Schon als Teenager wollte Katrin Steinbach Kosmetikprodukte entwickeln. Und sie hat sich den Kindheitstraum verwirklicht. Kaum zu glauben, was alles geht, wenn man ein tief verankertes Ziel hat.
Höre dir unbedingt dieses Interview an mit der bemerkenswerten Geschichte einer Gründerin, die Produkte herstellt, das alles selbst finanziert – und das Ganze auch noch nebenberuflich und mit Familie macht! Chapeau!
Ein Kindheitstraum wurde Realität
„Das war einfach so in mir drin, dass mich schon immer interessiert hat, wie man Kosmetikprodukte herstellt“, erzählt Katrin.
Damals, ohne Internet, war es gar nicht so einfach, herauszufinden, wer die Kosmetikprodukte macht, die wir in einem Laden sehen und wie sie entstehen. Doch sie wollte es wissen, forschte nach, schrieb Zeitschriften an.
Es war immer ein Gedanke, so ein Traum. Doch keiner wusste, wie das gehen sollte. Deshalb schaute sie sich auch nach anderen Ausbildungen und beruflichen Richtungen um. Und siehe da – auf einmal tat sich ein Weg auf. Von einer Redakteurin bekam sie letztendlich die Info, wo man das studieren konnte – an einer einzigen FH nämlich in Deutschland.
Die war fürchterlich weit weg von zu Hause, aber sie wollte es unbedingt. Also ging sie dort hin. Und es bestätigte sich, dass es genau das Richtige für sie war.
Im gesamten Interview spricht Katrin häufig von Glück. Ich glaube jedoch, dass es nicht (nur) Glück war, dass sich alles so gefügt hat, wie sie es wollte. Sie tat eben auch alles, was dafür nötig war. Sie gab nicht auf. Das konnte sie, weil sie sehr klar über ihre Wünsche war. Und so wurde der Traum Realität.
Jedenfalls hatte sie nach dem Studium schon wieder Glück 😉 und landete direkt in einem passenden Job, wo sie ihre Ideen umsetzen konnte. Das war ihr immer wichtig.
Von der bunten Arbeit zur Nachhaltigkeit
Katrins Fachgebiet ist Farbkosmetik, also alles, was bunt ist. Sie entwickelte innovative Farbkosmetikprodukte, merkte aber relativ bald, dass es nicht ihre Erfüllung war, wenn sie den 35. Lippenstift mit einem besonderen Effekt entwickelte. Was konnte Innovation noch sein, außer nur ein toller Effekt und eine tolle Textur?
So kam sie zum Thema Nachhaltigkeit und ihr ging ein Licht auf: Die echte Innovation ist eigentlich, wenn wir ein Produkt schaffen, das für Umwelt, für Mensch und für das Unternehmen einen Dreiklang bildet, und das perfekte nachhaltige Produkt ist.
Das war vor über 10 Jahren. Damals gab es am Markt nur Naturkosmetik und ein bisschen Biokosmetik, aber mit dem Thema Nachhaltigkeit konnten die meisten gar nichts anfangen.
Mit diesem Thema beschäftigte sie sich von da an, und irgendwann war es tatsächlich so weit, dass das Unternehmen eine eigene Nachhaltigkeitsabteilung aufmachte. Und sie durfte dabei sein. Wieder Glück!? 😉
Selbstständig mit einem eigenen Label – auf der Basis ihrer Expertise
Die Geschichte geht weiter und der Kindheitstraum nimmt immer mehr Gestalt an. Wie kam sie denn dazu und vor allem, wie hatte sie den Mut, eine eigene Marke zu kreieren?
Katrin sagt, dass es definitiv immer noch viel zu wenig Auswahl im Bereich der nachhaltigen Kosmetik-Produkte gibt. Und die Produkte könnten noch besser sein. Deshalb dachte sie sich, wenn’s keiner so macht, wie ich es gerne hätte, dann muss ich es jetzt halt selber machen.
Gesagt, getan! Also stellte sie ihre eigenen Produkte her. Und mit der Entwicklung der Rezeptur ist das ja lange nicht getan. Sie musste Hersteller finden, die in kleinen Chargen für sie produzierten und dabei auch ihren Nachhaltigkeitsansprüchen gerecht wurden, sich um Verpackungen kümmern, um den Vertrieb und die ganzen operativen Aufgaben, von denen sie berichtet.
Vereinbarkeit von Haupt- und Nebenjob – und: Familie
Für Katrin stand von Anfang an fest, dass sie ihr Business als Nebentätigkeit starten wollte. Sie wollte nicht „ins Nichts“ springen. Da ist ihr die Verantwortung für ihre Kinder zu groß.
