In dieser Podcast-Episode spreche ich mit meinem Kunden Ingo Kahnt, der einen bemerkenswerten Wandel durchlaufen ist. Career Transition vom Feinsten.😉 Auf dem Weg zur Positionierung für einen neuen Angestelltenjob kam er ganz unverhofft zur Berufung. Und das in der 2. Lebenshälfte – wer hätte das gedacht!? Die ganze, durch und durch inspirierende Geschichte erzählt er im Podcast. In dieser Folge erfährst du aus der Praxis, wie Prototyping in der Neuorientierung wirkt.
Höre die Podcast-Episode hier:
Ingo Kahnt berät Selbstständige, die durch einen tragischen Umstand, meistens eine Krankheit, in eine Notsituation geraten sind, dabei, ihren Betrieb organisatorisch und betriebswirtschaftlich aufrecht zu erhalten.
Ingo studierte Wirtschaftswissenschaften und war über 20 Jahre Geschäftsführer.
Er kann gut Dinge schnell erfassen, organisieren, auf den Weg bringen und dazu Leute zusammenbringen. Doch er kann sich eher nicht so lange auf eine Sache konzentrieren – länger als 5 Jahre machte er denselben Job eigentlich nie. Lieber immer mal wieder was Neues. So blieb es nicht aus, dass er dadurch auch immer wieder neue Dinge lernen durfte.
Gab es eine neue Situation oder ein neues Thema, hieß es schnell: Ingo, kümmere dich mal drum. Er sei ein ganz typischer Generalist, sagt Ingo.
Ich habe oft mit Personen zu tun, die aus hohen Führungspositionen aussteigen wollen und sich überlegen, sich selbstständig zu machen, die genau diesen Punkt – nämlich in Nichts Experte zu sein, als Nachteil wahrnehmen.
Doch für Ingo und seine Selbstständigkeit ist das heute von großem Nutzen. Er kennt viele Themen, kommt schnell mit Leuten in Kontakt und kann verschiedenste Situationen beurteilen.
Wieder so einer, dem der Sinn abging… ☺️
Bei Ingo war es nicht das Generalistentum, das ihn von der Selbstständigkeit abhielt. Er hatte andere Gründe:
Zum einen wollte er auf keinen Fall einer dieser vielen undifferenzierten Berater werden, einfach in Ermangelung anderer Ideen oder Möglichkeiten.
Zum anderen hatte er immer super gern mit Menschen zusammengearbeitet. „Ich liebe es, Menschen zusammen zu bringen, ein Team einzuschwören, so dass alle an einem Strang ziehen, zu sehen, wie Menschen sich entwickeln und dafür ideale Bedingungen schaffen.“ Da spielte auch seine Erfahrung als Sport-Trainer mit hinein. Ingo wollte auf keinen Fall allein arbeiten.
Somit fiel die Option der Selbstständigkeit weg. Trotzdem wollte er etwas anderes. Die Branche wechseln und sich dazu richtig positionieren.
Berufung finden mit Ü50
Ingo sagt heute, er habe seine Berufung gefunden. Als wir die Zusammenarbeit begannen, war davon noch nicht die Rede. Ein neuer Job sollte es sein. Nochmal was Neues. Etwas, das richtig Spaß macht. Am liebsten etwas in Verbindung mit Ausdauersport.
Einer der typischen 50er, wie ich sie täglich kennenlerne.
Er berichtet, dass viele, die er in seinem Alter treffe, in der Situation seien, dass sie über ihren Job nachdächten. Viele um die 50 überlegten, ob es das jetzt war. Die einen sagen, das sitze ich vollends aus, die anderen sagen, das kann es nicht gewesen sein.
Das, was einen Quereinstieg unter anderem so schwierig macht, ist, das überall fachliche Erfahrung gefragt ist. Da man die meist nur in einem Bereich hat, ist man quasi dazu verdammt, dort zu bleiben.
Doch Fachkenntnisse sind nicht das Wichtigste. Auf Eigenschaften und Fähigkeiten, die sich in verschiedene Bereiche übertragen lassen, kommt es viel mehr an. Und wenn einen ein Thema wirklich reizt, kann man das Inhaltliche lernen. Ein Branchenwechsel ist möglich – auch Ü50.
