Vielen Gründern ist es ganz wichtig, eine Website zu haben. Sie glauben, dass es ohne nicht geht. In dieser Podcast-Episode diskutiere ich mit Luk Smeyers darüber, ob man und wann man eine Website braucht, wenn man ein Business startet. (Anmerkung: Wir sprechen hier nicht über Business-Modelle, deren Leistungserbringung von einer Website abhängig ist, wie etwa Webshops.)
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Luk sagt: Ja, es ist wichtig, dass man von Anfang an eine Website hat und im Internet gefunden wird, wenn man selbstständig ist.
Wann braucht man eine Website? – Das ist relativ
Ich relativiere Luks Meinung:
Erlaube mir erstens die Frage: Was bedeutet „am Anfang“?
Und zweitens: Welcher Zusammenhang besteht denn tatsächlich zwischen Website haben und gefunden werden?
In meiner Welt – und ich helfe ja Manager:Innen, die aussteigen wollen und Business-Startern – ist der Anfang wirklich ganz am Anfang. Das bedeutet, dass man erst beginnt, das Geschäftsmodell zu entwickeln. Wer an „diesem“ Anfang steht, weiß noch nicht, an wen genau er was genau verkaufen will. Er weiß noch nicht, wie er sich positioniert und wie sein Auftritt sein soll. Es ist einfach Unsinn, zu diesem Zeitpunkt schon über eine Website nachzudenken.
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Sobald dann klar ist, welches Problem du für welche Zielgruppe lösen willst, kannst du deine Leistung anbieten. Ohne Website! Denn die ersten (Test-) Kunden solltest du so schnell wie möglich gewinnen, um aus der Zusammenarbeit zu lernen. Unter anderem auch für die Inhalte deiner Website. Und diese baust du dann parallel auf. Das zuerst zu machen, würde viel zu lang dauern – u.a. weil du noch zu unklar bist – und dein Projekt verzögern.
Für die ersten Kunden braucht man keine Website. Und eine Website bringt nicht die ersten Kunden.
Hinzu kommt, dass eine Website allein keine Kunden bringt. Wenn du glaubst, wenn erst mal die Website live ist, dann geht’s in deinem Business so richtig rund, dann irrst du dich.
Ob du gleich zum Start eine Website brauchst, hängt auch von deinem Geschäftsmodell ab. Häufig kann man die ersten Kunden aus dem Netzwerk generieren. Dazu braucht man keine Website, weil diese Personen einen kennen und die Information aus anderen Quellen haben.
Wenn du dich im B2C-Bereich selbstständig machst, bieten auch die sozialen Medien gute Möglichkeiten, Bekanntheit und Vertrauen aufzubauen, indem du werthaltigen Content zu deinem Thema veröffentlichst.
Wenn du dich jedoch zum Beispiel als Berater:In im B2B selbstständig machst und auf die Akquise neuer Kunden angewiesen bist, dann solltest du eine Website haben. Sie stellt deine Visitenkarte dar.
Ja, und manchmal fragen gefühlt jede Woche Freunde, Ex-Kollegen und die Verwandtschaft nach, was du denn nun machst und warum du immer noch keine Website hast… aus diesem Grund wünschen sich manche auch eine Website. 😉 Da tut es am Anfang allerdings ein sogenannter Onepager. Das muss keine riesen Website sein.
Work in Progress und du solltest die Website selbst ändern können
Und damit sind wir bei einem weiteren Problem. Gründer, die aus Corporate kommen, sind es gewohnt, Tätigkeiten wie Website-Erstellung auszulagern. „Damit beschäftige ich mich doch nicht. Das ist ja völlig ineffizient.“ Luk kann selbst ein Lied davon singen, denn das war er.
Dann beauftragt man eine Agentur, die einen Haufen Geld kostet, womöglich noch extra etwas programmiert, wodurch man bei Änderungen an den Code ran muss, anstatt einfach Elemente in einem WordPress Theme auszutauschen. Das solltest du unbedingt vermeiden.
Das Internet ist ein schnelles Medium. Diese geniale Flexibilität solltest du dir auf keinen Fall verbauen, weil du für jede Änderung die Agentur brauchst. Denn gerade am Anfang willst du oft etwas ändern. Und das ist kein Hexenwerk. Das kann wirklich jeder.
Mit der Einstellung, dass die Website „Work in Progress“ ist und iterativ mitwächst und dem Wissen, dass du jederzeit selbst etwas ändern kannst, dürfte es dir auch leichter fallen, am Anfang eine schnelle, kurze Website zu veröffentlichen, die dich keine Wochen an Vorbereitung kostet. Ist ja ganz schnell und ohne zusätzliche Kosten wieder geändert.
Genau diese Art von strategischen Überlegungen stellen wir u.a. in meinem kostenlosen Workshop „Roadmap zum eigenen Business“ an. In 3 Teilen entwickeln wir ab 08.09. online und live deine eigene Roadmap. Bist du dabei? Dann melde dich gleich noch hier an (klick!). Die Sessions werden auch aufgezeichnet.