In diesem Interview habe ich Dr. Axel Gomeringer zu Gast. Wir sprechen über seinen Weg aus der Karriere in die Selbstständigkeit – warum er zunächst dachte, er müsse so schnell wie möglich wieder einen neuen Job finden, dass er das Thema Selbstständigkeit überhaupt nicht auf dem Schirm hatte und wie sich dann doch dieser Weg auftat. Und natürlich: Wie es ihm seitdem ergangen ist.
Ein sehr typisches und gleichzeitig wunderbares Beispiel, wie sich vorher unbekannte Türen öffnen und etwas, das man sich vorher gar nicht vorstellen konnte, Realität wird.
Höre hier die Podcast-Episode:
Axel Gomeringer studierte Luft- und Raumfahrttechnik und BWL bevor er viele Jahre in Führungspositionen und immer an den Schnittstellen zwischen Menschen und Technik, Prozessen und Organisation tätig war. Zuletzt war er für den Forschungsbereich eines mittelständischen Unternehmens verantwortlich und durfte ein technisches, sehr heterogenes Team führen. Da wurde ihm ganz bewusst, wie wichtig ihm das Thema moderne, menschliche Führung war und wie bedeutsam in einer Situation, wo du fachlich nicht mehr führen kannst, weil du nicht mehr das ganze Spektrum beherrschst.
Eine Selbstständigkeit stand nie zur Diskussion
Axel berichtet darüber, wieviel Spaß ihm der Job als Führungskraft machte, und dass er eine Selbstständigkeit nie auf dem Schirm hatte. Für ihn war immer klar, dass eine Karriere in der Industrie sein Ding war.
Heute ist er selbstständig als Coach für technische Führungskräfte. Die Weichen für diese Richtung wurden schon sehr viel früher gestellt.
Alles begann mit der Gründung eines Vereins, mit dem er gemeinsam mit ein paar anderen Menschen junge Leute in ihrer Karriere begleitete. Da machte er schon so etwas wie Coaching. Das machte ihm Spaß und eines Tages wollte er Coaching auch mal „richtig lernen“. Daraufhin machte er zwei Coaching-Ausbildungen – als Business Coach und als Life Coach.
Als er sich dann vor einiger Zeit von seinem Arbeitgeber trennte, fragte er sich, was er denn nun machen wollte – in der Mitte seines Berufslebens. Er fing an, darüber nachzudenken, ob er einfach wie bisher weitermachen wollte oder noch mal etwas Neues in Angriff nehmen sollte.
Jetzt musst du schnell wieder einen neuen Job finden
Das war der erste Impuls. Er kontaktierte sofort alle möglichen Leute, aktivierte sein Netzwerk, führte Gespräche. Gleichzeitig war da aber auch diese Coaching-Ausbildung. Vielleicht könnte man damit ja auch etwas machen. Doch diesen Gedanken ließ er anfangs nicht zu.
Dann bekam er den wertvollen Tipp, nichts zu überstürzen und erst einmal Abstand zu gewinnen, bevor er sich für einen neuen Job entschied. Sich stattdessen erst einmal klar zu werden, was er eigentlich wollte.
Zielstrebig fing er an, sich einen Plan zu erstellen und wollte sich anhand von Vor- und Nachteilen zügig entscheiden. Doch er merkte: Das funktionierte nicht.
Also machte er einen längeren Urlaub und das half, neu zu denken. Und da er mit seiner Pro- und Contra-Liste nicht weiterkam, holte er sich Unterstützung bei mir. Denn er wollte eine fundierte, keine leichtfertige Entscheidung treffen.
Hier unser Gespräch ansehen:
Lieber doch erst mal die Selbstständigkeit ausprobieren, statt einen neuen Job finden
Es ging relativ schnell, dass Axel klar war, dass er es mit der Selbstständigkeit probieren wollte. Die Entscheidung war im Grunde emotional schon früher gefallen, doch er brauchte eine logische Herleitung, damit der Verstand nachziehen konnte.
Und dann war kurze Zeit später auch schon der erste Auftrag da! Zufall? Nun ja, ich würde eher sagen: Offenheit und machen, das heißt: die richtige Einstellung. Axel war total überrascht über diese Anfrage und: Er war neugierig, freute sich über die Möglichkeit und packte sie beim Schopf. Probierte es einfach.
