Mein heutiger Interview-Gast ist Ingenieur, Trainer, Speaker und Autor eines „Lesebuchs für Führungskräfte“, wie er es nennt. Heiko Breckwoldt wollte sich mit Ende 50 nicht zur Ruhe setzen, sondern lieber seine Erfahrungen an Jüngere weitergeben. Das führte zu Business und Buch. Aber der Reihe nach…
Heiko Breckwoldt war in der glücklichen Lage, dass er nach seinem Jobausstieg mit 59 Jahren nicht mehr hätte arbeiten müssen. Aber er wollte sich nicht zur Ruhe setzen, sondern noch etwas machen: Seine Erfahrungen an Jüngere weitergeben.
Zum Ausstieg aus der Karriere kam es nicht freiwillig
Wie bei den meisten in einem Karriere-Umbruch markiert auch bei Heiko ein einschneidendes Ereignis das Ende. Eine latente Unzufriedenheit war schon da. Doch er sagt, er wäre bis zur Rente in seinem Unternehmen geblieben. Vielleicht nicht als Produktionsleiter, vielleicht hätte er intern noch mal gewechselt.
Bei Heiko gab es immer häufiger Meinungsverschiedenheiten mit dem Chef. Er sollte Dinge machen, hinter denen er nicht stand und war immer weniger dazu bereit. Es ging um Wertvorstellungen. Seine und die der Firma. Diese hatte sich im Lauf der Jahre verändert. Er sicherlich auch. Wie dem auch sei: Es passte nicht mehr zusammen.
In einem Gespräch mit seinem Chef platzte es aus ihm heraus: „Ich kann auch aufhören.“
Doch mit der Antwort hatte er nicht gerechnet: „Darüber können wir reden.“ Das löste nicht etwa Freude in ihm aus, sondern es kränkte, ja, verletzte ihn. Er war viele Jahre im Unternehmen und nun konnte man so einfach auf ihn verzichten? Der Chef hatte ihn offensichtlich schon abgeschrieben.
Die größte Enttäuschung kam am Schluss
Heikos Unzufriedenheit war von außen ein Ende gesetzt worden. Denn anders hätte er sich noch Jahre gequält. Er hatte schon lange gemeldet, dass er so nicht mehr arbeiten konnte, doch sein Chef hatte es gerade mal zur Kenntnis genommen – mehr war nicht passiert.
Nun einigte man sich auf ein gutes Ausstiegspaket, und finanziell war Heiko abgesichert. Aber er wollte noch etwas machen. Und darin bestärkte ihn das Ende in der Firma noch einmal mehr: Zum Abschluss vereinbarte Heiko einen Termin mit seinem Chef. Er wollte noch ein letztes klärendes Gespräch führen und sich verabschieden.
Doch statt des Chefs erschien dessen Sekretärin. Der Chef befand sich bereits auf dem Nachhauseweg. Heiko war fassungslos. Diese riesige Enttäuschung bestärkte ihn darin, seine Erfahrung als Führungskraft und mit Führungskräften an Jüngere weiterzugeben.
Seit 5 Jahren ist Heiko selbstständig als Führungskräfte-Trainer. Er findet, dass immer noch viel zu viele junge Führungskräfte ohne Vorbereitung ins kalte Wasser der Führungsrolle geworfen werden. Dabei muss auch Führung gelernt werden und vor allem: Mit schlechter Führung kann man so viel kaputt machen.
Das Thema liegt ihm so sehr am Herzen, dass er jetzt sogar ein Buch für Führungskräfte dazu geschrieben hat. In „Führ mich“ erzählt er in 20 unterhaltsamen Geschichten, wie Führung geht und wie eben nicht.
Erfahrungen an Jüngere weitergeben in der Selbstständigkeit
Erfahrungswissen ist mehr wert als die meisten denken und deshalb eine gute Grundlage für ein Coaching-, Beratungs- oder Trainingsbusiness. Doch natürlich brauchst du erst einmal eine gewisse Bekanntheit, um dann auch Kunden zu gewinnen.
Dabei setzt Heiko auf sein Buch, denn Kaltakquise mag er nicht. Und er ist in der komfortablen Lage, dass er auf das Einkommen nicht angewiesen ist. Doch auch das hat seine negativen Seiten: Wenn du den finanziellen Druck nicht hast, musst du für dein Thema noch mehr brennen, damit es nicht ganz allmählich im Sande verläuft, weil doch der ein oder andere Widerstand in den Weg kommt.
Wenn du Bedenken hast, ob eine Kündigung der richtige Schritt ist
Es ist toll, als Selbstständiger selbst unmittelbar einen Wert zu schaffen und das aus eigenem Antrieb, ohne jemanden, der mit der Pistole hinter einem steht. Aber es muss natürlich nicht für jeden unbedingt die Selbstständigkeit sein.
Heiko sagt: Schau dich doch erst einmal auf dem Arbeitsmarkt um. Was gibt es für Jobs und Unternehmen, die für dich in Frage kommen? Führe Gespräche, bekomme ein Gefühl dafür, wie es in anderen Firmen aussieht. Überprüfe auch deinen Marktwert. Es tut dem Selbstwert gut, wenn man merkt, dass man gefragt ist.
Deshalb musst du deinen Arbeitgeber ja nicht gleich verlassen – das kannst du immer noch entscheiden. Doch du hast so eine viel bessere Grundlage, um die Entscheidung abzuwägen. Wenn du dann feststellst, dass du bereit bist, den Preis zu zahlen und doch zu bleiben, dann sollte das Thema damit aber auch abgehakt sein.
Und allen, die sich selbstständig machen wollen, rät Heiko auch hier, schrittweise vorzugehen. Teste deine Idee erst einmal nebenberuflich. Dann merkst du, ob dein Angebot überhaupt ankommt.
Heiko findest du unter mehreren Adressen im Internet
www.fuehr-mich.de (Trainer/Coach/Fehlerkultur)
www.heikobreckwoldt.com (Speaker)
Und : www.luftbild-karlruhe.de ☺
Heikos Buch kannst du hier bestellen.
Warum „Let’s talk about“?
Ich habe diese Reihe ins Leben gerufen, weil ich weiß, dass es eine ordentliche Portion Mut erfordert, aus der Angestelltenrolle in die Selbstständigkeit zu gehen. Und weil ich außerdem weiß, dass Vorbilder und Gleichgesinnte ein ganz wichtiger Schlüssel zum Erfolg sind.
Sie zeigen eben, dass es funktioniert. Dass nicht immer alles glattläuft. Dass der Erfolg nicht über Nacht kommt, dass jeder Hürden überwinden muss, dass es nicht nur Mut, sondern auch Durchhaltevermögen braucht.
Und sie erzählen, wie SIE es gemacht haben. Sie berichten über ihre ganz persönliche Geschichte, sprechen offen über ihre Ängste und auch über Misserfolge. Und natürlich über ihre eigenen Erfolgsrezepte.
WENN SIE ES GESCHAFFT HABEN, DANN SCHAFFST DU ES AUCH!
PS.: Wenn du dich selbstständig machen willst und dir der Plan dazu noch fehlt, buche dir gerne ein kostenloses Beratungsgespräch, hier: https://sabinevotteler.youcanbook.me/
