Kann man mit Schreiben Probleme lösen? Man kann! Ich habe selbst die Erfahrung gemacht. In dieser Episode habe ich die Schreibtherapeutin Doris Hönig zu Gast, die ebenfalls durch eine massive berufliche Veränderung ging. Der typische Prozess der Career Transition bestätigt sich an ihrer Geschichte wie ein Beispiel aus dem Lehrbuch. Darum geht es zum einen. Zum anderen sprechen wir darüber, wie man mit Schreiben zu Klarheit für die Neuorientierung kommt. Und wie es in noch vielen anderen Situationen hilft.
Höre die Podcast-Episode hier:
Doris Hönig unterstützt Frauen, die den Boden unter den Füßen verloren haben, wieder Klarheit und Orientierung zu finden, indem sie lernen, ihre innere Stimme wieder wahrzunehmen und ihr zu vertrauen. Das Schreiben hilft ihnen, ein Leben zu gestalten, das zu ihnen passt.
Dabei ist Doris von Haus aus Architektin!
Aufgewachsen im Allgäu, machte sie eine Schreinerlehre und studierte danach Architektur. Im Anschluss fing sie als Architektin in einem Büro an und hatte das Glück, direkt die Verantwortung für ein großes Projekt in der Schweiz zu bekommen. Und das war toll. Sie liebte den Job, zu sehen, wie die Bauwerke entstanden, den Kontakt mit all den Beteiligten, die Schweiz, alles. Sie arbeitete gut 4 Jahre als Architektin und konnte sich gut vorstellen, das ewig zu machen.
Bis zu einer Nacht im Sommer 2006, die alles veränderte.
Wie Ereignisse den Startpunkt einer Neuorientierung markieren
Sie wachte am nächsten Tag auf und wusste: Ich muss schreiben. Konnte sich nicht an einen Traum erinnern, wusste nicht, was in der Nacht geschehen war, hatte aber diese absolute Gewissheit.
Sie setzte sich sofort, noch im Schlafanzug an den Schreibtisch und fing an zu schreiben. Einfach drauf los, denn sie wusste zunächst gar nicht, was sie schreiben sollte.
Hier geht’s zum Video:
Eine unglaubliche Geschichte! Obwohl Doris absolute Realistin war. Sie war damals eher diejenige, die spirituelle Ansätze als Esoterik abtat.
Ihr Erlebnis hatte für sie nichts mit Esoterik zu tun. Es war wie ein Auftrag. Sie konnte gar nicht anders. Die Frage war nicht, ob sie schreiben sollte, sondern wie sie davon leben konnte. Als Autorin? Schwierig. Vor allem, da sie sich immer alleine finanzieren musste.
Also blieb sie zunächst in ihrem Architektenjob und schrieb nebenbei. Und damit begann ein verschlungener Pfad, der sie ihrer „Bestimmung“ ganz allmählich immer näherbrachte.
Es ist wirklich eine Karriere-Bilderbuch-Geschichte, wie sich ihr Leben immer mehr aufblätterte.
Wie viel Ausprobieren zu Klarheit für die Neuorientierung führt
Sie fing mit Belletristik an, schrieb Geschichten. Und versuchte immer wieder, diese bei einem Verlag unterzubringen. Ohne Erfolg, doch sie schrieb weiter.
Und sie probierte viele Dinge aus, auf der Suche nach etwas, womit sie Geld verdienen konnte. Stellte Postkarten her, gründete einen Online-Shop und vieles mehr.
Drei Jahre lang machte sie viele Versuche, die alle nicht wirklich klappten. Doch tief in ihr drin steckte die Gewissheit, dass es irgendwann funktionieren würde. Wenn sie nur weiterschrieb…
Da die Verlage ihre Geschichten nicht wollten, beschloss sie, Lesungen zu machen. Doch sie konnte nicht so lesen, dass Menschen ihr gerne zuhörten. Also machte sie eine Ausbildung für Mikrophonsprechen.
Die Methode, die sie da lernte, fand sie so einfach und genial, dass sie sie gerne weitergeben wollte. So fing sie an, Kurse zu geben. Das öffnete wieder eine neue Tür.
Dann kam sie auf die Idee, Kurse für kreatives Schreiben zu geben. Dort passierten manchmal bei den Teilnehmern überraschende Dinge. Durch das Schreiben wurden tiefe Erinnerungen geweckt, auch Tränen flossen. Und Doris fragte sich, wie sie mit diesen Situationen umgehen konnte.
Das erst brachte sie auf die Idee, sich damit zu beschäftigen, was Schreiben auslösen und bewirken konnte. Und es erschloss sich ihr ein ganz neuer Bereich von Schreiben – das intuitive Schreiben.