Ereignisse beschleunigen oft das Umdenken und schubsen uns aus der Komfortzone
Bei Ingo war es eine Krebserkrankung, die vor ein paar Jahren einiges veränderte, wie bei so vielen Menschen, die dieses oder ein ähnliches Schicksal ereilt.
Er sagt, die berufliche Veränderung stand an. Er hätte sie vermutlich erst später ernst genommen, wenn nicht die Krankheit existenzielle Gedanken auf den Plan gerufen hätte.
Sie zwang ihn außerdem, auch seine Firma darauf einzustellen. Was war zu tun, wie sollte man mit der Situation umgehen?
Als er die Krankheit besiegt hatte, war es so weit: Er wollte eine berufliche Veränderung.
Wir begannen die Potenzialanalyse und es wurde klar, dass er eine Position als COO anstrebte. Ich schickte ihn los, dass er über LinkedIn neue Kontakte knüpfte und Interviews führte, mit Personen, die ihm etwas über diesen Job und die von ihm favorisierten Branchen und Unternehmen erzählen konnten. Und trotz anfänglicher Hemmungen führte er viele Interviews und sammelte viele Informationen.
Das Merkwürdige daran war, dass da immer wieder die Frage kann, warum er sich denn nicht selbstständig mache. Das brachte ihn dann doch zum Nachdenken.
In einer Art Parallelwelt existierte noch der Gedanke, Krebspatienten durch Sport zu helfen. Doch er wollte ja eigentlich keine One-Man-Show werden. Daher köchelte diese Idee nur auf Sparflamme.
Trotzdem, in dieser Phase der vielen Gespräche – unter anderem auch mit Krebspatienten und Krebscoaches – bewegte sich ganz allmählich das ganze Gedankengeflecht immer mehr auf einen gemeinsamen Punkt hin. Es war wirklich faszinierend zu beobachten, wie sich die Themen übereinander schoben und auf einmal die Idee da war.
Er fing an zu recherchieren und stellte fest, dass es zwar Krebscoaches gab, doch niemanden, der sich im Ernstfall um die akute Unternehmensorganisation kümmerte.
Er entwickelte ein Konzept und führte weitere 100 Gespräche, um es zu validieren und nur 3 von 100 fanden die Idee nicht gut. Es entstand ein regelrechter Sog, ein Feuer, ein Momentum.
„Das war der Punkt, an dem sich wirklich etwas verändert hat, so dass ich dachte, das ist so toll – ich muss das machen!“
Wie aus der idealen Kombination von Fähigkeiten und Erfahrung Leidenschaft und Berufung wird
Genau das ist es, was durch den Prozess, den ich mit meinen Kunden gehe, passiert. Mit einer Einschränkung: Wenn sie den Weg gehen.
Diese vielen Gespräche waren und sind der Schlüssel. Ja, sie kosten Zeit, aber sie sind unersetzlich. Ingo bestätigt, dass er definitiv nicht an diesen so wesentlichen Punkt gekommen wäre, hätte er das nicht gemacht.
Er sagt: „Ich glaube, der ist ganz wichtig. Es geht nicht darum, sich selbstständig zu machen oder der x-te Berater zu werden, sondern mit einer spitzen Positionierung etwas zu finden, das dem eigenen Wesen entspricht und wo man dann auch das Feuer entwickeln kann. Das ist meine Bestimmung.“
In der Schnittmenge – die ich gerne Sweet Spot nenne – kommen für Ingo drei wesentliche Dinge zusammen:
- Seine Fähigkeiten und Neigungen: Die Kenntnis von Organisation, schnell in Projekte rein zu kommen, immer wieder wechselnde Kunden, schnell Feuer löschen, keine langwierigen Großprojekte, bei denen man erst mal 3 Monate Bestandsaufnahme machen muss, das ist ganz seine Welt
- Seine Erfahrung mit dem Krankheitsfall, der doch einige Besonderheiten mit sich bringt. Da ist es von unschätzbarem Wert, sich in die Situation hineinversetzen zu können.
- Sinngebung: Das Thema gibt Purpose. Und dadurch entsteht dieses Feuer.
Ingo meint, dass bei vielen, auf deren Lebensweg es lange Zeit nur um Karriere und Erfolg ging, häufig die Sinnhaftigkeit auf der Strecke bleibt. Und dann etwas zu finden, bei dem der Sinn so groß ist, das ist sehr befriedigend.
Es war ihm schon immer ein Anliegen, Menschen in Teams und Unternehmen zum Wachstum zu verhelfen, indem er Menschen dazu brachte, mehr Verantwortung zu übernehmen und selbstständig zu arbeiten.
„Genau das mache ich jetzt – nur eben in einem anderen Zusammenhang.“
Ingos Tipp für alle, die in der Karriere (noch) feststecken
Kümmere dich um Vorsorge.
Für deine Gesundheit, für dein Unternehmen und genauso auch für deine berufliche Zukunft. Warte nicht darauf, bis dich ein Ereignis aus der Bahn wirft.
Suche dir einen passenden Partner, der dich begleitet und der Perspektiven aufzeigt. Starte den Prozess.
Denn es geht um eine ganz entscheidende Phase im Leben.
Zum einen ist sie auf natürliche Weise zeitlich begrenzt. Zum anderen aus der vielen Erfahrung noch etwas Tolles zu machen und anderen zugute kommen zu lassen, das ist so viel wert. Und viel zu schade, diese Jahre abzusitzen.
Du musst nicht erst wissen, was du willst, bevor du startest. Starte, damit du neue Erkenntnisse gewinnst, und über diese neuen Dinge neu reflektieren kannst.
Auf meiner Website findest du immer kostenlose Kennenlernangebote, falls du dich mit dem Thema der Karriere-Neuorientierung bzw. der Selbstständigkeit beschäftigst.
Ich biete mehrmonatiges Mentoring an, so wie ich das mit Ingo gemacht habe. Und es macht sehr viel Sinn, den Plan B zu entwickeln bevor man ihn braucht. Und ganz besonders und absolut realistisch: Wenn dieser dann zu Plan A wird – so wie bei Ingo.
Wenn du jemanden kennst, für den es wichtig ist, kurzfristig oder vorbeugend die Geschicke seiner Firma sicherzustellen, dann gib ihm bitte Ingos Kontakt weiter. Ingo arbeitet überwiegend mit Unternehmern und Unternehmerinnen mit zwischen 10 und 80 Mitarbeitenden, die eine tragende Rolle im Unternehmen haben und plötzlich die Geschicke des Unternehmens nicht mehr selbst lenken können.
Das sind 300.000 Unternehmer, denen das pro Jahr passiert!
Auch für Soloselbstständige wird es bald ein Angebot geben, damit du vorbereiten kannst, was zu tun ist, falls du ausfällst.
Ingo Kahnt findest du hier:
Warum „Let’s talk about“?
Ich habe diese Reihe ins Leben gerufen, weil ich weiß, dass es eine ordentliche Portion Mut erfordert, aus der Angestelltenrolle in die Selbstständigkeit zu gehen. Und weil ich außerdem weiß, dass Vorbilder und Gleichgesinnte ein ganz wichtiger Schlüssel zum Erfolg sind.
Sie zeigen eben, dass es funktioniert. Dass nicht immer alles glattläuft. Dass der Erfolg nicht über Nacht kommt, dass jeder Hürden überwinden muss, dass es nicht nur Mut, sondern auch Durchhaltevermögen braucht.
Und sie erzählen, wie SIE es gemacht haben. Sie berichten über ihre ganz persönliche Geschichte, sprechen offen über ihre Ängste und auch über Misserfolge. Und natürlich über ihre eigenen Erfolgsrezepte.
WENN SIE ES GESCHAFFT HABEN, DANN SCHAFFST DU ES AUCH!
Du interessierst dich für den Prozess, den ich mit Ingo durchgeführt habe und möchtest wissen, ob das etwas für dich ist? Dann vereinbare einfach unkompliziert ein Gespräch mit mir hier: