Nebenberuflich selbstständig machen – eine Alternative?

Nebenberuflich selbstständig machen – eine Alternative?


JA! Du willst etwas ändern, wenn du nur wüsstest, was genau du willst. Ja, selbstständig machen, das wäre vielleicht etwas. Oder erst mal nebenberuflich selbstständig machen? Wenn du nur wüsstest, wie du anfangen sollst. Und ob du das wirklich kannst. Wenn dir das nur nicht alles so unwahrscheinlich, so unrealistisch und so unerreichbar vorkommen würde, und wenn nicht die Ängste wären und die vielen „Ja-Abers“.

Jedes Mal, wenn du daran denkst, baut sich ein riesengroßer unbezwingbarer Berg vor dir auf. Es scheint alles so kompliziert und schwierig, und du weißt doch viel zu wenig…
Und wieder verlässt dich der Mut.

 

Was willst du eigentlich? Du hast doch alles!

Du hakst deinen Traum vom Selbstständig machen ab als Luxusproblem. Nimmst deine Unzufriedenheit nicht ernst. Stempelst sie ab als „Jammern auf hohem Niveau“. Wer kann sich schon aussuchen, wie er arbeitet? Und außerdem gibt es in keinem Job immer nur Sonnenschein.

Und doch kommst du immer wieder zu diesem Gedanken zurück. Wenn’s gerade mal schlecht läuft oder wenn du dich geärgert hast, dann taucht er am häufigsten auf.

Ach, das ist doch Träumerei!? Das schaffst du nie?

Von wegen!

Keiner sagt, dass es einfach ist. Aber lass dich nicht von diesem scheinbaren Mammut-Vorhaben einschüchtern. Denke nicht über den x-ten Schritt vor dem ersten nach. Es wird sich alles auf dem Weg ergeben und du musst, nein du KANNST sogar nicht, heute schon alle Probleme lösen, die du heute noch nicht einmal kennst.

4 Gründe, warum es keine gute Idee ist, von heute auf morgen alles hinzuschmeißen

Für manche Menschen ist es GENAU das Richtige, einen harten Schnitt zu machen. Andere haben leider auch keine andere Wahl. Aber jeder tickt anders und für manche ist es eben nicht die beste Idee, alles sofort auf eine Karte zu setzen, denn…

  1. Eine komplett neue berufliche Richtung einzuschlagen ist ein Prozess, ein Projekt, das aus mehreren Schritten besteht und die sind nicht an einem Tag getan.
  2. Der unmittelbare Schritt von einem zum anderen Beruf ist für die meisten viel zu groß und zu beängstigend.
  3. Deshalb macht es absolut Sinn, diesen Schritt gut vorzubereiten (damit meine ich nicht aufschieben ;-)) und dir damit den Druck zu nehmen, so dass du überhaupt in der Lage bist, die ersten Schritte zu gehen und nicht in der Angststarre zu verharren.
  4. Du kannst sogar deinen neuen Beruf schon starten, während du noch im alten arbeitest, und diese Variante hat durchaus ihre Berechtigung.

 

Nebenberuflich selbstständig machen – wie soll das gehen?

Du denkst dir jetzt wahrscheinlich: Wie soll ich das noch ZUSÄTZLICH hinbekommen? Wo soll die Zeit herkommen, die Ruhe und die Gelassenheit, den Kopf für Neuentdeckungen frei zu bekommen? Das ist leichter gesagt als getan, wenn man sowieso schon strampelt, um alles zu schaffen. Das stimmt!

 

Aufräumen mit alten Denkmustern und Glaubenssätzen

Lass mich mal raten, was du dir so denkst, hinter deinen Bedenken. Kennst du Sätze wie z.B. „Selbstständig heißt selbst und ständig“? Oder „Zum Unternehmer muss man geboren sein“?

Das sind Glaubenssätze. Und diese haben die Eigenheit, dass sie dir von irgendjemandem ins Ohr geflüstert wurden, der sie selbst auch wiederum von jemandem gelernt hat. Wer weiß, wer tatsächlich mal diese individuelle Erfahrung gemacht und sie dann verallgemeinert und weiter erzählt hat. Und du glaubst es, obwohl du es nie selbst ausprobiert hast!

Und ich kann dir sagen, dass ich andere Erfahrungen gemacht habe, die du besser an diese Stelle setzt: Unternehmer sein ist erlernbar. Sich selbstständig machen ist nicht schwierig. Du bestimmst, wie viel du arbeitest. Und das geht schon mit 4 Stunden Einsatz – je nach Belieben am Tag oder in der Woche.

 

Die 4 wichtigsten Voraussetzungen, um dich nebenberuflich selbstständig zu machen

Aktiv werden:

Du kannst dir bis zum St. Nimmerleinstag überlegen, was alles nicht funktionieren könnte. Wissen wirst du es erst, wenn du es tust. Und lernen tust du, indem du machst. Du sammelst unverzichtbare Erfahrungen und gewinnst Einsichten, die du nicht durch Nachdenken und Planen bekommst.

Die passende Idee:

Herausfinden, was dir wirklich Spaß macht, was du kannst und – ganz wichtig – wo die Schnittmenge mit dem Bedarf des Marktes liegt. Ideen kommen meistens nicht aus heiterem Himmel. Viel häufiger entwickeln sie sich, brauchen Zeit, zu reifen, sind schon jahrelang im Kopf. Oder – wie ich immer sage – das Leben bereitet dich darauf vor. Sprich: Viele Menschen machen sich selbstständig in einem Bereich, den sie schon länger kennen, entweder beruflich oder durch andere Aktivitäten. Und das macht sehr viel Sinn.

Leidenschaft:

Ganz wichtig ist, dass du für deine Idee brennst. Vielleicht glaubst du noch, dass das ein frommer Wunsch fernab jeglicher Realität ist: Tun, was man liebt (siehe „Glaubenssätze“ oben). Gib dich nicht mit weniger zufrieden! Du brauchst dieses Feuer, diese Leidenschaft und das starke Warum für diesen Job, damit du daraus immer wieder Energie und Motivation ziehen kannst und dich auch schwierige Phasen nicht vom Weg abbringen.

Gerade wenn du nebenberuflich anfangen willst.

Wenn du es leidenschaftlich tust, dann hast du dafür auch noch Zeit, wenn du für andere Dinge schon längst zu müde bist.

Zeit:

Mit der Zeit ist es so eine Sache. Zeit ist das einzige, wovon wir alle gleich viel haben. Aber wir nutzen sie unterschiedlich. Ich könnte jetzt sagen, du musst nur die richtigen Prioritäten setzen, aber ich weiß auch, dass man derartig im Hamsterrad stecken kann, dass man von Beruf und sonstigen nicht zu ändernden Verpflichtungen nur noch getrieben wird und sich WIRKLICH nicht vorstellen kann, was man davon weglassen könnte. Wenn es so ist, dann solltest du den Rat eines Außenstehenden suchen. Der sieht mit Abstand viel besser, wo es noch Potenzial gibt.

Ich könnte dir auch sagen, dann steh einfach morgens eine Stunde früher auf oder lass abends das Fernsehen weg. Du wirst sagen, ich bin so müde, dass ich abends sowieso nichts mehr zustande bekomme und mit noch weniger Schlaf packe ich den Stress gar nicht mehr. Ich kann das so gut nachvollziehen…

Aber jetzt kommt Magie ins Spiel: Diese Erschöpfung und Energielosigkeit verschwindet in dem Moment, wo du für eine Sache brennst. Das kennst du mit Sicherheit. Stelle dir nur mal vor, wie es ist, wenn man frisch verliebt ist. Keine Zeit für den Angebeteten…?

Deshalb: Verliebe dich in dein Thema. Wenn du etwas gern machst, dann entfesselt es ungeahnte Energien. Und du WILLST diese Sache machen, du kannst es gar nicht erwarten, es zu tun. Und noch viel besser: Das wirkt sich auch positiv auf alle anderen Lebensbereiche aus.

 

Die 7 Schritte wie du dich nebenberuflich selbstständig machst

  1. Entscheidung und Commitment:

Ich MACH’ das jetzt! Suche dir am besten jemanden, dem du von deinen Plänen erzählst. Achtung: Es muss unbedingt jemand sein, der dein Vorhaben toll findet und dich dabei unterstützt! Noch besser ist, wenn der andere selbst ein Projekt hat. So könnt ihr euch gegenseitig motivieren, kontrollieren und pushen, dass ihr am Ball bleibt.

  1. Öffnen und entdecken:

Lege die Scheuklappen ab. Schau, was es rechts und links um dich herum noch alles gibt, wie vielfältig die Welt ist. Versuche, dich für vieles zu interessieren und auf diese Weise viele Einblicke zu bekommen und neues kennen zu lernen.

Lesen z.B. ist unglaublich wichtig. Mache es dir zum Ritual, jeden Morgen eine halbe Stunde zu lesen. Interessiere dich für andere Menschen. Besuche Veranstaltungen, um neue Leute kennen zu lernen.

  1. Lerne dich selbst kennen:

Durch die Beschäftigung mit neuen Themen und Menschen lernst du automatisch auch dich selbst besser kennen. Es ist wichtig, herauszufinden, wer du bist und was du tatsächlich willst.

  1. Ideen entwickeln:

Finde so viele Ideen wie möglich. Schränke dich dabei zunächst nicht ein, z.B. weil du denkst, eine Idee sei unrealistisch. Die Auswahl ist erst der nächste Schritt und ergibt sich aus der Kombination dessen, was du kannst und willst UND was potenzielle Kunden brauchen.

  1. Ziel und Plan:

Setze dir ein Ziel. Überlege, wo du in einem Jahr stehen willst. Brich dieses Jahresziel herunter auf 3-Monatsziele und erstelle einen Plan, was du tun wirst, um diese Ziele zu erreichen. Überfordere dich nicht! Wenn du jeden Tag nur eine Stunde Zeit hast – gut! Die Regelmäßigkeit ist der Schlüssel. Erwarte nicht, dass es von heute auf morgen geht, aber unterschätze auch nicht, was du mit nur einer Stunden täglich in einem Jahr alles schaffen kannst. 365 Stunden sind 45 Arbeitstage, das heißt 2 Monate!

