Was will ich eigentlich? Fragen in der Lebensmitte Karriereveränderung Neustart Interview

Was will ich eigentlich? Ich kann doch gar nichts anderes…


Heute ist der ehemalige Direktor des Adlon-Hotels Carsten Seubert bei mir im Interview. Denn auch er war ein Manager in Transition, der den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt hat. Dieses Gespräch sprudelt über von guten Vibes und interessanten Einblicken. Von der Frage: Was will ich eigentlich? bis zu einem komplett anderen Leben.

Höre hier die Episode:

 

SO viele Ansatzpunkte und SO viele Beispiele aus der Praxis, die Lehrbuch-Charakter haben und in denen sich viele wiederfinden werden. Und SO viele Steilvorlagen für mich – ich musste mich schwer bremsen, damit mein Gast zu Wort kam. 😂

Carsten Seubert verschrieb sich in jungen Jahren der Hotellerie und blieb ihr treu. Die Karriere, die er gemacht hat, entspricht genau meinem damaligen Traumjob! Doch im Gegensatz zu ihm (ich habe dieselbe Ausbildung gemacht wie er), wurde mir schon in der Lehre die Freude an der Branche verdorben, und ich schlug damals eine andere Richtung ein.

Und doch ist auch Carsten ausgestiegen. Vor 4 Jahren machte er sich als Mindset und Mental Coach selbstständig. Obwohl er die Branche nach wie vor liebt. Bei ihm lagen die Gründe anders.

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Was will ich eigentlich? Prioritäten verändern sich

Bei den meisten Menschen, mit denen ich im Prozess der beruflichen Neuorientierung zu tun habe, verändern sich Prioritäten durch das Erreichen eines bestimmten Alters bzw. einer Lebensphase. Typischerweise werden Dinge wie Gesundheit, Lebensqualität, Selbstbestimmung wichtiger und Gehalt, Status, Kompetenz treten in der Reihenfolge der Prioritäten zurück.

Bei Carsten war es nicht die „Lebensmitte“, sondern die Geburt seines ersten Sohnes, die seine Prioritäten neu sortierte und ihn zum Nachdenken brachte: Was will ich eigentlich? Wie will ich die nächsten Jahre verbringen?

Klar war, was er nicht mehr wollte: Das häufige Umziehen und die Reisen, was zu seinem Job dazugehörte und was ihn ursprünglich gerade daran gereizt hatte.

Was ihm jedoch überhaupt nicht klar war: was er stattdessen wollte! Und so blieb er erst einmal in der Hotellerie. Doch der Samen war ausgestreut und keimte in ihm.

Es dauerte noch ein paar Jahre. Dann kamen noch ein paar andere unerfreuliche Dinge dazu, wie Politik, starre Strukturen, etc. Und pragmatische: Seine Frau und er wollten zurück in die Heimat und umziehen bevor der Älteste in die Schule kam.

 

Das auslösende Ereignis

Auslösende Ereignisse bringen den Stein ins Rollen. Das ist immer so. Vorher bewegen wir uns nicht. Wir denken, aber wir tun nicht die entscheidenden Dinge. Auslösende Ereignisse können auch Kleinigkeiten sein, die in dem Moment jedoch eine große Bedeutung bekommen.

Carsten sagt: „Dann ist etwas passiert, das ich nie vergessen werde.“

Er machte eine Coaching-Ausbildung. Im Rahmen seines Jobs und mit der Intention, eine noch bessere Führungskraft zu werden.

In diesem Zusammenhang mussten die TeilnehmerInnen sich gegenseitig coachen. Dabei kam das bei ihm so präsente Thema „Was will ich eigentlich?“ immer wieder zur Sprache.

In einer solchen Session brach es dann aus ihm heraus: „Ich weiß nicht, was ich stattdessen machen will. Ich kann ja nix anderes als Hotellerie.“

Kommt dir das vielleicht bekannt vor?☺️​​ Das haben gerade diejenigen häufig, die viel können… 

Dieser Satz löste in ihm so viel Bedauern aus, weil ihm plötzlich klar wurde, wie sehr er sich selbst mit dieser Aussage unrecht tat, dass die Tränen nur so aus ihm herausschossen.

Da machte es klick und er konnte endlich sehen, dass er noch ganz viel anderes konnte. Und so konnte er auch herausfinden, was er wollte.

 

Wenn du bereit bist und weißt, was du willst, öffnen sich unerwartet Türen

Das war der Beginn seiner Tätigkeit als Coach. Zunächst hatte er die Gelegenheit, sich auszuprobieren, indem er Leute im Kempinski coachte.

Dann kamen Corona und Kurzarbeit. Das verschaffte ihm den Freiraum, sich weiter Gedanken um eine Selbstständigkeit als Coach zu machen.

Und dann stand die Entscheidung fest. Er hatte einen Plan. 1 ½ Jahre wollte er noch weiterarbeiten und in der Zwischenzeit seine Selbstständigkeit in aller Ruhe vorbereiten.

Doch es kam anders. Die zufällige Entdeckung eines Hauses, das zum Verkauf stand, während eines Besuchs bei den Schwiegereltern in Bayern.

So schnell war der Umzug nicht geplant, aber es fühlte sich einfach richtig an. Deshalb entschieden seine Frau und er sich dafür und zogen schon wenige Wochen später um. Und zack war Carsten raus aus dem Hotel und selbstständig.

Dazu gehört Mut, ja. Aber die Motivation und das „Schicksal“, das da ordentlich Schützenhilfe gab, waren stärker als die Angst.

