Berater werden Alternative für Manager:innen nach Karriereausstieg

Berater werden als Alternative für Manager:innen, die aus der Karriere aussteigen


Berater werden – Teil 1

Dies ist der Auftakt einer 3-teiligen Serie zum Thema „Berater werden“ als Alternative für Manager:innen, die aus der Karriere aussteigen und sich selbstständig machen wollen.

HÖRE HIER DIE PODCAST-EPISODE:

Viele Führungskräfte und Manager:innen können sich vorstellen, selbstständiger Berater zu werden. In dieser Podcast-Episode beleuchte ich mit meinem Gesprächspartner Luk Smeyers, was man dabei beachten sollte.

 

Berater werden ist eine gute Idee

Da sind wir uns einig, denn der Bedarf wächst ungebrochen.

Projekte und Herausforderungen werden immer komplexer, so dass immer mehr Expertenwissen gefragt ist, das in den Unternehmen immer weniger vorhanden ist und wofür auch immer schwieriger Mitarbeiter gefunden werden können.

Fachkräftemangel und Bevölkerungspyramide verstärken das Phänomen.

Häufig glauben wir ja gar nicht, dass wir Expertin oder Experte sind. Wir halten uns nicht für kompetenter als viele andere. Doch da die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten immer spezifischer werden, bieten sich sehr gute Chancen für sehr eng definierte Bereiche. Und so fokussiert ist Expertentum viel leichter zu erreichen.

Fokus ist überhaupt wichtig. Da sind Luk und ich uns einig. Breit aufgestellte Berater werden es schwer haben. Kleine können so nicht bestehen. Und nutzen eben den Bedarf an Spezialisten nicht.

 

Wie kann man Berater werden, wenn man Generalist ist?

Manche Menschen aus der Führungsebene sagen: Ich kann nichts Spezifisches. Ich kann „nur“ managen. Wer braucht das schon? In diesem Fall gilt es zu hinterfragen, welche Qualitäten hinter dieser Fähigkeit stecken, in welchem Kontext man sich auskennt und wie diese Qualitäten noch eingesetzt werden können. Es gibt auch hier genügend Möglichkeiten, dies in Beratung zu „übersetzen“ und sich spitz zu positionieren.

 

Veränderungen durch Corona und die Vorteile für neue Berater

In Zusammenhang mit Corona gibt es eine weitere Entwicklung, die Manager:innen, die aussteigen entgegenkommt. Sie tun dies in der Regel, weil sie sich mehr Selbstbestimmung und mehr Freiheit wünschen. Was vor Corona in der Branche noch undenkbar war, ist, dass ein Beratungsmandat heute nicht mehr unbedingt 4 Tage die Woche beim Auftraggeber vor Ort stattfinden muss. Unternehmen haben die Vorzüge der virtuellen Zusammenarbeit kennen gelernt. Denn siehe da: Sie funktioniert. Damit ist auch als Berater:in mehr Flexibilität möglich.

 

Berater:in werden bedeutet auch Unternehmer:in werden

Viele unterschätzen das. Sie denken, sie setzen ihre inhaltliche Tätigkeit in etwas anderem Umfeld unter etwas anderen Rahmenbedingungen (besseren natürlich) einfach fort. Doch du nimmst eine komplett andere Rolle ein. Diese beschränkt sich nicht auf Beratung. Du bist auch derjenige, der sich um all die anderen Tätigkeiten kümmern muss. Das fängt bei der Buchhaltung an und hört bei der Akquise noch lange nicht auf.

 

Also einfach loslegen und Berater werden?

Das empfehlen wir nicht. Zum einen, weil es eben nicht „nur“ um Beratung geht, sondern um dein Business. Und wir haben beide selbst die Erfahrung als Freelancer gemacht und hören es immer wieder von unseren Kunden: Es macht einfach nicht zufrieden.

Wenn du dich als Berater, als Freelancer anbietest ist das Risiko groß, dass du dich in ein Hamsterrad manövrierst. Es kommt nicht selten vor, dass diese „Freiberufler“ dann in einem Kontext und in einer Rolle landen, die ihrem Ego nicht gerecht wird. Und das meine ich gar nicht böse. Doch stell dir vor, dass du auf einmal Teil eines Teams bist und Anweisungen entgegennimmst von Personen, die vorher deine Mitarbeiter waren. Viele können damit auf Dauer nicht umgehen und werden unzufrieden.

Zudem verkaufst du natürlich deine Arbeitskraft. Häufig berichten mir Kunden auch, dass sie Auftraggeber hatten, die sogar erwarteten, dass sie am Feierabend verfügbar wären. „So habe ich mir meine Selbstständigkeit nicht vorgestellt.“ Dachte ich damals.

Deshalb brauchst du unbedingt ein Geschäftsmodell. Einfach mal loslegen führt ziemlich sicher zu Frust.

Über das Berater-Businessmodell sprechen Luk und ich in der nächsten Episode.

Ähnliche Artikel