewisse Anspannung gibt es keine Höchstform

Du kannst Angst also positiv nutzen. Denn sie führt zu einem starken Fokus und versetzt den Körper in Reaktionsbereitschaft versetzt. Man ist aufmerksamer. 

Ängste weisen uns darauf hin, wo wir Verbesserungsmöglichkeiten haben und uns weiterentwickeln können.

Versagensangst beruht außerdem kaum auf Tatsachen, sondern in der Regel auf Fantasie auf Annahmen oder Übertragungen von Erlebnissen in der Vergangenheit oder Zukunft.

Fehler sind menschlich und können immer vorkommen. Die meisten wissen das zwar auf einer intellektuellen Ebene. Die Herausforderung besteht aber darin, dieses Wissen auch emotional und intuitiv zu verarbeiten – und sich so von unnötigen Schuldgefühlen und Ängsten zu lösen.

 

2. Herausfinden, was bei dir hinter der Versagensangst steckt

Den meisten Menschen ist das gar nicht bewusst. 

  • Wovor genau habe ich Angst?
  • Warum habe ich davor Angst? 
  • Was wäre so schlimm daran? 

Meistens fürchten wir

  • die Erwartungen wichtiger Menschen zu enttäuschen,
  • den Ansprüchen anderer nicht zu genügen,
  • die eigenen (oft viel zu hohen) Erwartungen nicht zu erfüllen,
  • gesellschaftlich nicht anerkannt zu werden,
  • Beziehungen zu wichtigen Menschen zu verlieren,
  • dem eigenen Selbstbild nicht zu entsprechen.

Wenn du herausfindest, was hinter der Angst zu versagen steckt, kannst du besser damit umgehen.

 

3. Realistische Einschätzung 

Wie wahrscheinlich ist es tatsächlich, dass du scheiterst?

Sind die Erwartungen wirklich so hoch wie du sie einschätzt? Oder könnte es sein, dass es gar nicht so schwer wiegen würde, wenn du sie nicht oder nur zum Teil erreichen würdest? Vielleicht denkst nur DU, dass du etwas erreichen müsstest.

Was kann im Falle eines Scheiterns schlimmstenfalls passieren?

Was ist das Schlimmste, was du dir vorstellen kannst?
Wird jemand sterben?
Wird die Welt untergehen?
Wird dich dein Partner nicht mehr lieben?
Wird dich dein Chef rausschmeißen?

Und: Wie wahrscheinlich ist es überhaupt, dass du versagst?
Hinterfrage so lange, bis sich ein Gefühl der Erleichterung einstellt…

 

4. Plan B

Wenn du wirklich glaubst, dass dein Vorhaben schief gehen könnte, dann überlege dir einen Plan B. Falls das Ergebnis nicht so kommt, wie du oder jemand anderes es gerne hättest: Wie könntest du dann reagieren?

Erstelle eine Liste mit 50 Möglichkeiten, was du tun könntest – mehr oder weniger naheliegend und praktikabel. Die Liste macht dir selbst klar, dass du keiner Situation hilflos ausgeliefert bist.

 

5. Positives Zielbild – Erfolg visualisieren

Male dir aus, wie es sein wird, wenn du die Situation meisterst.
Was passiert, wenn du das Ziel erreichst? Was siehst du? Was fühlst du? Wer ist dabei? Was sagen andere? Stelle dir dieses Bild immer wieder vor.

Wandel führt zu Verunsicherung, denn wir Menschen verändern uns nicht so gern.

Vor allem die steigenden Anforderungen, denen wir uns im Alltag gegenübersehen, begünstigen das Auftreten von Versagensängsten – dazu gehört der höhere Druck in der Arbeitswelt genauso wie Corona, Krieg, Inflation und sonstige Krisen oder die Sorgen um die eigene Familie.  

Um Veränderungen kommen wir also nicht herum. Deshalb folgende Frage: Ist es nicht besser, die eigene Veränderung selbst in die Hand zu nehmen und Chef bzw. Chefin seines eigenen Lebens zu sein? Und vielleicht seines eigenen Geschäfts?

Wenn du dich fragst, ob die Selbstständigkeit für DICH etwas sein könnte, dann lass uns einfach mal reden.

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