Sicherheit einer Anstellung

Let’s talk about Anja Worm | Die Sicherheit der Anstellung – ein Trugschluss?


Mein heutiger Interview-Gast Anja Worm begleitet seit 10 Jahren Menschen in beruflichen Veränderungsphasen. In unserem Gespräch geht es um ihren eigenen beruflichen Weg, der ebenfalls ein paar unerwartete Wendungen nahm, um die Sicherheit der Anstellung und natürlich: die Selbstständigkeit.

Höre das Interview hier im Podcast:

 

Nach dem Abitur wollte Anja „irgendwas mit Fremdsprachen“ machen. Das brachte sie auf die Idee, Fremdsprachen zu studieren. Doch sie merkte schnell, dass ihre Leidenschaft das Fremdsprachensprechen war und das Studium für sie zu theoretisch. Dann wurde sie außerdem schwanger und beschloss das Studium aufzugeben. Sie nennt das ihren „ersten Bruch“ im Lebenslauf.

 

Von der Sicherheit der Anstellung in die Selbstständigkeit

Stattdessen machte sie eine Ausbildung zur Wirtschaftsübersetzerin und -dolmetscherin.

Danach war sie viele Jahre in Unternehmen verschiedener Größenordnungen angestellt. Eines Tages kam sie auf die Idee, doch noch studieren zu wollen. 

Etwa zeitgleich beschlossen ihr damaliger Mann und sie, sich selbstständig zu machen. Sie übernahmen eine Fremdsprachenschule und so bot es sich an, Wirtschaftswissenschaften zu studieren. Klang vernünftig, war aber nicht unbedingt das Herzensthema.

Gleichzeitig wurde Anja zum zweiten Mal schwanger. Kind, Studium und Firma –  damit hatte sie sich zu viel zugemutet. Und wieder brach sie das Studium ab.

Anja erzählt über ihre Erfahrung, auf einmal eine Firma mit 50 Mitarbeitenden zu steuern, eine Menge Verantwortung und Schulden zu haben und plötzlich das erste Mal im Leben Führungskraft zu sein. 

Das war eine Menge, doch sie bekam schnell ein Gespür fürs Unternehmertum und die gesunde Firma entwickelte sich wunderbar weiter.

 

Wie Existenzangst zu Sicherheit führen kann

Doch natürlich gab es auch andere Phasen. So erzählt Anja über eine Zeit, in der sie unter massiven Existenzängsten litt, weil es in der Firma nicht so gut lief. 

Die Kredite, die sie für den Unternehmenskauf aufgenommen hatten, lasteten schwer auf ihr. Als GbR hafteten sie und ihr Mann mit ihrem Privatvermögen. Diese schwere Zeit dauerte letzten Endes gar nicht so lange, doch für sie war sie eine große psychische Herausforderung. Die Ängste wieder loszuwerden, brauchte viel Zeit. Mit Hilfe eines Therapeuten gelang ihr das schließlich.

Heute sagt Anja sogar, dass sie durch diese Zeit und die Arbeit mit dem Therapeuten eine ganz wichtige Erkenntnis hatte: Sicherheit im Außen gibt es nicht.

Sie erklärt: Wir suchen die Sicherheit im Außen, zum Beispiel in einem vermeintlich sicheren Job. Doch nichts ist wirklich sicher. Wir sind immer abhängig von äußeren Umständen, Ereignissen und anderen Menschen. Die einzige Sicherheit, die wir gewinnen können, ist die Sicherheit in uns. Das ist eine sehr wertvolle Erkenntnis. Wir alle tragen eine Stärke und Selbstwirksamkeit in uns, die wir aktivieren können und die uns ermöglichen, auch mit schwierigen Situationen umzugehen. Darauf können wir uns verlassen.

Angst sollte uns deshalb nicht aufhalten, das auszuprobieren, worauf wir Lust haben. Denk die bange Frage „Was passiert, wenn…“ doch einfach mal zu Ende. Was würde denn tatsächlich passieren? Meistens stellen wir fest, dass es gar nicht so schlimm wäre. Natürlich mussten auch Anja und ich diese Erkenntnis irgendwann mal gewinnen. Bei ihr kam sie in einer Coaching-Ausbildung.

Hier kannst du dir unser Gespräch auf YouTube ansehen:

Sicherheit in der Anstellung

 

Aus der Selbstständigkeit in die Selbstständigkeit – alles andere als einfach

Irgendwann stellte sich in Anjas Leben eine gewisse Unzufriedenheit ein. Sie hatte bereits eine Coaching-Ausbildung begonnen. Irgendwie spürte sie, dass sie aus der Firma raus wollte. Die Ehe hatte Risse bekommen und die Zusammenarbeit mit ihrem Mann wurde schwieriger. Doch sie wusste nicht, wie sie der Situation entkommen, was sie stattdessen machen sollte und wann.