 

Angst, Zweifel, Mut – Verzicht und Zugewinn

Angst und Zweifel kennt Carsten trotzdem. Selbstständigkeit macht Angst, vor allem, wenn man Haupternährer ist und wenn es mal nicht läuft.

Ich frage ihn, wie es für ihn war, plötzlich nicht mehr in der Rolle eines Hoteldirektors zu sein. Denn der langjährige Job ist ja auch Teil der eigenen Identität.

Absolut. Als Hoteldirektor ist man sozusagen wer. Carsten hat schon viele prominente Hände geschüttelt… Aber nicht nur der Titel, auch das Gehalt, der Firmenwagen, etc. sind Dinge, auf die man verzichtet.

Doch seit Carsten seine Liste hat, ist er gegen alle Zweifel erhaben.

Mit der Liste hat es folgendes auf sich:

Erstelle eine Liste mit all den Dingen, zu denen du „Nein“ sagst – auf die du also verzichtest, wenn du dich selbstständig machst.

Schreibe dann daneben untereinander, wozu du „Ja“ sagst – was du also gewinnst. 

Für Carsten war das Ergebnis eindeutig, dass er so viel mehr bekam als was er aufgab.

 

Das persönliche Erleben führt zur natürlichen Positionierung

Ich empfehle meinen KundInnen immer, eine persönliche Erfahrung mit den fachlichen Kenntnissen zu verknüpfen und auf dieser Kombination das eigene Geschäftsmodell und die Positionierung aufzubauen.

Bei Carsten läge die Erfahrung aus der Hotellerie nahe. Doch er hat sich bewusst dagegen entschieden. Er will mit privaten Einzelkunden zusammenarbeiten. 

Vom allgemeinen Mental Coaching kommend, hat sich seine Positionierung geschärft: Aufgrund der eigenen Vergangenheit kann er sich bestens mit der Situation von Führungskräften identifizieren. 

Und: Es kristallisierte sich allmählich immer mehr heraus, dass seine Traumkunden tatsächlich Eltern sind, die sich beim Spagat zwischen Familie und anspruchsvollem Job zerreißen und dabei sich selbst vergessen.

Er sagt: Mit diesen Kunden arbeite ich am liebsten und denen kann ich offenbar am besten helfen.

Toll, dass er das so erlebt und spürt. Das wundert mich nicht, denn er hat diese Situation selbst durchlebt: Vorher und nachher. Kann es da einen besseren Coach geben?

 

Eine Leidenschaft aus dem alten Job mitnehmen

Einen kleinen Teil „Hotel“ hat er in die Selbstständigkeit mitgenommen. Er liebt es, Gastgeber zu sein und tut dies zwei Mal im Jahr in Form eines Camps, zu dem er KundInnen zu einem außergewöhnlichen Event einlädt, das Grenzen sprengt. Ende Oktober ist der nächste Termin – und unten findest du den Link zu mehr Informationen. 

Zu Gast beim Direktor des Adlon-Hotels – in Bayern. Wenn DAS kein Angebot ist!?😊

Aus dem sicheren und gut bezahlten Job auszusteigen, erfordert definitiv Mut. Selbst dann, wenn du schon weißt, was du willst.

Was dabei hilft, ist Selbstsicherheit.

Und weil es unser Selbstwertgefühl extrem steigert, wenn wir von anderen hören, was sie gut an uns finden, hat Carsten noch diesen Tipp dabei:

Frag 10 Leute nach den 3 größten Stärken, die sie in dir sehen.

Klingt komisch? Fühlt sich auch erst mal so an. Am Anfang. 😊

Aber es wirkt Wunder für deinen Selbstwert. Zusätzlich lernst du wahrscheinlich neue Seiten an dir kennen, die du gar nicht gesehen hast und ganz nebenbei kommst du dadurch auf völlig neue Ideen!

Wenn du mehr über Carsten erfahren willst, findest du ihn hier:

LinkedIn Profil: https://www.linkedin.com/in/carsten-seubert/
Grenzenlos Camp: https://grenzenlos-camp.mailchimpsites.com/
Website: https://www.empowering.space/

 

Warum „Let’s talk about“?

Ich habe diese Reihe ins Leben gerufen, weil ich weiß, dass es eine ordentliche Portion Mut erfordert, aus der Angestelltenrolle in die Selbstständigkeit zu gehen. Und weil ich außerdem weiß, dass Vorbilder und Gleichgesinnte ein ganz wichtiger Schlüssel zum Erfolg sind.

Sie zeigen eben, dass es funktioniert. Dass nicht immer alles glattläuft. Dass der Erfolg nicht über Nacht kommt, dass jeder Hürden überwinden muss, dass es nicht nur Mut, sondern auch Durchhaltevermögen braucht.

Und sie erzählen, wie SIE es gemacht haben. Sie berichten über ihre ganz persönliche Geschichte, sprechen offen über ihre Ängste und auch über Misserfolge. Und natürlich über ihre eigenen Erfolgsrezepte.

WENN SIE ES GESCHAFFT HABEN, DANN SCHAFFST DU ES AUCH!

 

Wenn dir dieses Interview vor Augen geführt hat, dass die Selbstständigkeit DOCH möglich ist, du eine Veränderung brauchst und dich darüber austauschen willst, wie du sie angehen kannst, dann buche gerne ein kostenloses Strategie-Gespräch mit mir.

Kostenloses Strategiegespräch Sabine Votteler
Termin buchen: https://sabinevotteler.youcanbook.me/

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