Er machte eine tolle, positive Erfahrung, bekam so die besten Eindrücke direkt aus der Praxis und das half ihm nochmal enorm, die Entscheidung zu treffen. Das waren genau die Informationen, die er brauchte. Denn im Vorfeld kann man einfach nicht wissen, wie etwas wird, das man nicht kennt.
Hinzu kamen weitere Gespräche mit Firmen und ein attraktives Jobangebot, bei dem er dann abschließend spürte, dass er das nicht mehr wollte.
Die Rolle von Werten in der Neuorientierung
Ein wichtiger Wert für Axel ist Sicherheit. Er stand zu Beginn unserer Zusammenarbeit ziemlich weit oben in der Prioritätenliste. Doch durch die Reflexion über sich und seine Vorstellungen war plötzlich persönliches Wachstum an oberster Stelle. Die eigentliche Frage war dann: Wie, glaube ich, kann ich am meisten wachsen und mich am besten weiterentwickeln? Die Selbstständigkeit schien ihm dafür für geeigneter, denn es war ein ganz neues Feld.
Und Wachsen, das kann man in der Selbstständigkeit wahrhaftig. Eine von Axels Herausforderungen war es, in der Öffentlichkeit sichtbar zu werden. Als eher introvertierter Ingenieur in den Sozialen Medien aufzutreten, das war eine Herausforderung. Doch Schritt für Schritt gewinnt man Routine und auf einmal kann man es.
Und ob Social Media, Steuern oder Vertrieb – vieles ist neu und du darfst vieles lernen in der Selbstständigkeit. Darüber habe ich in Episode #122 gesprochen.
Trotz großem Sicherheitsbedürfnis selbstständig machen – so hat Axel es geschafft
Gerade Menschen mit einem sehr großen Bedürfnis nach Sicherheit fällt der Ausstieg aus dem Job besonders schwer. Ich frage Axel, wie’s bei ihm trotzdem ging.
Es geht darum, sich der Angst bewusst zu sein. Angst ist ja nicht per se schlecht. Sie schützt uns ja auch. Aber man darf sie schon hinterfragen, ob sie nicht zu stark ist. Und ob sie in diesem Fall hilfreich ist.
Und nein, sie war es nicht. Meistens kommt man durch Reflexion dann an den Punkt, das zu verstehen. Doch so mit der Angst umzugehen, das geht nicht von heute auf morgen. Und da darf man sich auch Hilfe holen.
Heute ist Axel froh, sich keinen neuen Job gesucht zu haben. Er spricht von einer Freiheit und von Selbstbestimmung, die er so nie hatte. Und ja, es ist auch eine Herausforderung, aber genau das beschert ihm das persönliche Wachstum, das er sich wünscht.
Abschließender Tipp von Axel
Wenn du ein Interesse an einem Thema hast oder eine Idee, dann gehe in eine Situation, in der du das ausprobieren kannst. Damit du spürst, wie es tatsächlich ist und wie es sich anfühlt.
Und gib dir die Zeit, zu reflektieren. Lass dir Zeit für deine Entscheidung, bevor du sie triffst, und beziehe sowohl Verstand als auch Gefühle mit ein.
Wenn du selbst in einem technischen Beruf bist und Unterstützung brauchst, um in deiner Karriere voranzukommen, dann schau doch mal bei Axel vorbei.
Du findest ihn auf LinkedIn oder unter seiner Website hier:
Warum „Let’s talk about“?
Ich habe diese Reihe ins Leben gerufen, weil ich weiß, dass es eine ordentliche Portion Mut erfordert, aus der Angestelltenrolle in die Selbstständigkeit zu gehen. Und weil ich außerdem weiß, dass Vorbilder und Gleichgesinnte ein ganz wichtiger Schlüssel zum Erfolg sind.
Sie zeigen eben, dass es funktioniert. Dass nicht immer alles glattläuft. Dass der Erfolg nicht über Nacht kommt, dass jeder Hürden überwinden muss, dass es nicht nur Mut, sondern auch Durchhaltevermögen braucht.
Und sie erzählen, wie SIE es gemacht haben. Sie berichten über ihre ganz persönliche Geschichte, sprechen offen über ihre Ängste und auch über Misserfolge. Und natürlich über ihre eigenen Erfolgsrezepte.
WENN SIE ES GESCHAFFT HABEN, DANN SCHAFFST DU ES AUCH!
Wenn du in derselben Situation steckst, wie Axel als er zu mir kam, dann vereinbare ein kostenloses Beratungsgespräch mit mir und wir schauen, was ich für dich tun kann.