Lernen als Gründer oder Gründerin – Was ist wichtig für deinen Erfolg in der Selbstständigkeit?


Das geht allen so, die sich nach einer Karriere selbstständig gemacht haben: Rückblickend können sie kaum glauben, wieviel sie in dieser Zeit gelernt haben. Mein Diskussionspartner in dieser Podcast-Episode sagt: In drei Jahren Selbstständigkeit habe ich mehr gelernt als in meiner ganzen Karriere. Lernen als Gründer – was du vor allem lernst, warum du gar nicht anders kannst als zu lernen, auch wenn du denkst du wüsstest schon alles und warum du so viel mehr in so viel kürzerer Zeit lernst als jemals zuvor. 

Das erfährst du in dieser Podcast-Episode:

 

Lernen als Gründer – Was genau lernt man denn da?

Du gehst davon aus, dass du deine Selbstständigkeit auf Basis deiner bisherigen Erfahrungen aufbauen kannst? Oh ja, das geht!

Du denkst, du machst im Prinzip das Gleiche wie in der Anstellung, nur eben für verschiedene Kunden und auf eigene Rechnung. Das bedeutet, dass du ja schon alles weißt, was du brauchst? Pustekuchen! Dachten wir auch… ☺

 

Vier Gründe, warum du in der Selbstständigkeit dazu lernst, auch wenn du schon Expert:In bist

1.Die Veränderungsgeschwindigkeit nimmt zu

Seit Corona haben Veränderungen noch mal mehr Geschwindigkeit aufgenommen, wodurch man sogar noch mehr lernt oder lernen muss als davor. Menschen haben andere Bedürfnisse, sie kaufen anders, sie kommunizieren anders, haben andere Erwartungen, beispielsweise auch in der Beratung.

Wer ein Beratungsunternehmen braucht, sucht heute vollkommen anders als noch vor Corona. Damals ging das vor allem über Empfehlung und über Google. 

Heute läuft mehr über Communities und spezifische Netzwerke. Und natürlich über LinkedIn. 

Teilweise wird das auch durch neue Technologien gepusht, die sich rasant entwickeln und ganz neue Dinge ermöglichen – ich sag nur KI.

„Dabei entdeckt man unter anderem auch, wie man selbst mit Veränderungen und der Anpassung daran umgeht, was einem leicht fällt und wo man an die eigenen Grenzen stößt. Dadurch habe ich noch mal eine nächsthöhere Stufe in meiner persönlichen Erfahrung und meinem Bewusstsein erreicht und mich besser verstehen gelernt“, sagt Luk.

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Lernen als Gründer mit 40, 50 plus.

 

2. Die Anzahl deiner Kunden und Projekte ist größer – früher gab es nur deinen Arbeitgeber

Das stetige Lernen hat bei Luk auch damit zu tun, dass er mit sehr vielen Kunden arbeitet, sagt er. 

Das sind jedes Mal neue Projekte. Das heißt, jedes Mal neu eintauchen in Situationen und verstehen von anderen Zusammenhängen, viele unterschiedliche Einblicke in verschiedene Unternehmen. In einer Anstellung hingegen arbeitet man über Jahre hinweg in der gleichen Umgebung und mit den gleichen Menschen.

Deine Kunden haben Probleme und Fragen, die auch für dich manchmal neu sind. Das sind geniale Lernmöglichkeiten. Luk erzählt, dass er viele seiner Projekte und Lösungen, die er für Kunden entwickelt, dokumentiert, weil er anschließend darüber schreibt und wieder andere Kunden mit seinen Erkenntnissen inspiriert. 

Diese höhere Fallzahl mit verschiedenen Kunden bringt zusätzlich auch viel Menschenkenntnis.

 

3. Fachliches Lernen als Gründer – weil du deine Expertise anders anwendest als bisher

Nicht nur durch Entwicklung und immer neue Kunden, auch durch die andere Art zu arbeiten, habe ich, als ich in die Selbstständigkeit gestartet bin, auch fachlich noch mal sehr viel dazu gelernt. 

Obwohl ich – genau wie auch Luk – mein Business auf meiner bisherigen Expertise aufbaute, hatte ich sie nie in diesem Format, für Einzelkunden, als Solo-Player, nicht nur strategisch, sondern nun auch in der operativen Umsetzung angewandt. 

Und im Operativen war mein Wissen nicht ausreichend bzw. nicht auf dem aktuellsten Stand, denn mit diesen Dingen hatte ich mich im Detail in den letzten Berufsjahren nicht mehr beschäftigt. Deshalb hieß es auch da: Lernen.

 

4. Dich selbst kennen lernen

Ich finde, Selbständigkeit ist wirklich die krasseste „Methode“ der Persönlichkeitsentwicklung, die man sich vorstellen kann. Und ich glaube, das ist ganz besonders stark der Fall bei Gründern, die vorher viele Jahre in der Karriere in der Anstellung waren. Denn das Mindset, das du als Selbstständiger brauchst ist ein völlig anderes als das eines Managers. Das habe ich anfangs total unterschätzt.

Eine ganz wichtige Voraussetzung für die Selbstständigkeit ist die Offenheit, Neues zu lernen. Andernfalls ist es ein ständiger Kampf. Viele Hürden und Herausforderungen in der Selbstständigkeit liegen in einem selbst begründet. In der Regel scheitert man nicht, weil es an Wissen oder Qualifikationen fehlt, sondern weil wir uns selbst im Weg stehen. Oft haben wir schlicht die falsche Einstellung.

 

Warum lernt man als Gründer mehr in kürzerer Zeit als in der Anstellung?

Am Anfang der Karriere entwickelt man sich natürlich auch stark. In den allerersten Jahren muss man im Grunde ja noch alles lernen. Und diese ersten 10 bis 15 Berufsjahre finden die meisten auch sehr spannend.

Danach bekommen dann viele eine Führungsrolle, das ist auch noch mal eine gewisse Entwicklung. Aber dann…

Luk meint: Dann war es eigentlich immer eine Wiederholung in neuen Firmen.

Natürlich gab es Herausforderungen, die einen auch anspornen. Aber es waren über Jahre immer die gleichen Leute und ähnliche Aufgaben. Der Lernprozess ist dann auf eine bestimmte Rolle, eine Abteilung und ein Team beschränkt. 

Man lernt nicht so breit, wohingegen das in der Selbstständigkeit total anders ist, weil man fast jeden Tag mit neuen Fragen und Herausforderungen zu tun hat. Man ist gezwungen, alle Aspekte des Geschäfts zu verstehen und sich ständig anzupassen. Das beschleunigt natürlich den Lernprozess ungemein. 

 

Was sind die Voraussetzungen dafür, dass man in der Selbstständigkeit wirklich lernt? 

Lernen an sich, das ist ja nicht Selbstzweck, denn ich mache mich schließlich nicht selbstständig, weil ich lernen will.

Wichtig ist Fokus. Man pickt sich wirklich immer genau die Themen raus, die man jetzt gerade braucht. Das macht das Lernen als Gründer auch so effizient – im Vergleich zu theoretischem Lernen, wie etwa in einem Studium, wo du viel zu viel lernst, was du gar nicht einsetzen kannst bzw. bis zu diesem Zeitpunkt schon wieder vergessen hast.

Wenn du keinen Fokus hast, wird es zu viel, was du lernen musst. 

Ein Fallstrick ist dementsprechend, wenn das Lernen zu breit wird oder wenn das Lernen zum Selbstzweck wird. Dann sollte man doch vielleicht besser ein Studium machen. 😉

Man kann sich beim Lernen auch verdaddeln. Das passiert besonders häufig am Anfang. Da denkt man gerne, dass man alles braucht. Man versucht, sich alles an Wissen und Informationen drauf zu schaffen. Und irgendwann hat man den totalen Overload.

Doch es ist gar nicht so einfach, am Anfang zu beurteilen, was man wirklich braucht, was man gerade jetzt braucht und was man weglassen kann. Da hilft ein Mentor, der schon weiter selbstständig ist und das besser beurteilen kann.

 

Wie lernt man am besten in der Selbstständigkeit

1.Learning by doing. On the job. Mit Kunden.

Und alles, was dir dann noch fehlt durch Bücher, Artikel und Podcasts.

2. Lesen ist so wichtig. Tipp: Wenn du zu wenig Zeit hast, lies die Zusammenfassung eines Buches oder lasse dir das Buch von ChatGPT zusammenfassen.

