Besonders in ungewohnten, unsicheren und schwierigen Situationen, wie etwa in einem Karriereumbruch, in einer beruflichen Neuorientierung – und in der Situation sind ja viele meiner Kunden – oder in einer anderen Krise werden wir häufig von Selbstzweifeln geplagt. Aber auch wenn wir bestimmte, erwünschte Ergebnisse nicht erzielen, bekommen wir oft Zweifel an uns und unseren Fähigkeiten.
Genau aus diesem Grund bleiben viele in einer Übergangsphase – also zwischen „Eigentlich will ich was anderes, aber ich trau‘ mich nicht“ – oder in einem Status Quo stecken, weil Ängste und Zweifel sie ausbremsen.
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Viele Menschen sind nicht mehr zufrieden mit ihrem Job. Trotzdem, selbst wenn sie richtig leiden, halten sie die Situation oft durch bis zum bitteren Ende – was dann nicht selten einen Burnout oder eine Kündigung bedeutet. Oder es bedeutet, dass sie einfach nicht auf ihr volles Potenzial zugreifen können, weil sie an sich zweifeln. Sie haben Angst, etwas nicht zu schaffen.
Dazu muss man verstehen, was Angst eigentlich ist. Angst ganz generell und auch die Angst vor dem eigenen Versagen ist ein Schutzmechanismus. Unser Verstand hat bestimmte Grundannahmen darüber, wie die Welt funktioniert und was uns schadet. Genau das versucht er zu vermeiden. Sein Job ist es, unser Überleben zu sichern. Dabei ist ihm nicht wichtig, wie angenehm oder unangenehm dieses Überleben für uns ist.
Menschen, die sich nicht trauen, ihren Job zu kündigen oder sich selbstständig zu machen haben viele Ängste. Angst,
- keine adäquate Position mehr zu finden,
- weniger – womöglich zu wenig – zu verdienen,
- dafür zu alt zu sein,
- nicht genug zu wissen oder zu können,
- ihre finanzielle Sicherheit zu riskieren,
- nochmal ganz von vorne anfangen zu müssen,
- zu versagen,
- das Gesicht zu verlieren,
- u.s.w.
All diese Ängste basieren auf der Befürchtung, die Veränderung bzw. das Ergebnis, das man sich wünscht, nicht zu schaffen. Weil man selbst nicht gut genug ist.
Wir zweifeln an uns selbst.
An unserem Wissen, an unseren Fähigkeiten, an unserer Disziplin, an unserem Mut und an vielem mehr.
Selbstzweifel ist fehlendes Vertrauen in uns selbst: Selbstvertrauen
Auch bei Selbstständigen und Unternehmern sind Selbstzweifel nicht selten. Denn als Selbstständiger bist du selbst für deinen Erfolg verantwortlich. Es gibt keinen, an den du die Verantwortung abgeben könntest. Letzten Endes fällt das Ergebnis sowieso immer wieder auf dich zurück, das heißt die Konsequenzen treffen dich.
Entspricht ein Ergebnis nicht deinen Erwartungen und du bist nicht zufrieden, dann fragen wir uns oft, warum es so gekommen ist. „Warum habe ich das nicht geschafft?“ Und die Antwort lautet oft: Das habe ich nicht richtig gemacht. Und im weiteren Sinne: Ich bin nicht gut genug.
Da bin ich nicht selbstbewusst genug aufgetreten.
Da habe ich die falschen Fragen gestellt.
Die Präsentation habe ich nicht gut gemacht.
Da hätte ich ein anderes Angebot machen sollen.
Und so weiter.
Eine bessere Frage als die Warum-Frage ist „wozu“? Das klingt vielleicht erst mal merkwürdig, denn offensichtlich will man dieses unbefriedigende Ergebnis ja nicht. Was soll also die Frage: „Wozu?“
Aber wenn du tiefer reflektierst, dann kommst du einer Konditionierung auf die Spur. Denn hier hat unser Unterbewusstsein seine Finger im Spiel. Wir erreichen das Ergebnis nicht, weil das für etwas gut ist.
Ja, du hast richtig gehört: Gut!
Vielleicht kannst du etwas vermeiden, indem du dein Ergebnis sabotierst. Zum Beispiel mehr Verantwortung oder mehr Arbeit.
Vielleicht bekommst du dadurch auch etwas anderes, das du magst? Wie etwa mehr Freizeit, weniger Stress.
Wenn du also trotz vieler Bewerbungen keinen Job oder trotz großer Anstrengung keinen Auftrag bekommst, dann weil etwas in deinem Unterbewusstsein dagegen spricht. Und das, was wir unbewusst glauben, will unser Verstand bestätigen.
Warum dein Verstand unbedingt recht behalten will
Der Verstand ist dafür zuständig, dass du überlebst. Wenn er sich irrt, dann bist du in Gefahr. Also darf er sich nicht irren. Und deshalb will er unbedingt recht behalten. Denn das bedeutet Sicherheit.
Ein Beispiel macht das anschaulicher: Nehmen wir an, du hast von deinen Eltern gelernt, es ist gefährlich, im Meer zu schwimmen.
Angenommen, du wärest mutig und würdest trotzdem im Meer schwimmen, weil du der Meinung bist, dass es ungefährlich ist. Leider gibt es an der Stelle, wo du schwimmst eine starke Strömung und du treibst ab. Was passiert? Du ertrinkst und stirbst. Dein Verstand hatte recht. Deshalb ist es überlebensnotwendig, dass er sich durchsetzt. Das ist sein Job.
Wir wollen also mit aller Macht unsere Annahmen durchsetzen. Diese Annahmen sind Konditionierungen aus der Kindheit. Sie prägen unser Weltbild und unser Selbstbild. Wir lernen die Dinge meist von unseren Eltern bzw. den engsten Bezugspersonen in den ersten Lebensjahren.
Wir alle haben als Kinder bestimmte Dinge gehört, von den Eltern gesagt bekommen. Wir haben gelernt, was wir dürfen und was nicht. Zum Beispiel „Schwimmen im Meer ist gefährlich.“
Und wir haben auch mitbekommen, was die Meinung unserer Eltern über bestimmte Dinge war. Vielleicht so etwas wie „Wer Erfolg haben will, muss viel arbeiten.“ Oder „Chefs sind so.“ „Frauen sind so.“ „Mädchen können das nicht. Und Jungs weinen nicht und sind nicht zimperlich.“
Und wir haben außerdem unsere Vorbilder nachgeahmt. Wie haben gesehen, wie sie sich in bestimmten Situationen verhalten und haben angenommen, dass man das eben so macht.
Diese Prägungen bestimmen unsere Realität, wie wir die Welt sehen, was wir denken und wie wir uns verhalten.
Und: Wie wir Dinge bewerten.
Habe ich also gelernt, dass Erfolg nur durch harte Arbeit möglich ist und bin in einer Sache nicht so erfolgreich, wie ich mir das wünsche, dann ziehe ich vermutlich die Schlussfolgerung, dass ich einfach nicht hart genug gearbeitet habe.
Und wenn wir dann unseren Wert an den Erfolg knüpfen und uns mit dem Ergebnis identifizieren und dieses eher negativ ausfällt, dann bewerten wir uns selbst negativ. Wir selbst haben einen Fehler gemacht. Zum Beispiel nicht hart genug gearbeitet. Das haben wir mal so gelernt. Und unser Verstand will recht haben (weil das sein Job als Sicherheitsbeauftragter ist): „Siehst du, ich hab‘ gleich gesagt, dass du härter arbeiten musst.“ Er bestätigt damit einen Glaubenssatz und verstärkt ihn. Und wir ziehen unsere Leistung und damit uns selbst in Zweifel. Wir haben etwas falsch gemacht. Wir sind falsch.
Wie berechtigt sind Selbstzweifel?
Doch stimmt das denn, dass der Wert einer Person von einem Ergebnis abhängt? Nein, denn wir sind doch viel mehr als dieses eine Ergebnis. Wir haben noch viele andere Ergebnisse in anderen Lebensbereichen. Man kann also auf jeden Fall nicht grundsätzlich sagen, dass ein nicht vollkommenes Ergebnis den Wert eines Menschen mindert.
Wie wäre es, wenn man stattdessen ein Ergebnis sieht als das was es ist, nämlich ein neutrales Resultat.
Also, ein Ergebnis ist einfach nur eine Wirkung, die aus Handlungen resultiert.
Um ein Ergebnis zu erreichen, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein.
Wenn ich als Schüler eine Eins schreibe, dann habe ich die Bedingungen erfüllt, die die Aufgabe stellt, damit ich eine Eins bekomme.
Wenn ich eine Fünf schreibe, dann habe ich die Bedingungen für eine Fünf erfüllt.
In beiden Fällen ist das erst mal positiv. Ich habe jeweils etwas dafür getan und Bedingungen erfüllt, und das ist gut.
Wenn wir nun nicht hergehen und unseren eigenen Wert an dieses Ergebnis knüpfen – also: ich habe eine Eins geschrieben und deshalb bin ICH gut oder eine Fünf und deshalb bin ICH schlecht – dann ist diese Note einfach nur der Beleg dafür, welche Bedingungen ich erfüllt habe und einfach nur dieses Feedback.
Auch das 5er-Ergebnis ist daher wertvoll, also positiv. Vielleicht ist es nicht das, was ich wollte, aber ich kann so lernen, was ich ändern muss.
Das bedeutet: Jedes Ergebnis ist positiv. WENN ich es als Ergebnis sehe und nicht als Bewertung meiner Person.
Das heißt auch, dass es Fehler in dem Sinn nicht gibt. Etwas als Fehler zu bezeichnen ist ein gedankliches Konstrukt. Das ist eine Meinung.
Denn stell dir mal jemanden vor, der unser Schulnotensystem nicht kennt. Der könnte glauben, dass die Fünf das bessere Ergebnis ist. Die Zahl ist höher als eins. Könnte doch auch gut sein.
Persönlichkeitsentwicklung als Basis für leichteren Erfolg
Ich freue mich, dass solche Mindset-Themen generell auf immer größeres Verständnis stoßen, doch in der Corporate Welt noch kaum Einzug gehalten haben. Den meisten meiner Kunden geht es da wie mir in der Zeit als ich noch in der Anstellung war: Sie haben sich vorher nie mit diesen Themen, generell mit sich selbst und mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt.
Mir hat sich damals eine komplett neue Welt eröffnet und ich wünschte, ich hätte sie früher gekannt. Denn wir alle stehen unter diesen Einflüssen, ob wir wollen oder nicht. Wir sind alle Menschen.
Da gibt es eine ganze Reihe von interessanten Themen, die man sehr spirituell oder aber eher pragmatisch erklären kann. Ich stehe mehr auf letzteres. Denn für mich war es damals nicht leicht, einen Zugang zu dieser Welt zu finden. Meist waren mir die Erläuterungen zu abgehoben. Zu realitätsfremd, zu esotherisch. Obwohl das damit gar nichts zu tun hat.
Intuition
Wenn ich beispielsweise nur das Thema Intuition nehme. Früher fragte ich mich: Was soll das sein – Intuition?
Ich hab‘ keine Intuition. Oder ich kann sie nicht spüren. Für mich galten nur die Dinge, die ich sehen konnte.
Wir haben vor allem gelernt, zu denken. Wir räumen unserem Verstand den höchsten Wert ein. Wozu das führt, habe ich oben beschrieben. Ich sehe immer und immer wieder, dass Menschen sich durch ewiges Hin- und Herdenken und über das endlose Abwägen immer tiefer in ein Thema verstricken und dabei nicht klarer, sondern immer unsicherer werden. Bis sie irgendwann total feststecken.
Diesen Knoten im Gehirn kannst du mit Hilfe von Intuition lösen. Und dazu brauchst du keine neuen Informationen. Die Intuition hat alles, was sie für die Entscheidung braucht. Das Knifflige ist, sie zu hören UND ihr dann auch noch zu vertrauen.
Selbstbild
Oder Selbstbild – ein anderes so unglaublich spannendes Thema. Es hat ENORME Auswirkungen, wie du dich selbst siehst. Wir sind uns meistens gar nicht bewusst, was wir über uns denken, welche Meinung wir über uns haben. Und wir glauben, das sei etwas, das keinen etwas angeht und das außer uns keiner mitbekommt. Das ist ein Trugschluss. Dein Selbstbild beeinflusst, wie du denkst und was du tust, wie du wahrgenommen wirst, welche Ergebnisse du erzielst.
Themen wie diese bespreche ich in meinem Onlinekurs „Insights“. In 10 Video-Modulen habe ich 10 Themen aufgegriffen, die mit Persönlichkeit und Mindset zu tun haben. Auf eine hoffentlich auch für „spirituelle Anfänger“ nachvollziehbare Weise. Ich wäre froh gewesen, das so kompakt zu bekommen.
Du findest den Kurs unter diesem Link: https://sabinevotteler.com/lp-insight
Wenn du eine Einschätzung deiner individuellen Situation möchtest, dann vereinbare am besten ein Orientierungsgespräch hier: https://sabinevotteler.youcanbook.me