Schwer vorstellbar bei so einem Start-up, aber es geht!
Sie konnte mit ihrem Arbeitgeber vereinbaren, dass sie nebenbei selbstständig sein darf und ihre Arbeitszeit auf 60 Prozent reduzieren. Ihre restliche Zeit ist für die Selbstständigkeit und für die Familie reserviert.
Ihre Woche ist durchgetaktet und jeder weiß, wann sie in der Firma ist und wann nicht.
Folge hier als Youtube-Video ansehen:
Kindheitstraum verwirklicht, ok – Aber wird es ihr nicht manchmal zu viel?
Bei allem Enthusiasmus und aller Energie – fühlt sie sich auch manchmal überfordert? „Wenn man selbstständig ist, denkt man gefühlt jeden zweiten Tag: Oh Gott, wie soll ich das jetzt gerade wieder alles machen?“, meint Katrin. Herrlich ehrlich, oder?
Das kann man sich vorher gar nicht richtig vorstellen. Und man sollte sich das auch gar nicht vorstellen! Man muss es einfach machen, sonst funktioniert es nicht. Und irgendwie ist es dann schon machbar.
Das Thema Verkaufen hatte sie zum Beispiel unterschätzt. Nachhaltige Produkte müssen anders verkauft werden als ein Standardprodukt. Und die Vorfinanzierung der Produktion ist auch nicht ohne. Das wird auch noch lange ein Thema bleiben, denn sie muss stark darauf achten, was sie investieren kann. Sie möchte aus eigenen Mitteln langsam und organisch wachsen. Das zwingt sie zu kleinen Schritten.
So darf man sich eine Selbstständigkeit vorstellen. So darf man es sich auch dann vorstellen, wenn man sich einen Kindheitstraum verwirklicht. Du musst einfach dranbleiben. Und dazu ist es gut oder sogar unverzichtbar, dass du das, was du tust, gerne machst. So wie bei Katrin deutlich die Leidenschaft zu spüren ist.
Katrins abschließender Tipp für diejenigen, die zögern und hadern
Wenn man längere Zeit mit der Selbstständigkeit liebäugelt, dann muss man es auch tun. Sie hatte immer den Gedanken, wenn sie dann mal in Rente wäre, dann würde sie es wahrscheinlich bedauern, wenn sie sich nicht selbstständig gemacht hätte.
Frag‘ dich, wie das bei dir wäre.
Bei Katrin kam dann der Tag, an dem sie sich überlegte, was eigentlich passieren würde, wenn sie das jetzt wirklich machen würde. Das wäre total verrückt! Und an diesem Tag fing sie an, sich zu überlegen, wie das Logo ihrer Marke aussehen könnte. Und dann hat sie einfach nicht mehr aufgehört. Sie hatte sich entschlossen und dann machte sie.
Katrin meint: „Das ist wie beim Kinderkriegen. Wenn du vorher wüsstest, was auf dich zukommt, dann würdest du es wahrscheinlich nicht machen. Und das ist, glaube ich, bei einer Selbstständigkeit auch so.“
Katrins tolle Produkte findest du in ihrem wunderschönen Onlineshop unter https://aseasyasthat.de
Also, was wäre denn eigentlich jetzt, wenn du es wirklich mal probierst?
Vielleicht hast du auch einen Kindheitstraum, der in dir schlummert? Oder einfach den Wunsch etwas anderes, etwas Selbstbestimmtes zu tun.
Wenn du noch keine Idee hast oder über die Umsetzung oder die Erfolgswahrscheinlichkeit sprechen möchtest, dann melde dich einfach bei mir zu einem kostenlosen Strategie-Gespräch über diesen Kalender an: https://sabinevotteler.youcanbook.me
Warum „Let’s talk about“?
Ich habe diese Reihe ins Leben gerufen, weil ich weiß, dass es eine ordentliche Portion Mut erfordert, aus der Angestelltenrolle in die Selbstständigkeit zu gehen. Und weil ich außerdem weiß, dass Vorbilder und Gleichgesinnte ein ganz wichtiger Schlüssel zum Erfolg sind.
Sie zeigen eben, dass es funktioniert. Dass nicht immer alles glattläuft. Dass der Erfolg nicht über Nacht kommt, dass jeder Hürden überwinden muss, dass es nicht nur Mut, sondern auch Durchhaltevermögen braucht.
Und sie erzählen, wie SIE es gemacht haben. Sie berichten über ihre ganz persönliche Geschichte, sprechen offen über ihre Ängste und auch über Misserfolge. Und natürlich über ihre eigenen Erfolgsrezepte.