3. Schreiben ist lernen. Nicht nur konsumieren und aufsaugen, sondern auch selbst Gedanken kreieren. Schreiben. Weil du da wirklich über ein Thema nachdenken, es gegebenenfalls recherchieren und für deine Zielgruppe aufbereiten musst. Das bedeutet, du beschreibst nicht nur eine Sache, sondern du setzt sie in einen Kontext, du überlegst, wie deine Kunden sie nutzen können, welche Konsequenzen das hat, was sie beachten müssen.

Man bekommt durch das Schreiben einfach auch in die Gedanken unglaublich viel Systematik und Klarheit rein.

 

Vier Schlüssel-Erkenntnisse fürs Lernen als Gründer

Ohne Lernen geht Selbstständigkeit nicht

Ohne Lernen geht selbstständig sein nicht. Und sicher nicht, wenn man ständig – so wie bei uns – mit Kunden und deren Teams zusammenarbeiten muss, die eine bestimmte Problematik haben, die man erst mal verstehen muss.

Darüber hinaus geht es nicht nur darum, das eigene Fachgebiet zu beherrschen und mit neuen Entwicklungen Schritt zu halten, sondern auch die unternehmerischen Aufgaben zumindest so weit zu verstehen, dass man sie an Dritte abgeben kann. Das ist das operative Marketing, Administration, Buchhaltung, Finanzen, Rechtliches.

 

Aufgabenbereiche zeitlich trennen

Denke nicht, dass die Arbeit nur aus Kundenarbeit besteht. Gib auch den administrativen Tätigkeiten, der Kundengewinnung, der Arbeit „am“ Unternehmen und dem Lernen Raum. 

Es macht Sinn, die Aufgabenbereiche zeitlich zu trennen. Sich feste Termine oder Tage einzuplanen, wo man die Arbeit macht, die nicht direkt mit der Leistung für den Kunden zu tun hat. 

 

Bescheiden bleiben hilft beim Lernen

Viele Leute, die aus einer Corporate Karriere kommen, denken von sich, dass sie alles wüssten. Das dachte auch Luk. Und das dachte auch ich. Aber ehrlich: In Bezug auf ein eigenes Geschäft weißt du echt richtig wenig.

Man sollte sehr bescheiden sein und davon ausgehen, dass man nicht viel weiß. Nicht viel, was in der Selbstständigkeit nützt. Du brauchst aber keine Angst davor zu haben. Sei einfach offen und neugierig, neue Dinge zu erfahren.

Wer keine Lust hat, dazuzulernen, wer sich denkt, irgendwann müsste doch mit dem Lernen auch mal Schluss sein, der sollte sich aus unserer Sicht nicht selbstständig machen. 

Wenn Lernen für dich nur Arbeit und Belastung bedeutet, dann wird es sehr schwierig mit der Selbstständigkeit. Ja, Lernen kostet Energie, Zeit und sogar Geld.

Luk sagt: „Ich liebe das, was ich mache. Ich beschäftige mich gerne mit meinem Thema. Es inspiriert mich. Auch in der Freizeit fallen mir ständig neue spannende Aspekte ein.“

Er meint, dass je tiefer er in sein Thema eintauchte, es desto spannender wurde.

Deshalb ist es so wichtig, dass du dich mit einem Thema beschäftigst, das dich echt interessiert.

 

Finde deinen Sweet Spot, auf den du deinen Fokus setzt

Denn dann wird Lernen einfach. Es macht Spaß, fällt dir leicht und ist auch nicht überfordernd.

Wo ist deine Schnittmenge, der Punkt, wo all das zusammenkommt, das, wofür du eine Leidenschaft entwickeln kannst, und was dir leicht von der Hand geht, weil da auch deine Fähigkeiten zum Tragen kommen?

Wenn du dich jetzt fragst: Ja, aber wo ist denn mein Sweet Spot? In welchem Bereich bin ich nicht nur gut, sondern habe ich auch Spaß und Interesse? Und was inspiriert mich? 

 

Und wenn du Bedarf hast, diesen Sweet Spot herauszufinden, dann melde dich einfach mal bei mir, damit ich dir erklären kann, wie du das am besten machst. Wie immer findest du den Link zu meinem Terminkalender hier: https://sabinevotteler.youcanbook.me

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