Das ist ganz typisch für eine Career Transition. Es ist ein Prozess, der sich lange anbahnt und meist durch ein Schlüsselerlebnis an Fahrt gewinnt.

Auch bei Anja war es ein Prozess von der latenten Unzufriedenheit bis zum Entschluss, den Schritt zu machen und zu gehen.

Das Schlüsselerlebnis war es eine Frage, die ihr in der Coaching-Ausbildung gestellt wurde: „Frau Worm, wann wollen Sie eigentlich anfangen, sich selber ernst zu nehmen?“ 

Das saß! Und brachte sie letztendlich in die Veränderung.

Der erste Schritt war, ihrem Ex-Mann gegenüber auszusprechen, dass sie nur noch begrenzte Zeit in der Firma zur Verfügung stehen wollte.

3 Jahre arbeitete sie danach noch in der Sprachschule und baute nebenbei ihr eigenes Coaching-Business auf. Das war nicht einfach, denn sie hatte Verantwortung für ihre Kinder und für die Verbindlichkeiten der Firma.

 

Die Sicherheit der Anstellung oder etwas Neues wagen?

Auch wenn Anja nicht aus einer Anstellung, sondern aus einer Selbstständigkeit ausstieg, war das nicht weniger beängstigend. Schließlich lief in der Sprachenschule alles in geregelten Bahnen. Außerdem war das Business eng verwoben mit Partnerschaft und Familie. Doch sie wollte einfach nicht mehr unglücklich sein.

„Mut ist Angst plus ein erster Schritt.“ Und was dann passiert, ist oft überraschend.

Es öffnen sich nämlich Türen, wenn man erste Schritte geht. Und wenn man den Fokus verändert. Plötzlich sehen wir Möglichkeiten, die vorher nicht zugänglich waren, weil wir uns den Schritt nicht erlaubten.

Wichtig ist, zu verstehen, dass wir immer wieder auf Plateaus kommen im Leben, wo gefühlt nichts weiter geht. Es wird immer wieder Rückschläge geben. Das ist völlig normal. Das nennt man Leben.

Und was wir auch immer wieder vergessen: Leben lebt von Zwischentönen und Nuancen. Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß. Oft ist die Angst unverhältnismäßig groß, weil man denkt, man müsste alles auf eine Karte setzen. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, sich auszuprobieren. So wie Anja damals mit ihrer Coaching-Ausbildung.

 

Drei Tipps von Anja für alle, die sich noch nicht aus der Sicherheit der Anstellung trauen

  1. Mach den Worst Case auf. Aber aus einer Erwachsenenperspektive mit Abstand. Was kann passieren? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es passiert? Und was kannst du tun, wenn das passiert?
  2. Such dir Menschen, die da sind, wo du hinwillst und bleib nicht in deiner Angestellten-Bubble, denn dieses Umfeld hält dich zurück.
  3. Fang an, kleine Schritte zu machen. Probiere es aus. Starte kleine Testballons. Mach die Schritte nur so groß, dass du sie gehen kannst. Damit du raus aus dem Grübelmodus und ins Tun und damit ins Spüren kommst.

Anja ist – genau wie ich – der Meinung, dass es sich absolut lohnt, sich selbstständig zu machen.

Deshalb:

Nimmst DU deine Bedürfnisse ernst? Oder passt du dich den Umständen oder den Erwartungen anderer an? Was würdest du sagen, wenn ich dich fragen würde: 

„Wann willst du anfangen, dich endlich selbst ernst zu nehmen?“

Ist es an der Zeit?
Dann lade ich dich herzlich ein zu einem kostenlosen Gespräch mit mir, in dem wir uns anschauen, wo du stehst und eine Strategie für dich entwickeln. Melde dich dazu einfach unter diesem Link an: https://sabinevotteler.youcanbook.me

kostenfreies Strategiegespräch Beratung Existenzgründung 50plus

 

Die Website von Anja Worm findest du hier: https://montagsgerneaufstehen.de

 

Warum „Let’s talk about“?

Ich habe diese Reihe ins Leben gerufen, weil ich weiß, dass es eine ordentliche Portion Mut erfordert, aus der Angestelltenrolle in die Selbstständigkeit zu gehen. Und weil ich außerdem weiß, dass Vorbilder und Gleichgesinnte ein ganz wichtiger Schlüssel zum Erfolg sind.

Sie zeigen eben, dass es funktioniert. Dass nicht immer alles glattläuft. Dass der Erfolg nicht über Nacht kommt, dass jeder Hürden überwinden muss, dass es nicht nur Mut, sondern auch Durchhaltevermögen braucht.

Und sie erzählen, wie SIE es gemacht haben. Sie berichten über ihre ganz persönliche Geschichte, sprechen offen über ihre Ängste und auch über Misserfolge. Und natürlich über ihre eigenen Erfolgsrezepte.

 

WENN SIE ES GESCHAFFT HABEN, DANN SCHAFFST DU ES AUCH!

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