Über scheinbare Umwege zur Klarheit für die Neuorientierung – der direkte Weg wäre nicht möglich gewesen
Heute sagt sie: „Das ist es. Da sollte ich hin. Aber das konnte mir das Leben so nicht zeigen, weil ich es weder verstanden noch angenommen hätte.“ Allein schon die Idee, Kurse zu geben und vor anderen Menschen zu sprechen, hätte sie niemals als ihr Ding angesehen.
Ich bin echt richtig glücklich über dieses Interview mit Doris, weil es so genau den typischen Transition-Prozess aufzeigt. Das Suchen und Probieren ist ein wichtiger Teil davon.
Wer nicht einen solchen Ruf wie sie spürt – und das sind sicher 95 % – tut sich schwerer, diese Zeit durchzuhalten. Man empfindet es typischerweise als sinnlose Zeitverschwendung, wenn man immer wieder in Sackgassen landet. Was aber tatsächlich stattfindet, ist eine Ent-Wicklung im wahrsten Sinn des Wortes. Du wickelst dich sozusagen aus. ☺️
Deshalb ist es gut, in dieser Zeit Unterstützung zu haben und Methoden an die Hand zu bekommen, und so nach und nach Klarheit für die Neuorientierung zu finden.
Ein weiterer bemerkenswerter, typischer Baustein sind Ereignisse, die den Prozess beschleunigen.
Doris‘ Traum zum Beispiel.
Manchmal sind es schwierige, erschütternde Situationen, manchmal objektiv gesehen Kleinigkeiten, die aber in dem Moment bei dir auf fruchtbaren Boden fallen.
So wie der locker dahingesagte Satz eines Freundes: Doris, werde dir mal klar, was du NICHT willst. Und ihr fiel es wie Schuppen von den Augen, dass sie dieses Leben nicht mehr wollte.
Meine eigene Erfahrung, um durch Schreiben zu Klarheit zu kommen
Ich habe meine ganz eigenen Erfahrungen mit dem „intuitiven Schreiben“ gemacht, wie Doris es nennt.
In unserem spannenden Gespräch erzähle ich auch von meinen eigenen Erlebnissen und was das Schreiben bei mir auslöst. Doris erklärt, was da passiert und wie es funktioniert.
Es geht um „kopfloses“ Drauflosschreiben, weiterschreiben, bis der Punkt überschritten ist, wo der innere Kritiker aufgeben will. Und sich dann von dem, was sich wie von selbst aus einem herausschreibt, leiten zu lassen.
Hier habe ich ein Video zum Thema „Journaling“ aufgenommen: https://youtu.be/TIGxsm7xqqk
Hoch spannend! Geht für jedes Thema und bei jeder Herausforderung.
Unter anderem für Klarheit für die Neuorientierung.
Aber auch bei anderen Krisen, für die eigene Weiterentwicklung, um sich besser zu verstehen und prophylaktisch als Basis für mentale Gesundheit.
Ich habe dazu meine kostenlose E-Mailserie mit 100 Schreibimpulsen entwickelt. Denn sich selbst die richtigen Fragen zu stellen und dranzubleiben, ist schwierig. Lade sie dir hier herunter:
Zum Schluss noch eine tolle Übung von Doris: Das serielle Schreiben
Schreibe diesen Satz ab und vervollständige ihn:
„Auch wenn ich noch nicht weiß, wie meine Zukunft aussieht, habe ich doch…“
Schreibe den Satz mindestens 20 mal untereinander, immer wieder neu, und vervollständige ihn immer wieder.
Wichtig: Nimm keine Abkürzung, sondern schreibe den Satzanfang wirklich immer wieder neu, damit dein Gehirn Zeit hat, neue Ideen zu finden.
Wenn du mehr über Doris erfahren willst, findest du sie hier:
www.instagram.com/doris_hoenig/
www.linkedin.com/in/doris-hoenig/
Warum „Let’s talk about“?
Ich habe diese Reihe ins Leben gerufen, weil ich weiß, dass es eine ordentliche Portion Mut erfordert, aus der Angestelltenrolle in die Selbstständigkeit zu gehen. Und weil ich außerdem weiß, dass Vorbilder und Gleichgesinnte ein ganz wichtiger Schlüssel zum Erfolg sind.
Sie zeigen eben, dass es funktioniert. Dass nicht immer alles glattläuft. Dass der Erfolg nicht über Nacht kommt, dass jeder Hürden überwinden muss, dass es nicht nur Mut, sondern auch Durchhaltevermögen braucht.
Und sie erzählen, wie SIE es gemacht haben. Sie berichten über ihre ganz persönliche Geschichte, sprechen offen über ihre Ängste und auch über Misserfolge. Und natürlich über ihre eigenen Erfolgsrezepte.
WENN SIE ES GESCHAFFT HABEN, DANN SCHAFFST DU ES AUCH!
Wenn du in der Situation bist, dich beruflich zu verändern und dich darüber austauschen willst, wie du deine Neuorientierung angehen kannst, dann buche gerne ein kostenloses Strategie-Gespräch mit mir: