Selbstständig oder angestellt, Ist Selbstständigkeit oder Anstellung besser, Vor- und Nachteile

Selbstständig oder angestellt? Was ist besser für dich?


Sich selbstständig zu machen, wird einerseits – vor allem auf den Sozialen Medien – als die einzig richtige Alternative verkauft, um ein Leben in Wohlstand und Freiheit zu führen, andererseits empfinden viele die damit verbundenen Konsequenzen und Risiken als überwältigend. Also wie nun entscheiden? Selbstständig oder angestellt? Was auf beiden Seiten dafür und dagegen spricht, erkläre ich in dieser Podcast-Episode.

 

Beim Thema Selbstständigkeit scheiden sich die Geister: Die einen sagen, es ist super easy, schnell viel Geld zu verdienen, die anderen sagen, Selbstständigkeit macht Arbeit für wenig Geld. 

Wer hat denn nun recht?

Ich würde mal sagen: keiner!

Selbstständigkeit ist nicht so einfach.

Aber auch nicht so schwer. ☺️

Außerdem hängt die Entscheidung, ob selbstständig oder angestellt besser ist, stark von persönlichen Präferenzen, der eigenen Situation, individuellen beruflichen Zielen, Risikobereitschaft, etc. ab.

 

Selbstständig oder angestellt: Entscheidungshilfe nach 5 Themenbereichen

Es kristallisieren sich fünf Hauptthemen heraus, um die sich die Abwägung zwischen Selbstständigkeit und Anstellung immer wieder dreht. Ich beleuchte die verschiedenen Aspekte und gehe darauf ein, was für wen besser geeignet ist.

 

1.Erzielbares Einkommen

Schneller mehr verdienen – das geht nur in der Selbstständigkeit. Tatsächlich sind die wenigsten Millionäre durch ein Angestelltengehalt reich geworden.

Doch auch nicht jeder Angestellte verdient schlecht. Mit den Jahren kann man in der Anstellung sein Gehalt steigern, sogar verdoppeln oder verdreifachen. Allerdings dauert das sehr lange und ist letzten Endes gedeckelt. Es gibt eine Grenze, über die du nicht kommst.

Doch ganz ehrlich: Viele Solo-Selbstständige wären froh, ein 6-stelliges Einkommen zu haben, was man in einer Führungsposition durchaus erzielen kann. Denn, auch wenn teilweise das große Geld suggeriert wird: Die meisten Selbstständigen schaffen das nicht. 

Ganz grundsätzlich gibt es in der Selbstständigkeit jedoch nach oben keine Grenzen und: ein hohes Einkommen ist durchaus schneller zu erreichen als in der Anstellung.

Die Kehrseite der Medaille: In den ersten Monaten oder vielleicht sogar Jahren verdienst du in der Selbstständigkeit meistens wenig, und das übersehen oder unterschätzen viele.

In 12 Monaten zur ersten Million – das halte ich für Bullshit…

Folge als Video anschauen:

Selbstständig oder angestellt Vor- und Nachteile Für wen es was ist  Diese 5 Themen musst du abwägen

 

2. Finanzielles Risiko

Für den Erfolg deiner Selbstständigkeit gibt es keine Garantie. Hinzu kommt, dass die Einnahmen oft unregelmäßig fließen. Damit muss man erst mal umgehen können.

Als Angestellte/r bekommst du monatlich dein Gehalt bezahlt, sogar wenn du krank bist oder Urlaub machst.

Wenn du hingegen in der Selbstständigkeit ausfällst, verdienst du auch kein Geld.

Zusätzlich bist du im Angestelltenverhältnis über deinen Arbeitgeber kranken-, renten- und arbeitslosenversichert. Dafür musst du in der Selbstständigkeit selbst sorgen.

Selbst wenn ein Arbeitsplatz heutzutage auch nicht mehr sicher ist, fällt der Aspekt des finanziellen Risikos doch eher zugunsten der Alternative Anstellung aus.

 

3. Erfüllung und Selbstbestimmung – aber auch Verantwortung

Für viele meiner Kunden ist Selbstbestimmung der größte Antrieb für eine Selbstständigkeit.

Endlich einen Sinn sehen, in dem, was man tut, eigene Ideen verwirklichen, wirksam sein und etwas bewegen.

Das kann man das durchaus auch in einem Angestellten-Verhältnis haben. Es hängt ganz stark davon ab, was man unter Erfüllung und Selbstbestimmung versteht, was man braucht, um diese Emotionen zu empfinden.

Es gibt definitiv Jobs, in die man sich persönlich stark einbringen kann, in denen man Verantwortung trägt, viel bestimmen und bewirken kann.

Jedoch gibt es immer auch einen Rahmen. Und innerhalb dieses Rahmens, dieser Struktur und der geltenden Regeln musst du dich bewegen und mit anderen abstimmen.

Wenn du selbstständig bist, darfst du hingegen alles selbst bestimmen. Was du entscheidest, wird gemacht. 

Das bedeutet allerdings auch Selbstverantwortung. Du trägst die Verantwortung für die Konsequenzen deiner Entscheidungen und dafür, dass du Entscheidungen triffst. Denn was DU nicht entscheidest, passiert auch nicht.

Viele sind überrascht, wie schwer es ihnen fällt, wirklich ALLES zu entscheiden. Und zwar allein – sofern du nicht mit Partner gründest oder keinen Mentor hast. 

Für manche Menschen ist es wesentlich angenehmer, wenn sie einen sicheren Rahmen haben und zumindest die grobe Richtung vorgegeben bekommen. Das spricht für die Anstellung.

 

4. Zeit und Flexibilität

Als Angestellter hast du grundsätzlich mehr Einschränkungen als in der Selbstständigkeit. Du musst dich an die Vorgaben deines Arbeitgebers halten. 

Das ist in der Regel eine Arbeitszeit zwischen 35 und 40 Stunden in der Woche, eine gewisse Zahl an Urlaubstagen, in den meisten Fällen auch Anwesenheitspflicht. Vielleicht noch Gleitzeit, so dass du ein bisschen flexibel bist. Teilweise ist Homeoffice möglich, aber sicher nicht die Regel. 

Spontan mal einen Tag frei machen geht für die meisten nicht. Und örtlich ist man in der Regel auch an den Standort des Arbeitgebers gebunden.

In der Selbstständigkeit kann zeitliche und örtliche Flexibilität funktionieren. Es hängt aber wesentlich vom Geschäftsmodell ab. Die größte Freiheit und Flexibilität hast du bei einem Online-Business, bei dem du deine Leistung teilweise automatisiert verkaufst bzw. nur zu von dir bestimmten Terminen erreichbar bist. Du brauchst nur einen Rechner und eine Internetverbindung und kannst somit von überall arbeiten.

Doch das trifft bei weitem nicht auf jedes Geschäft zu. 

Und diese ZEITLICHE Flexibilität ist am Anfang der Selbstständigkeit auch gar nicht so relevant, weil du einfach viel arbeitest. 

Das heißt, du nutzt diese Möglichkeit zu Beginn gar nicht, weil du die Zeit nicht hast oder sie dir nicht nehmen willst.

Denn das gehört auch zum Thema Zeit: In der Selbstständigkeit verbringst du im Normalfall – zumindest in den ersten Jahren – mehr Zeit mit Arbeit als die 40 Stunden in einem Job. 60 oder mehr Stunden in der Woche sind normal. 

Das hat nicht immer damit zu tun, dass man so viel machen MUSS. Oft passiert das auch aus einem inneren Antrieb heraus, wenn man für sein Thema begeistert ist, und die Ideen sprudeln, die man dann auch umsetzen will.

 

5. Persönliche Entwicklung

Das ist ein grundsätzlich unterschätzter Aspekt der Selbstständigkeit, weshalb ich ihn hier als fünften Punkt aufgreifen möchte.

Viele Unternehmen bieten Fortbildungen an, die zur persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung beitragen können. Oder sie bezahlen ganze Zusatzausbildungen.

Außerdem wird man im Job durch neue Aufgaben und Projekte gefordert und kann sich weiterentwickeln.

Meine Erfahrung ist jedoch, dass das mit zunehmender Seniorität immer weniger wird. Häufig beschränkt sich Weiterbildung dann aufs Fachliche und die Lust, Seminare zu besuchen nimmt ab. 

Generell ist nicht jeder erpicht darauf, sich weiterzubilden.

Doch in der Selbstständigkeit bleibt dir gar keine andere Wahl. „Ich weiß schon alles“ ist eine denkbar ungünstige Einstellung, wenn du in die Selbstständigkeit startest. Du musst neue Dinge lernen.

Die größten Learnings haben Gründerinnen und Gründer in Bezug auf ihre eigene Persönlichkeit. Das liegt daran, dass man viel häufiger aus der Komfortzone raus muss als in einer Anstellung und damit ganz neue Seiten an sich kennenlernt. Man braucht z.B. die Fähigkeit, sich selbst zu strukturieren und zu führen, Durchhaltevermögen, Disziplin und Resilienz, um nur einige zu nennen. Es gibt eben keine Steuerung von außen.

Das ist eine große Chance, um persönlich zu wachsen! Wenn man sie annimmt.

Welche Option die richtige ist, hängt von den individuellen Bedürfnissen, Vorlieben und Rahmenbedingungen ab. 

Deshalb frage dich:

  • Was sind meine persönlichen Ziele?
  • Was ist meine derzeitige Situation und Lebensweise, die bestimmte Anforderungen bedingen?
  • Wie hoch ist meine Risikobereitschaft? Wieviel Geld und Zeit kann ich investieren?
  • Was brauche ich sonst noch für Rahmenbedingungen für mein Wohlbefinden?
  • Welche dieser Voraussetzungen kann ich in welcher beruflichen Konstellation am besten erfüllen?
  • Was davon ist mir am wichtigsten?

 

Abschließende Tipps, um der Entscheidung selbstständig oder angestellt näher zu kommen

  • Businessplan: Erstelle ein Geschäftsmodell und einen Businessplan, um deine Geschäftsidee zu konkretisieren.
  • Fördermöglichkeiten: Informiere dich über Förderprogramme und Finanzierungsmöglichkeiten für Existenzgründer.
  • Erfahrungsberichte: Lies Erfahrungsberichte von anderen Selbstständigen.
  • Beratung: Suche dir Unterstützung bei einem Berater oder Coach.

Ich hoffe, du bist deiner Entscheidung nähergekommen. Wenn du Rat brauchst, melde dich gerne bei mir

Wir führen dann ein unverbindliches Erstgespräch und schauen, wo du stehst und wie du die nächsten Schritte machen kannst. Dabei sehe ich auch ganz schnell, ob ich dir dabei helfen kann.

Kostenloses Strategiegespräch Sabine Votteler
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Außerdem empfehle ich dir mein 6-wöchiges Intensivprogramm in der Kleingruppe zur Konkretisierung deiner Geschäftsidee – also genau das, was du für eine fundierte Entscheidung brauchst. 

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