  1. Gehe so schnell wie möglich in die Umsetzung:

Planen ist wunderbar, denn du kannst dir dabei die tolle Zukunft vorstellen und das motiviert. Gleichzeitig hast du das Gefühl, etwas zu leisten ohne dass du in die Umsetzung gehen musst. Ganz heimtückisch ist das. Lass dich davon nicht täuschen. Geh’ aus der Komfortzone raus. Alles, was sich unangenehm anfühlt ist gut!

  1. Teste deine Idee:

Probiere aus, ob sie wirklich fliegen kann. Spreche mit Personen aus deiner potenziellen Zielgruppe, mache Markttests. Wenn du z.B. online etwas verkaufen möchtest, dann gestalte zur Probe eine einfache Website. Schalte ein paar Google- oder Facebook-Anzeigen, um zu sehen, welches Interesse du damit erzielst. Falls du als Coach tätig werden möchtest, dann baue eine Landingpage mit einem kleinen kostenlosen Freebie und versuche Adressen zu sammeln. Schwebt dir. vor, du einen Laden oder ein Café zu eröffnen, dann versuche es zuerst mit einem temporären Popup-Store oder einem Stand auf dem Weihnachtsmarkt.

 

Der Charme daran, dich nebenberuflich selbstständig zu machen

Unter der Voraussetzung, dass du dich nicht überforderst und dich für deine Idee wirklich begeisterst, kannst du nebenberuflich antesten, ob Selbstständigkeit für dich funktioniert, mit der Sicherheit deines regelmäßigen Einkommens. Es geht zunächst einmal nur darum, herauszufinden, ob deine Geschäftsidee tragfähig ist. Und wie du dich damit fühlst. Wenn deine Idee noch einen Feinschliff braucht, kein Problem. Du hast dein Einkommen und du hast Zeit. Wenn die Idee ausgereift ist und deine Tests übersteht und wenn du dich wohl damit fühlst, dann kannst du dir ganz ohne Druck den nächsten Schritt überlegen. Und entscheiden, ob du deinem „Baby“ mehr Zeit einräumen willst und irgendwann vielleicht komplett einsteigst.

Schreibe doch in die Kommentare, an welchem Punkt du gerade stehst und ob das für dich vielleicht eine  Alternative wäre! Würde mich wirklich sehr interessieren.

Häufig gestellte Fragen

Was muss ich beachten, wenn ich nebenberuflich selbstständig werden möchte?

Du solltest auf jeden Fall prüfen, ob dein Arbeitgeber damit einverstanden ist. Die Teilselbstständigkeit darf natürlich nicht deinem Arbeitsvertrag widersprechen. Außerdem darf deine Arbeitsleistung darunter nicht leiden. Wenn du zeitlich nicht beides unter einen Hut bringst, solltest du versuchen, dein Arbeitsverhältnis auf weniger Stunden zu kürzen. Deine nebenberufliche Selbstständigkeit sollte nicht das Haupteinkommen übersteigen und du musst sie in jedem Fall anmelden – genau wie beim Vollerwerb.

Vor- und Nachteile einer nebenberuflichen Selbstständigkeit?

Grundsätzlich hast du zwei Möglichkeiten, in eine Selbstständigkeit zu starten: Direkt hauptberuflich oder erst mal nebenbei. Beides hat seine Vor- bzw. Nachteile. Wenn du nebenberuflich startest, nimmt dir das vor allem den finanziellen Druck, du hast ein gewisses Einkommen und bist sozialversichert. Das hilft häufig beim Start enorm. Die Kehrseite der Medaille ist, dass du natürlich auch nur einen Teil deiner Zeit, deiner Energie und deiner Gedanken zur Verfügung hast. Diese „Aufteilung“ fällt manchmal schwer und dein Projekt wird einfach mehr Zeit brauchen.

Was ist der erste Schritt in eine Teilselbstständigkeit?

Ich empfehle dir, zunächst dein Ziel zu klären. Was möchtest du denn mit deiner nebenberuflichen Selbstständigkeit erreichen? Ist es ein Zusatzverdienst? Oder die Verwirklichung eines Traums? Oder der erste Schritt hin zur 100%-Selbstständigkeit? Davon abgeleitet ergeben sich Teilziele, wie z.B. wann du so weit sein willst, deinen Job komplett zu kündigen und wie hoch dein Einkommen aus der Teilselbstständigkeit sein soll?

Wann steige ich am besten von der nebenberuflichen Selbstständigkeit zum Vollerwerb um?

Der richtige Zeitpunkt ist dann, wenn du die Sicherheit gewonnen hast, dass du zum einen der Rolle des Unternehmers bzw. der Unternehmerin gewachsen bist und zum anderen, dass dein Geschäftsmodell funktioniert. Wenn du dein Business also wachsen lassen könntest und es damit ausreichend Ertrag abwirft. Spätestens wenn du bemerkst, dass dich dein Angestelltenjob in der Ausübung deines Business behindert, solltest du ihn kündigen.

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